
Herford. Das Rätselfoto vom vergangenen Mittwoch zeigte natürlich die Herforder Brauerei in Sundern aus der Luft Ende der 1950er Jahre. Das Unternehmen mit Gründungsdatum von 1878 hat bei unseren Lesern ein interessantes Echo ausgelöst.
Oliver Störmer schreibt: „In dieser Fabrik wird das „Herrliche Herforder" hergestellt. Ich glaube, fast jeder Herforder – und über die Grenzen Herfords hinaus – kennt das Herforder Pils und hat es lieben gelernt. Rein von der Lage der Fabrik müsste es ja „Herrliches Hiddenhauser" lauten. Hier streiten sich schon Generationen . . ."

Hans-Walter Arning erinnert sich: „Bei dem Foto kommen bei mir sehr viele Erinnerungen auf, denn ich habe meine Kindheit in der Nähe der Brauerei verbracht. In den Kriegsjahren durften die Nachbarn bei Luftangriffen die großen Kühlkeller als Schutz vor Bombenangriffen benutzen. Unvergessen ist aber die Zeit nach dem Krieg, wenn Georg Uekermann den Kindern erlaubte, einen Blick in den Pferdestall und die anderen Werkstätten zu werfen, denn die Brauerei hatte zu der Zeit für jeden Bereich eigene Handwerker."
Jochen Hartig weiß: „Gerade wegen des Genusses dieses Getränks könnte man viele Geschichten erzählen, doch das ist sicherlich nicht Sinn der Frage, zumal da sicherlich viele „blöde" Sachen dabei wären... Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die nichts zur Brauerei sagen können. In erster Linie ist die Brauerei als Sponsor für Sport im Gespräch, sie darf im Gegensatz zu den Zigarettenherstellern noch Werbung machen, die immer wieder an allen Ecken zu sehen ist.
Gut in Erinnerung bleiben die Events, wie die Jubiläumsfeier, bei der man auch in die Produktion schauen konnte, wo es noch Pendelfahrten mit der Bahn (auch mit Dampflok) über das Anschlussgleis bis zum Herforder Bahnhof gab, die Kinoabende im Park und die Ballonstarts auf der Wiese vor der Firma sowie der Oldtimerstart an gleicher Stelle.
Für mich war interessant der Transport der riesigen neuen Tanks vom Mittelkanalhafen zum Betriebsgelände. Dort wurden zum Teil unter Vollsperrung der Straßen in nächtlicher Fahrt fahrerische Kunststücke vollbracht – vor allem bei der Durchfahrt in Bad Holzhausen."
Werner Eikmeier fasst seine Erinnerungen in Versform: „Hopfen und Malz. Im Gegensatz zum Rebensaft, ob roter oder weißer Wein, in die Blutbahn flößt man sich, wenn man labend sich erquickt, was den Alkohol betrifft, längst nicht diese Menge ein. Noch schlimmer ist das Destillat, oder wenn es auch gebrannt, weil es schlimmer wie ein Teufel, um den Menschen zu vernichten, in die Blutbahn kommt gerannt. Bier das ist ein Volksgetränk und wenn wir dies zur Lippe heben, kontrolliert, nicht übertrieben, beschert es uns ein langes Leben. Wilhelm Busch hat einst geschrieben: 'Die erste Pflicht der Musensöhne, ist, dass man sich ans Bier gewöhne.' "
Ulrich Stille ist sich sicher: „Herrliches Herforder – ein Hochgenuss für durstige Kehlen aus der Brauerei Felsenkeller, die ich besonders mit ausländischen Gästen so manches Mal besucht habe. Neben der interessanten Besichtigung von Produktion und Abfüllung des leckeren Gerstensaftes gab es ganz früher noch speziell für Pferdefreunde als besonderen Programmpunkt den Besuch im Stall bei den stattlichen Kaltblütern, die das imposante Traditionsgespann der Brauerei zogen.
»Eine Bierleitung zur Villa, der Traum vieler Biertrinker«
Später bezog das Gespann seinen Standort auf einem landwirtschaftlichen Betrieb; inzwischen existiert es leider nicht mehr und ist Brauereigeschichte. Eine andere Geschichte wurde dagegen bis in die jüngste Vergangenheit bei Brauereibesuchen gerüchteweise immer wieder berichtet. Es wurde erzählt, dass unmittelbar vom Brauhaus eine Bierleitung zur Villa der Eigentümerfamilie führte – quasi für den „Haustrunk". Aber dieses Gerücht dürfte wohl mehr der traumhaften Wunschvorstellung passionierter Biertrinker zu verdanken sein."
Helmut Schneckener kommentiert ironisch: „Heute eine ganz schwierige Frage. Ich vermute, hier wird Herforder hergestellt: Pils, Export, Landbier, Alster, Maibock, Herforder Alkoholfrei, Weihnachtsbier, Schwarzbier und so weiter."
Detlev Piekenbrock überschwänglich: „Es gibt kein Bier auf Hawaii, aber eben hier in Sundern! Beim ersten Blick auf das Bild ist man etwas irritiert ob des leeren Umfeldes, auf dem sich heute der wichtigste Stadtteil von Hiddenhausen befindet. Viele Jahrzehnte im Besitz der Brüder Uekermann, heute eine Zweigstelle der Warsteiner Brauerei. Lotte Uekermann war damals Vorsitzende des Deutschen Hausfrauenbundes und trug neben Frieda Nadig dazu bei, dass Herford in der ganzen BRD bekannt war wie ein bunter Pudel!"
Thorsten Schröder weiß noch: „Ich kann mich noch an meine Schulzeit erinnern. Immer mal wieder roch es auf dem Weg nach Herford bitter nach Hopfen. Damals arbeiteten da noch mehrere hundert Menschen."
Michael Schnatmeyer schreibt: „Auf dem Foto ist die Brauerei in Sundern zu sehen, besser bekannt als „Herforder Pils". Das ist eines der Getränke die dort hergestellt werden. Dazu noch einige Spartensorten, wie Schwarzbier oder Saisonbiere wie Maibock."
Klaus-Dieter Stork hat diese Gedanken: „Die Brauerei Felsenkeller in Sundern ist immer noch Herfords bekanntester Markenartikel. Heute gehört die Brauerei zum Warsteiner-Konzern. Gut kann ich mich noch an das 125-jährige Jubiläumsfest am 13. September 2003 erinnern. Es wurden viele Attraktionen anlässlich der Feierlichkeiten geboten, wie zum Beispiel eine Dampflokfahrt vom Herforder Bahnhof bis auf das Brauereigelände und zurück. Nicht zu vergessen die Auftritte der Prinzen und der britischen Kultband Smokie."
Gewinne liegen abholbereit
Drei Mal gab es beim Rätselbild das Brauerei Editionsglas, Inhalt 2 Liter, Höhe 47 Zentimeter zu gewinnen. Sie liegen zwei Wochen lang bereit in der Geschäftsstelle der NW, Lübberstraße 15-17.Die Gewinner sind Marion Sander und Reinhard Mester aus Herford und Sabrina Schröder aus Hiddenhausen .
Herzlichen Glückwunsch!