Kritisches Hochwasser am Hücker Moor in Spenge: Aufwendige Abpumpaktion startet

Spenge. In der Nacht auf Dienstag ist das Wasser am Hücker Moor noch einmal gestiegen. An der &bdquo;Moor Ranch“ reicht es schon fast bis an die Sandsäcke heran, die die Feuerwehr tags zuvor dicht vor der Gaststätte an der Uferseite aufgestapelt hat. Die Stege sind bereits geflutet und auch Tische und Stühle auf der Terrasse stehen mit den Beinen im Wasser. In der kleinen, auf der Halbinsel gelegenen Hütte des Angelsportvereins Herford und Umgegend ist es schon zum Schlimmsten gekommen: &bdquo;Die Toilette, der Flur - alles ist überflutet“, sagt der Vereinsvorsitzende Fabian Bastians. Krisenstimmung bei den Anrainern Problematisch sei nicht nur der Regen, der direkt auf das Gewässer niedergehe. Problematisch ist auch, dass viele der umliegenden Gebiete höher liegen als das Hücker Moor. Das bedeute, von etwa 30 Hektar Land fließe zusätzlich Wasser in den See hinein, sagt Bastians. Angesichts des weiter steigenden Wasserspiegels herrscht bei Gastwirten und dem Angelsportverein Krisenstimmung. &bdquo;Wenn wir nichts machen, kommen zehn Zentimeter an Wasserhöhe nochmal dazu“, befürchtet Bastians. Wie konnte es zu dem hohen Wasserstand kommen? Dass es überhaupt zu einem solchen Wasserstand im Hücker Moor kommen konnte, lasse sich allein mit dem derzeitigen Regen nicht erklären. Wilhelm Mormann von der &bdquo;Moor Ranch“ und Reinhold Beckmann von &bdquo;Beckmann’s Schankwirtschaft“ sehen das ebenso. Hätte es zehn Tage starken Dauerregen gegeben, sei ein solcher Wasserstand möglich, meint Beckmann. Das habe man 1998 gesehen. &bdquo;Aber dieser Regen kann das nicht bewirken“, betont er. Bei solchen Niederschlägen &bdquo;haben wir nie Probleme gehabt“. Die drei Anrainer des Moorsees haben daher eine andere Vermutung, wo die Ursache für das Hochwasser liegt: Ihrer Ansicht nach ist der Ablauf des Sees dicht. Entwässert wird das Hücker Moor über den Moorbach in Richtung Else. &bdquo;Wir vermuten, dass der an einer Stelle zusitzt“, sagt Beckmann. Das Wasser im See stehe, ergänzt Wilhelm Mormann. &bdquo;Das bedeutet für uns, dass es irgendwo nicht abfließt.“ Und sich das Wasser im See in der Folge aufstaue. Eine erste Lösungsidee Am Dienstagmittag treffen sich Bastians, Beckmann und Mormann darum vor Ort in der &bdquo;Moor Ranch“ mit Bürgermeister Bernd Dumcke und seiner Mitarbeiterin Jasmin Bunte-Tschikin. Mit den beiden Vertretern der Stadt wollen die drei das Gespräch suchen - und sie haben auch eine Lösungsidee für die sich zuspitzende Situation. Ihr Vorschlag: Um den Wasserstand des Sees zu senken, wollen sie an einer Stelle des hoch Wasser führenden Moorbachs - dort, wo er den Voßbruchweg kreuzt - eine leistungsstarke Pumpe ansetzen. Damit solle Wasser über eine 450 Meter lange Schlauchleitung in einen nahe gelegenen Entwässerungsgraben, der ebenfalls Richtung Else fließt, befördert werden. Anders als der Moorbach ist dieser Graben nahezu frei von Wasser. Durch die Aktion erhoffen sich Gastwirte und Angelsportverein eine Entlastung für das Hücker Moor. &bdquo;Nichts zu tun ist keine Option“ Bürgermeister Bernd Dumcke greift direkt zum Telefon, spricht sich mit Spenges Feuerwehrchef ab. Denn nichts zu tun, sei &bdquo;keine Option“, sagt er. Nach dem Anruf berichtet er, man wolle schauen, das Technische Hilfswerk (THW) ins Boot zu holen. &bdquo;Denn die Stadt selbst hat solche Pumpen nicht“, erklärt der Bürgermeister. Am späten Nachmittag ist dann klar: Nicht das THW kommt raus, sondern eine Feuerwehr-Einheit aus Minden. &bdquo;Das ist über den Kreisbrandmeister Bernd Kröger organisiert worden“, sagt Dumcke gegen 17 Uhr im Gespräch mit der NW. Die Mindener Feuerwehr-Gruppe verfüge über eine entsprechend hochleistungsstarke Pumpe. Die zunächst angedachten Pläne, Wasser vom Moorbach in den Entwässerungsgraben zu leiten, seien nach einem erneuten Ortstermin ebenfalls geändert worden. Stattdessen werde die Pumpe nun an der &bdquo;Moor Ranch“ aufgestellt. Das Wasser solle dann über eine Strecke von zwei Kilometern direkt in die Else gepumpt werden, sagt der Bürgermeister. Das sei eine größere Aktion und voraussichtlich müssten auch Straßen - die Moorstraße, die Torfstraße und Teile der Bünder Straße - dafür gesperrt werden. &bdquo;Zielsetzung ist jetzt, Schlimmeres zu verhindern.“ Die gute Nachricht: Am späten Nachmittag war die Mindener Feuerwehr-Einheit bereits vor Ort.

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