Selbstversuch: So läuft das Training im Spenger Calisthenics-Park ab

Spenge. Kostenfrei und unter freiem Himmel trainieren, einfach Sportbekleidung an und hinaus ins Abenteuer: Das verspricht der sogenannte &bdquo;Trimm-dich-Pfad“, auch Calisthenics-Park genannt, der seit vergangenem Jahr am Rande der Spenger Innenstadt allen, die Lust auf Bewegung haben, offen steht. Unter der Regie der Spenger Kaufmannschaft sowie dem Fitnessstudio &bdquo;Machbar“ wurden hier neben der Werburger Sporthalle an der Ledeburstraße diverse Sportgeräte aufgestellt, die rund um die Uhr genutzt werden können. Rund 40.000 Euro hat der Sportpark im Freien gekostet. Grund genug, die Anlage einmal auszuprobieren. Das Wetter ist perfekt: Nicht zu warm, nicht zu kalt und somit wunderbar geeignet für Aktivitäten im Freien. Ich werfe mich also in meine Sportklamotten, fülle eine große Flasche mit Wasser und radle Richtung Werburger Sporthalle. Ich bewege mich gerne und viel, erst recht außerhalb von geschlossenen Räumen, weswegen ich mit großer Motivation am Park ankomme. &bdquo;Calisthenics“ als Begriff ist mir auch nicht unbekannt – er meint ein Trendsport für Menschen aller Altersgruppen. An den Geräten kann man Fitness- und Kraftsport mit dem eigenen Körpergewicht machen. Gute Voraussetzungen sind also schon mal geschaffen. Verschiedene Muskelgruppen lassen sich trainieren Als ich ankomme, ist dort niemand anderes. Ich schnüre meine Schuhe noch einmal und lege los: Im Calisthenics-Park gibt es zum Beispiel eine sogenannte Monkey Bar – ein Gerät mit verschiedenen Kletterstangen zum Entlanghangeln. Diese Art von Übung hat mir kleinem Kletteräffchen immer schon Spaß gemacht, leider komme ich mit meinen &bdquo;Pudding-Armen“ nicht wirklich weit. Trotzdem lasse ich mich nicht entmutigen. Ob ich die Übungen wirklich richtig mache, weiß ich nicht. Anleitungen gibt es nicht. An weiteren Stationen lassen sich andere Muskelgruppen trainieren: am Dipp-Barren, an den Sprossenwänden, am &bdquo;Rückenstrecker“ oder an der &bdquo;Parallette“. Dies ist ein Gerät, um auf dem Boden Liegestütze zu machen oder zur Unterstützung bei Handständen. Meine Arme und meine Motivation sind nicht für Liegestütze ausgelegt, trotzdem gebe ich mir Mühe und versuche es. Besonders der &bdquo;Rückenstrecker“ macht mir Spaß – ich merke, wie sich meine unteren Bauch- und Rückenmuskeln anspannen. Ich fühle mich in meinen Bewegungen sicher – die Fläche ist darüber hinaus auch mit schwarzen Bodenschutzplatten ausgelegt. Mittlerweile komme ich schon auch ein bisschen ins Schwitzen. Wo es Verbesserungsbedarf gibt Ich klettere an den schwarz-gelben Stangen herum und hänge mich, eingehakt mit den Kniekehlen, kopfüber an eine relativ tief hängende Stange. Dort baumle ich kurz vor mich hin und komme ins Grübeln, denn sonderlich inklusiv ist das Projekt nicht. Zwar ist es kostenfrei für alle und unter freiem Himmel, Menschen mit Rollstuhl oder einer nicht klassischen männlichen Körpergröße von 1,85 Meter kommen jedoch nur schwer an viele der Geräte. Zum Vergleich: Ich bin 1,75 Meter groß, habe kleine körperliche Einschränkungen und bei einigen Stationen schon Mühe, diese zu benutzen. Nicht, weil die Benutzung nicht klar ist, sondern weil ich zu klein bin. Auch die Lage am Wald ist für mich schön und kritisch zugleich: Abends würde ich hier nicht gern trainieren, denn es gibt weder direktes Licht noch eine Möglichkeit, Hilfe zu organisieren. Neben dem &bdquo;Trimm-dich-Pfad“ gibt es auf dem &bdquo;Bewegungsparcours“ auf der anderen Seite der Halle noch weitere Geräte wie zum Beispiel ein Oberarmfahrrad oder einen Lastzug. Hier kann gerade mal ein Gerät von Menschen im Rollstuhl benutzt werden. Darüber hinaus sollte man mindestens 1,40 Meter groß sein, um die Übungen vernünftig ausführen zu können. Aber hier gibt es zumindest eine Hinweistafel mit Anleitungen, auch für im Rollstuhl sitzende Menschen. Insgesamt war mein Vormittag im Cathelistics-Park spaßig und zufriedenstellend. Hier gemeinsam mit anderen zu trainieren, stelle ich mir ziemlich lustig vor. Ich werde auf jeden Fall noch mal vorbeischauen – und wenn es eben nur zum Kopfüber-an-Stangen-baumeln ist.

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