130 Arbeitsplätze bedroht: Warnstreik bei Hettich Furn-Tech im Kreis Herford

Vlotho/Kirchlengern. Rund 70 Beschäftigte der Firma Hettich Furn-Tech haben am Mittwochmittag, 1. Oktober, für zwei Stunden die Arbeit niedergelegt. Die IG Metall Herford hatte zum Warnstreik aufgerufen, um ihrer Forderung nach einem Sozialtarifvertrag Nachdruck zu verleihen. Ziel sei es, faire Regelungen für den drohenden Arbeitsplatzverlust durch die geplante Schließung des Standortes bis 2027 zu schaffen. Die Gewerkschaft fordert vom Arbeitgeber den Abschluss eines Sozialtarifvertrags, der die wirtschaftlichen Nachteile für die Belegschaft abfedern soll. &bdquo;Wir brauchen verbindliche Regelungen für Übernahmegarantien in andere Konzernbetriebe, Qualifizierungsmaßnahmen sowie klare Kriterien zur Berücksichtigung sozialer Härten – etwa bei Unterhaltsverpflichtungen“, erklärt die IG Metall. &bdquo;Die Beteiligung war ein starkes Zeichen der Solidarität und Entschlossenheit“, erklärte Markus Krecht, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Herford. Man erwarte vom Arbeitgeber ein deutlich verbessertes Angebot, das Abfindungen, Qualifizierungen und Unterstützung bei der Neuorientierung einschließe. Am 2. Oktober sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden. Weitere Maßnahmen schließt die Gewerkschaft nicht aus. .responsive23-U1griLRsJ5n9jzx9-bar-stacked-vertical-moebelindustrie-kreis-herford { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-U1griLRsJ5n9jzx9-bar-stacked-vertical-moebelindustrie-kreis-herford { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-U1griLRsJ5n9jzx9-bar-stacked-vertical-moebelindustrie-kreis-herford { padding-top: 142.86%; } } Schon seit Jahren hätten die Beschäftigten auf Teile ihres Entgelts verzichtet, um den Standort zu sichern. &bdquo;Jetzt dürfen die Kolleginnen und Kollegen nicht im Regen stehen gelassen werden“, heißt es aus den Reihen des Betriebsrats. Unternehmen betont Perspektiven innerhalb der Gruppe Die Hettich-Gruppe verweist im Zusammenhang mit der geplanten Schließung auf ihren Anspruch, &bdquo;faire und tragfähige Lösungen“ für die Beschäftigten zu schaffen. Geschäftsführer Frank Iden erklärt: &bdquo;Wir haben großes Verständnis dafür, dass die Situation für viele Beschäftigte eine besondere Belastung darstellt – zumal viele Kolleginnen und Kollegen seit Jahrzehnten bei Hettich in Vlotho arbeiten. Gleichzeitig müssen wir unsere Logistik langfristig neu ausrichten, um die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe zu sichern.“ Auch im Falle von Warnstreiks sei die Belieferung der Kunden gewährleistet: &bdquo;Dafür haben wir entsprechende Vorkehrungen getroffen. Unser Anspruch bleibt, sowohl Verantwortung für unsere Beschäftigten als auch Verlässlichkeit für unsere Kunden zu übernehmen.“ Geschäftsführer Lars Bohlmann betont, dass Hettich für Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag weiterhin offen sei: &bdquo;Es ist bedauerlich, dass es bislang noch nicht gelungen ist, gemeinsam mit der Arbeitnehmerseite zu konkreten Ergebnissen zu kommen. An unserem Willen und unserem Engagement wird es nicht scheitern.“ Hintergrund: Krise in der Möbelbranche: Hettich-Geschäftsführung erklärt ihren Plan für Kirchlengern Angebote und Alternativen Das Unternehmen verweist auf interne Vermittlungsangebote. Außerdem stünden Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote bereit, die individuell genutzt werden könnten. Auch finanzielle Maßnahmen seien nicht ausgeschlossen, so Bohlmann, &bdquo;wenn es darum geht, wirtschaftliche Nachteile abzufedern“. Wichtig sei, dass Lösungen sowohl fair für die Beschäftigten als auch wirtschaftlich tragfähig für die gesamte Hettich Gruppe blieben. Um eine Einigung zu erreichen, hat Hettich die Einigungsstelle als innerbetriebliches Schlichtungsverfahren angerufen. Unter neutraler Moderation solle eine gütliche Lösung gefunden werden. Verhandlungen bisher gescheitert Hintergrund: Vlotho-Verhandlungen gescheitert: IG Metall und Betriebsrat kritisieren Hettich Bereits im September hatte die IG Metall mit der Arbeitgeberseite über einen Sozialtarifvertrag verhandelt. Doch die Gespräche scheiterten: Das Angebot der Unternehmensführung sei nicht geeignet gewesen, die Zukunftsängste der Beschäftigten zu lindern. Auch ein weiterer Versuch, am 29. September ein verbessertes Paket auszuhandeln, blieb erfolglos. Die Gewerkschaft brach daraufhin die Gespräche ab. Die Auseinandersetzung in Vlotho reiht sich ein in eine Serie von Standortentscheidungen des Möbelbeschlagherstellers Hettich. Wie berichtet, hatte das Unternehmen aus Kirchlengern bereits im Frühjahr bekannt gegeben, sich von weiteren Standorten zu trennen. Die IG Metall und der Betriebsrat kritisieren seit Monaten, dass die Geschäftsführung Entscheidungen auf dem Rücken der Beschäftigten austrage. Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft den Druck auf die Hettich-Gruppe erhöhen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren – und den Beschäftigten eine faire Perspektive zu sichern. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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