Pastoren aus Enger und Spenge zur Frage: Wie feiert man in so einem Jahr Weihnachten?

Enger/Spenge. Die 2020er sind bisher ein mehr als turbulentes Jahrzehnt. Erst kam die Pandemie, dann der Ukrainekrieg und auch in diesem Jahr überschatten Nachrichten vom Gaza-Krieg die Feiertage. Wie schafft man es beim vierten Weihnachten in Krisenzeiten in Folge den Menschen Hoffnung zu schenken? Darüber hat die NW mit Geistlichen aus Enger und Spenge gesprochen. Im Moment sei das Motto &bdquo;Augen zu und durch“, sagt Pfarrer Stephan Horstkotte von der evangelischen Kirchengemeinde Enger. Nach diversen Verabschiedungen in diesem Jahr ist er zusammen mit seiner neuen Kollegin Kerstin Neddermeyer für die vier Gemeindebezirke in der Widukindstadt zuständig. Trotzdem gebe es dieselbe Anzahl an Gottesdiensten, sagt Horstkotte. Das bedeutet für die Beteiligten viel Arbeit. &bdquo;Die Welt, in der wir leben, ist keine heile Welt“, sagt Pastorin Elke Berg von der evangelischen Kirchengemeinde in Spenge. Der Kern der Weihnachtsbotschaft sei es aber, den Menschen Hoffnung zu machen. In ihrer Predigt will sie den Fokus auf diese Weihnachtshoffnung legen. &bdquo;Es ist wichtig, das jedes Jahr neu zu hören“, sagt Berg. Fokus auf das Gute legen &bdquo;Natürlich kann man die Geschehnisse in der Welt nicht ausblenden. Das geht nicht“, sagt der katholische Pastor Carsten Adolfs. Deswegen würden die Entwicklungen auch in seinen Gottesdiensten thematisiert werden. Auch Horstkotte will die schwierige Weltlage in seinen Predigten thematisieren. Die ja auch abseits von Ukraine und Gaza bedrückend ist. &bdquo;Da sind ja noch Syrien und die Konflikte in Afrika“, sagt Horstkotte. Sein Ziel sei es aber nicht, die schlechte Stimmung zu verstärken. Denn: &bdquo;Auf Dauer ist eine so schlechte Grundstimmung nicht gut“, sagt Horstkotte. Deswegen möchte er den Fokus darauf legen, &bdquo;was gut ist, was funktioniert, was ist etwas, worüber ich mich freuen kann?“, sagt Horstkotte. So mache es zum Beispiel das Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer möglich, dass in diesem Jahr in der evangelischen Kirche in Enger doch in so vielen Gottesdiensten Weihnachten gefeiert werden kann. Frieden fängt bei den Menschen selbst an &bdquo;Mit der Kraft des guten Geistes Gottes können Menschen Gutes bewirken“, sagt Elke Berg. Während der Corona-Zeit, als die Heiligabend-Gottesdienste nicht wie gewohnt in den Kirchen stattfinden konnten, habe man gemerkt, dass den Menschen doch etwas gefehelt habe. &bdquo;Es ist schon gut, dass man sich jetzt wieder treffen kann“, sagt Berg. Horstkotte beobachtet, dass – auch wenn es in diesem Jahr rund 150 Kirchenaustritte in Enger gegeben habe – an Heiligabend &bdquo;doch viele davon wieder in die Kirche kommen“. Kirche bedeute dann &bdquo;doch ein bisschen mehr als Geschenke und Gemütlichkeit.“ Horstkotte mahnt auch, dass Friede auch bei den Menschen selbst anfange. Und sei es nur, dass man sich mit den Verwandten vertrage. Wenn es Zuhause keinen Frieden gebe, &bdquo;dann kann das in der Welt auch nicht funktionieren.“ &bdquo;Augen auf und durch“ Am meisten freut sich Elke Berg an Weihnachten über die Musik, sagt sie. Besonders schön findet sie es immer, wenn am Ende des Gottesdienstes &bdquo;O du Fröhliche“, gesungen wird. Das wird auch in diesem Jahr wieder so sein. Wie feiert man also in diesem Jahr Weihnachten? Man sollte auch die schönen Dinge sehen. Auch die vielen Menschen, die an einen denken, wahrnehmen, sagt Stephan Horstkotte. Deswegen wäre vielleicht ein besseres Motto: &bdquo;Augen auf und durch“, so Horstkotte.

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