Baustelle blockiert einzigen Zugang zu Neubausiedlung in Spenge

Spenge. Die Anwohnerinnen und Anwohner der Neubausiedlung &bdquo;Am Ginsterbusch“ in Lenzinghausen staunten nicht schlecht, als sie am Dienstagnachmittag wie üblich zu ihren Häusern fahren wollten. Die Hauptzufahrt war durch eine Bauabsperrung versperrt, die Pflastersteine, die vorher verlegt worden waren, ordentlich aufgestapelt, die Bremsschwelle zur Verkehrsberuhigung komplett abgetragen. Ein Durchkommen unmöglich. &bdquo;Wir sind überrascht, aber vor allem schockiert“, erklärt eine Anwohnerin, die anonym bleiben möchte. &bdquo;Wir wussten von gar nichts – weder die Kommune noch die Baufirma haben uns über die Arbeiten informiert. Das geht so nicht.“ Sie sei mit ihrem Auto in den Ginsterbusch abgebogen, nur um keine 50 Meter weiter vor dem Bauzaun anzuhalten: &bdquo;Man sieht die Baustelle nicht richtig, wenn man in unsere Straße biegt, da sie hinter einer Kurve liegt. Ich habe mich wirklich erschrocken. Das ist meiner Meinung nach für uns Autofahrer, aber auch die Bauarbeiter sehr gefährlich“, berichtet die Anwohnerin. Was war passiert? Auf Anfrage bei der Stadt Spenge heißt es: &bdquo;Durch die Entstehung der neuen Bauzeile im Bereich Lerchenweg/Am Ginsterbusch wurden Angleichungsarbeiten sowie eine Deckensanierung der bestehenden Gemeindestraßen erforderlich. Die Temposchwelle wird in diesem Zuge erneuert.“ Grundsätzlich sei mit der bauausführenden Firma vereinbart gewesen, dass, &bdquo;wie üblich, die Anlieger seitens der Firma über die Maßnahme und damit einhergehende Beeinträchtigungen informiert werden“, sagt Fachbereichsleiterin Sabrina Held. Laut Anwohnern ist das aber nicht passiert. Keine Alternativen &bdquo;Wir haben hier nur eine Hauptzufahrt. Diese geht von der Herforder Straße ab und ist unser Hauptverkehrsweg. Dieser ist nun vorerst nicht mehr nutzbar“, sagt ein weiterer Anwohner: &bdquo;Ich verstehe nicht, wie es sein kann, dass uns keine Informationen mitgeteilt worden sind, wenn so ein großes und für uns einschneidendes Bauvorhaben umgesetzt wird.“ Der Kern des Problems: Die Neubausiedlung ist kreisförmig angelegt. Zwar gibt es eine Wendemöglichkeit, aber keine zweite Ausfahrt. Die Siedlung grenzt an den Feldweg &bdquo;Grüner Weg“. &bdquo;Nirgends stand eine ausgeschilderte Umleitung. Am angrenzenden Feldweg wurde einer der zwei Straßenpoller entfernt, damit man dort mehr schlecht als recht durchfahren kann“, erklärt eine Anwohnerin. Der Feldweg sei durch das Verkehrsaufkommen und den Regen der letzten Tage mittlerweile schwer befahrbar: &bdquo;Der Abzweig ist sehr eng, weil er als Straße überhaupt nicht erschlossen ist. Dass wir dort lang fahren können, haben wir in unserer Not zufällig ausprobiert, sonst gibt es gar keine Möglichkeit mehr, zu unseren Häusern zu gelangen“, erklärt sie. Diese Alternative ist laut Anwohnern nicht ganz ungefährlich. Wenn sie über den &bdquo;Grünen Weg“ aus der Siedlung herausfahren, müssten sie zunächst einen Fahrradweg überqueren, bevor sie zur angrenzenden Herforder Straße kämen. Der Radweg ist aber durch die angrenzenden Häuser und das angrenzende Feld schwer einsehbar: &bdquo;Dadurch steigt auch wieder das Gefahrenpotenzial. Die Idee, die Zufahrt dort langlaufen zu lassen, ist für alle Beteiligten suboptimal“, so die Anwohnerin. Was passiert im Notfall? Im angrenzenden Wohngebiet in Nähe des Lerchenwegs zu parken, gestalte sich jedoch schwierig. Einige Bewohner hätten versucht, vor der Baustelle zu parken, was wiederum zu noch mehr Chaos geführt habe: &bdquo;Auch dort ist es sehr eng. Mit den Baustellenfahrzeugen nur noch enger. Mir tun die Personen leid, die am Anfang der Siedlung wohnen – überall stehen Autos, teilweise sogar vor den Einfahrten“, sagt ein Anwohner. Sorgen machen sich die Bewohner auch wegen Notfällen. &bdquo;Weder ein Krankenwagen noch ein Feuerwehrauto passen durch beziehungsweise schaffen es, in die Siedlung einzubiegen“ erklärt eine Anwohnerin. Fachbereichsleiterin Held erklärt, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst seien über die Baumaßnahme sowie die geänderte Zufahrtssituation in Kenntnis gesetzt worden. Auch wie mit der Abfallentsorgung umgegangen werden soll, lässt die Bewohner ratlos zurück: &bdquo;Müssen die Mülltonnen nun an die Herforder Straße? Oder wurde die Abholung verschoben? Wir haben wirklich keinerlei Informationen bekommen“, so eine Anwohnerin. Auf Nachfrage dazu gibt es von der Stadt Spenge keine Antwort. Ebenso gibt es keine Antwort darauf, wie lange die Baustelle an der Einfahrt bleiben wird.

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