Bürgermeisterwahl in Vlotho: Titelverteidiger gegen zwei Konkurrenten

Vlotho. In diesem Jahr stehen in der Weserstadt drei Namen auf dem Wahlzettel für die Bürgermeisterwahl am Sonntag, 13. September. Der erste ist Amtsinhaber Rocco Wilken, nominiert von SPD und Grüner Liste Vlotho (GLV). Es folgt Hans Schemel, der für Die Linke kandidiert. Dritter im Bunde ist Christoph Roefs, der als unabhängiger Kandidat antritt. Wilken und Schemel hatten schon 2015 kandidiert und Rocco Wilken setzte sich mit 51,84 gegen damals drei Mitbewerber, Jürgen Flaake (CDU), Hans Schemel (Die Linke) und Jürgen Koch (unabhängig), durch. ROCCO WILKEN Rocco Wilken (46) hatte im Rat in den fünf Jahren als Bürgermeister die SPD und die GLV hinter sich und häufig auch die anderen drei Fraktion. Das gilt besonders für den Haushalt 2020, die landesweit einmalige Versorgung aller Vlothoer Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte mit kostenlosen Tablets, sowie die Sanierung und den Neubau der Feuerwehr-Gerätehäuser und die Umsetzung des städtischen Sportstättenkonzepts.Rocco Wilken ist verheiratet und hat drei schulpflichtige Kinder. Er ist Diplom-Kaufmann und war Zollbeamter. Er will in Vlotho die familienfreundliche Politik weiterführen, die Wohnraum schafft, für ausreichend Kitaplätze sorgt, die Schulformen erhält und die Modernisierung aller Schulen immer weiter voran treibt. &bdquo;Wir müssen für unsere Projekte die bereit stehenden Fördermittel abrufen. So können wir in die Infrastruktur investieren und zudem Substanzerhaltung betreiben", stellt Wilken heraus. HANS SCHEMEL Hans Schemel (68) ist für die Linke in der zweiten Wahlperiode im Rat der Stadt. Er ist Rentner, verheiratet und hat eine Tochter. Schemel möchte Vlotho energieautark machen, die kostenlose Nutzung des ÖPNV und eine sinnvolle Busverbindung nach Lippe, Minden, Bad Oeynhausen und Herford im Verbund mit anderen schaffen. Bei einer höheren Gewerbesteuer möchte er jene Betriebe entlasten, die viele Vlothoer beschäftigen oder Ausbildungsplätze anbieten. Er strebt eine solidarische Lösung bei den Straßenbaubeiträgen an. Demnach sollten beim Straßenausbau alle Vlothoer die Kosten tragen. &bdquo;Keiner soll viel zahlen, alle sollen beteiligt werden. Das ist bei den vielen großen Grundstücken in Vlotho nur sinnvoll", betont Hans Schemel.Eine Möglichkeit zur Mehrung der städtischen Einnahmen sieht er in der Nutzung freier Flächen und Gebäude der Stadt für Solaranlagen. Besonders am Herzen liegt Hans Schemel die Einrichtung eines Bürgerforums, das sich jeweils im Herbst und im Frühjahr treffen soll. &bdquo;Dabei können Politik, Verwaltung und Einwohner ins Gespräch kommen und sich über Planungen und Bedürfnisse austauschten", erklärt Schemel. CHRISTOPH ROEFS Christoph Roefs (64) ist als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Töchter und sieben Enkelkinder. Seit Herbst 2019 arbeitet er im Seniorenbeirat der Stadt mit. Sich jetzt zur Wahl zu stellen, war eine Entscheidung, die er getroffen hat, als klar war, dass weder die CDU, immerhin zweitstärkste Fraktion im Rat, noch die FDP eigene Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters aufstellen wollten. Roefs wird jetzt von der FDP unterstützt.Als ehemaliges CDU-Mitglied und für diese Partei von 1999 bis 2014 im Kreistag und dort acht Jahre Fraktionschef, sind ihm auch Teile der CDU zugeneigt, wenngleich er die Partei 2015 verlassen hat. Offiziell hat die CDU wie bereits 2009 keinen Kandidaten für das höchste Amt in Vlotho nominiert. Seine erste Aufgabe als Bürgermeister sieht Christoph Roefs darin, die Haushaltssituation nach den Einbrüchen durch die Corona-Zeit zu verbessern, um die Stadt vor einer Haushaltssicherung zu bewahren. &bdquo;Die Verwaltung steht bei vielen Menschen in einem schlechten Licht da. Da würde ich für eine bessere Leistungsfähigkeit und Präsentation dem Bürger gegenüber sorgen", erklärt Christoph Roefs. Er sei von vielen Menschen in der Stadt Vlotho nach Bekanntgabe seiner Kandidatur angesprochen worden, die ihn in seinem Vorhaben mitzumachen, um etwas zu bewegen, bestärkt hätten. Das gebe ihm auch den Mut, für eine zweite Amtszeit zur Verfügung zu stehen.

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