Bad Driburg. Monatelang, Tag und Nacht wurde gebohrt. Dann, im Frühjahr 1987, bewahrheitete sich das, was Geologen vermutet hatten: Auf einem Gelände in unmittelbarer Nähe zur Caspar-Heinrich-Klinik sprudelte aus fast 900 Metern Tiefe 25 Grad warmes Thermalwasser.
Fast sieben Jahre später wurde dort die Driburg-Therme eröffnet. Rund 2,5 Millionen Badegäste haben seitdem in der Therme Erholung und Entspannung gesucht. In diesem Jahr feiert das Bad sein 25-jähriges Jubiläum.
Es war der 5. Mai 1987, als der damalige Stadtdirektor Alfons Schausten auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz die Nachricht verkünden konnte: „Wir haben Thermalwasser." Schausten war überglücklich, denn die Bohrung war wegen der hohen Kosten (2,4 Millionen D-Mark) in der Badestadt umstritten. Nun aber hatte sich die Investition gelohnt. „Wir haben ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt", sagte Schausten und kündigte an, dass in absehbarer Zeit ein Thermalbad gebaut werden solle. „Denn dieses hohe Gut darf nicht ungenutzt im Boden bleiben."
Sieben Jahre später ging Schaustens Traum in Erfüllung: Am 27. März 1994 öffnete nach zweieinhalbjähriger Bauzeit die Driburg-Therme ihre Türen. 21 Millionen D-Mark kostete der Bau damals. „Im Jahr 2021 sind wir schuldenfrei", berichtet Christiane Seemer, die seit 2008 Geschäftsführerin der Driburg-Therme und Chefin von insgesamt 40 Voll- und Teilzeitbeschäftigten ist.
Zertifiziertes Heilwasser mit wertvollen Mineralien
Die Driburg-Therme lockt nach Angaben der Geschäftsführerin jährlich im Schnitt rund 100.000 Besucher an. Dennoch muss die Stadt, die alleiniger Gesellschafter der Therme ist, jährlich immer wieder beträchtliche Summen zuschießen. In diesem Jahr sind im Haushalt 1,2 Millionen Euro dafür vorgesehen.
Wohlige 32 Grad warm ist das Thermalwasser, in dem die Gäste baden. „Es ist nicht nur Thermalwasser, sondern auch als Heilwasser zertifiziert", betont Christiane Seemer.
Nach einem Gutachten des Laboratoriums für Wasseruntersuchungen in Hannover enthält das Wasser Natrium, Chlorid, Hydrogencarbonat, Calcium, Kalium und Sulfat und soll wohltuend wirken bei Wirbelsäulenerkrankungen, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Herz- und Kreislaufstörungen, rheumatischen Beschwerden, Durchblutungsstörungen und Stress- und Erschöpfungszuständen. „Es ist ein Schatz, den wir fördern und ein Alleinstellungsmerkmal", hebt die Therme-Geschäftsführerin hervor.
Saunalandschaft auf 1.000 Quadratmetern
Gern genutzt wird von den Besuchern auch die inzwischen auf 1.000 Quadratmeter angewachsene Saunalandschaft: eine Biotopsauna, mehrere Dampfbäder, im Außenbereich eine Blockhaus- und eine Erdsauna sowie ein umfunktionierter Zirkuswagen mit einer 100 Grad heißen Trockensauna. Zusätzlich gibt es ein Sanarium aus Zirbenholz.
„Das Holz stammt aus Tirol. Die ätherischen Öle wirken sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus. Man wird entspannter und ruhiger", erklärt die Therme-Chefin. Neu ist eine Trockensalznebel-Sauna. Bei einer Temperatur von angenehmen 55 Grad wird Salz in mikroskopisch kleine Partikel zermahlen und in den Raum eingeleitet. Beim Einatmen verteilen sich die kleinen Salzpartikel über das Atemwegssystem in die Nebenhöhlen, den Rachenraum bis in die Lunge. In den Saunen gibt es bis zu 30 Aufgüsse pro Tag, die nur von speziell ausgebildetem Personal vorgenommen werden. „Unsere Mitarbeiter sind vom Deutschen Saunabund geschult worden. Darauf legen wir großen Wert", betont Christiane Seemer.
Im Angebot hat die Driburg Therme auch Massagen, eine Beauty-Oase, eine Dreamwater-Lounge mit Massagebänken, ein Solarium und ein Café.
Jubiläumsfeier mit Shantys und Tombola
Stolz ist Christiane Seemer darauf, dass mittlerweile alle Bereiche der Therme barrierefrei zu erreichen sind. In den nächsten fünf Jahren sind Investitionen in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro vorgesehen. „Das meiste fließt in den technischen Bereich und in energetische Sanierungen", so die Geschäftsführerin.
Das Jubiläum wird am Sonntag, 31. März, ab 11 Uhr mit einem Empfang für geladene Gäste gefeiert. Der Shanty-Chor MC Harmonie Steinheim wird die Besucher dabei musikalisch unterhalten. „Außerdem gibt es eine Tombola, und nachmittags wird gegrillt. Der Badebetrieb läuft an diesem Tag aber ganz normal weiter", kündigt Christiane Seemer an.