Experte aus Spenge erklärt: Wärmepumpen funktionieren in den meisten Alt-Bauten

Spenge. Früher habe er 5.000 bis 6.000 Euro für Strom und Heizung ausgegeben, sagt Stamatis Vitanos. Dann habe er sein Eigenheim auf erneuerbare Energien umgestellt und nur noch 1.000 Euro - mittlerweile 1.500 Euro wegen gestiegener Kosten - zahlen müssen. Mit diesem Versprechen, Geld zu sparen, beginnt das &bdquo;Energiefrühstück“ in Vitanos’ Firma Vistacon. Das Spenger Unternehmen hat sich auf die erneuerbaren Energien spezialisiert - von Photovoltaik-Anlagen über Wärmepumpen bis hin zu E-Mobilität. Beim &bdquo;Energiefrühstück“ können Interessierte sich in regelmäßigen Abständen über die umweltschonenden Technologien informieren und eigene Fragen einbringen. Die NW war mit dabei und hat nachgefragt, was man wissen muss, wenn man den Schritt zur Wärmepumpe oder Solaranlage gehen will. Herr Vitanos, Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpe oder E-Auto; womit soll man anfangen, wenn man in einem Haushalt lebt, in dem es wirklich auf das Geld ankommt? Mit einer Photovoltaik-Anlage. Die bringt sofort eine Stromersparnis. Die Anlagen sind mittlerweile so günstig, dass sich das fast immer rentiert. Außerdem ist es die Basis für alles weiter, was man machen kann. Lohnt es sich noch, alternativ eine Gasheizung einzubauen? Der Gas-Preis ist bis 2027 über die CO2-Steuer festgelegt. Dann soll es der Markt regeln. Es gibt Studien, dass eine Tonne CO2 dann um die 200 Euro kosten wird. Wenn dann nur noch die Hälfte der Nutzer im Gasnetz sein wird, werden zudem die Kosten auch auf viel weniger Menschen umgelegt werden. Jetzt noch eine Gas-Heizung anzuschaffen, wird viel zu teuer. Bis spätestens 2028 sollen Städte und Gemeinden eine kommunale Wärmeplanung vorlegen. Andererseits gibt es aktuell noch einige Förderungen für das Umstellen auf erneuerbare Energien. Sollten Hausbesitzer abwarten, ob sie sich an ein Nah- oder Fernwärmenetz anschließen können? Oder lieber jetzt selbst investieren? Bei Städten wie Enger, Bünde oder Spenge kann es sein, dass es in ganz vielen Fällen nicht möglich sein wird, sich an ein Wärmenetz anzuschließen. Weil dort kein Investor ein Wärmenetz darstellen kann, da das viel zu teuer wäre. So lange es Förderungen und Kredite gibt, sollte man investieren. Vorausgesetzt die Heizung muss ersetzt werden oder man überlegt gerade sowieso, etwas zu machen. Welche Förderungen gibt es? Zunächst gibt es die Grundförderung der KfW (Kreditanstalt für den Wiederaufbau). Dort gibt es 30 Prozent der Kosten für bis zu 30.000 Euro. Das wären maximal 9.000 Euro. Dann gibt es den Klimageschwindigkeitsbonus. Das sind nochmal 20 Prozent Förderung bis zu einer Höhe von 30.000 Euro. Das sind maximal 6.000 Euro. Dann gibt es einen Einkommensbonus, wenn man weniger als 40.000 Euro verdient. Wenn man das alles zusammenrechnet, ist das eine richtige Stange Geld. Für ein Einfamilienhaus kann man bis zu 21.000 Euro bekommen. Kann ich eine Photovoltaik-Anlage installieren, auch wenn mein Dach nicht nach Süden zeigt? Es kommt ja immer wieder das Argument, dass nicht alle Dächer dafür geeignet sind. Nehmen wir mal an, ich habe jetzt ein richtig mieses Dach mit 50 Grad Dachneigung, das nach Osten und Westen ausgerichtet ist. Da bekäme ich immer noch 80 Prozent der maximalen Sonnenenergie aufgefangen. Darüber hinaus verbrauche ich meinen Strom ja meistens morgens, also genau dann, wenn die Sonne im Osten aufgeht und abends, also genau dann, wenn die Sonne im Westen untergeht. Ich kann somit meinen produzierten Strom direkt nutzen und spare sofort Geld. Da brauche ich vielleicht dann zwei bis drei Paneele mehr. Sogar ein Dach auf der Nordseite kann, wenn es flach ist, noch 90 Prozent Leistung bringen. Kann ich auch in einem alten Haus eine Wärmepumpe installieren? Man hört häufig Stimmen, die sagen, das funktioniere nur mit einer Fußbodenheizung. In älteren Häusern wurden Heizkörper häufig viel zu groß ausgewählt. Fast 90 Prozent dieser vorhandenen Heizkörper sind ausreichend. Eventuell muss man an der einen oder anderen Stelle mal einen Heizkörper austauschen. Wie lange halten sich Solarpanels? Locker 30 Jahre. Vorausgesetzt man investiert nun bei unserem Beispiel-Einfamilienhaus. Bis wann hätte man die Kosten wieder heraus? Wenn ich voraussetze, dass ich meine Ölheizung in acht Jahren ohnehin ersetzen würde, wäre man nach zwölf Jahren raus. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

Meistgelesen