Diese Auswirkungen hatte Sturm „Sabine“ im Kreis Höxter

Kreis Höxter. &bdquo;Sabine" war doch nicht so wild: Der Sturm hat im Kreis Höxter weniger Schäden angerichtet als erwartet. Am schlimmsten traf es die Bad Driburger Brunnenstraße. Dort fielen drei Ahornbäume gegen 9 Uhr am Montagmorgen auf parkende Autos. Fünf Wagen wurden beschädigt, an zwei davon entstand sogar ein Totalschaden. Insgesamt soll sich die Schadensumme auf 60.000 bis 70.000 Euro belaufen. 18 Einsatzkräfte waren im Bereich unterhalb der Marcus-Klinik vor Ort. Verletzt wurde niemand, die Straße war für knapp zwei Stunden für Aufräumarbeiten gesperrt. Feuerwehr/Polizei Feuerwehr und Polizei im Kreis Höxter mussten insgesamt 40 mal ausrücken. &bdquo;Das weitere Einsatzgeschehen verteilte sich relativ gleichmäßig über das gesamte Kreisgebiet", bilanziert Polizeisprecher Jörg Niggemann. Überwiegend mussten umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste beseitigt werden, die aber kaum nennenswerte Schäden angerichtet hätten. Vorübergehend wurden infolge des Sturms sieben Straßen gesperrt. Dachziegel fielen herunter und Bauzäune wurden umgeweht – zum Beispiel an der Beverunger Weserbrücke, die deswegen für Fußgänger und Radfahrer unpassierbar war. Und schon am Sonntagmittag flog in der Höxteraner Ludwig-Eichholz-Straße ein Trampolin durch die Gegend, das von Nachbarn &bdquo;eingefangen" werden konnte. In der Bad Driburger Bergstraße wurden Teile einer Terrassenüberdachung auf die Straße geweht. Wind Zumindest an der Wetterstation in Drenke entpuppte sich &bdquo;Sabine" als weit harmloser als erwartet: In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde dort gegen 2 Uhr die stärkste Böe mit 87 Stundenkilometer gemessen. &bdquo;Getoppt wurde dieser Wert allerdings dann am Montagvormittag gegen 10 Uhr. Da kam der Sturm auf 92,6 Stundenkilometer", so Wetterexperte Hermann-Josef Sander. Zum Vergleich: &bdquo;Friederike" kam vor einem Jahr immerhin auf 144,5 Stundenkilometer und &bdquo;Kyrill" 2007 auf 119 Stundenkilometer. Für Drenke sei &bdquo;Sabine" also ein ganz normaler Wintersturm gewesen. &bdquo;Örtlich kann das anderswo aber durchaus heftiger gewesen sein", schränkt Sander ein. Auch die Niederschlagsmenge haben sich bei &bdquo;Sabine" an der Drenker Wetterstation mit 8,7 Millimetern bis Montagmorgen sehr in Grenzen gehalten. Wald Ebenso glimpflich kamen die Wälder davon: &bdquo;Sabine war auf keinen Fall mit Friederike zu vergleichen", sagt Jan Preller, Sprecher im Regionalforstamt Hochstift, Wald und Holz NRW. Dem ersten Augenschein nach seien nur einzeln stehende Bäume und frei stehende Bäume an den Rändern umgefallen. &bdquo;Große Flächenwürfe gab es nicht", meint Preller. Allerdings hätten die Förster sich noch nicht zur Schadensaufnahme in die Wälder begeben können. &bdquo;Es bleibt windig, da kann immer noch was nachfallen. Die Leute sollen aus den Wäldern bleiben", mahnt der Leiter des Hammerhofs. Zugverkehr Am Montag kam es im Zugverkehr zu erheblichen Einschränkungen. Es gab vereinzelte Ausfälle und immer wieder Verspätungen, davon waren auch die Eggebahn zwischen Kreiensen und Paderborn und die Oberweserbahn (Ottbergen-Göttingen) betroffen. &bdquo;Wie es weiter geht, hängt von der weiteren Wetterentwicklung ab", sagte Nordwestbahn-Sprecherin Karin Punghorst. Kunden sollten sich am besten vor Fahrtantritt informieren. Wasser Der Schifffahrt auf der Weser bereitete der Sturm nur wenig Probleme. &bdquo;Die Schiffsführer sind vor dem Sturm zeitig in die Häfen eingelaufen und haben ihre Schiffe festgemacht", sagt Andreas Koslowski vom Wasser- und Schifffahrtsamt Hannoversch Münden. Der Weserpegel sei mit 2,72 Meter in Höxter zwar leicht steigend, aber der winterlichen Jahreszeit angemessen. &bdquo;Da müsste man noch zwei Meter draufpacken, ehe die Schifffahrt hochwasserbedingt eingestellt werden müsste", so Koslowski weiter. Für die nächsten Tage sei allerdings noch mehr Regen und damit mehr Wasser in der Weser zu erwarten. Schulen Kreisweit blieben am Montag viele Schulen und auch Kindergärten vorsorglich geschlossen, selbst die Berufskollegs gaben ihren Schülern &bdquo;sturmfrei". Auch die Tageszeitungen wurden teilweise gar nicht ausgetragen. Kreis Höxter &bdquo;Wir waren gut auf das Sturmtief vorbereitet", betont Matthias Kämpfer, Fachbereichsleiter Öffentliche Sicherheit beim Kreis Höxter. So habe es am Sonntag eine Vorbesprechung von Kreis, Ordnungsämtern, Polizei, Straßen NRW und den Kreisbauhöfen gegeben. Vorsorglich sei daraufhin das Personal der Feuerwehrleitstelle verdoppelt worden. Auch zusätzliche Warnbaken für eventuelle Straßensperrungen wurden bereitgestellt. Im Fall einer städteübergreifenden Schadenslage hätte man rasch eine übergeordnete Einsatzleitung einrichten können. Im Kreis Höxter habe es wegen des Orkans 21 Feuerwehreinsätze mit rund 100 Kräften gegeben. Kreis Lippe/Holzminden Den Kreis Lippe hat &bdquo;Sabine" offenbar heftiger erwischt, hier mussten laut Straßen NRW auch Bundesstraßen gesperrt werden. Insgesamt zahle sich die intensive Gehölzpflege am Streckenrand aus. Dadurch seien viele Gefahren bereits im Vorfeld beseitigt worden. Über die Landesgrenze in Niedersachsen hatten Polizei und Feuerwehr auch viel zu tun. 67 Einsätze zählte die Leitstelle im Landkreis Holzminden. Zu Spitzenzeiten waren 130 Einsatzkräfte im Einsatz. &bdquo;Insgesamt war es dennoch ruhiger als erwartet", zieht Gerrit Hartmann von der Kreisfeuerwehr Holzminden Bilanz.

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