Messerstiche und Hammerattacke: 28-Jähriger aus Spenge bald vor Gericht

Spenge. Ein 28 Jahre alter Mann aus Spenge muss sich ab Januar wegen eines versuchten Tötungsdelikts vor dem Bielefelder Landgericht verantworten. Er soll einen Mitbewohner mit einem Fäustelhammer und einem Messer attackiert haben. Am 20. Juli dieses Jahres war es in einer städtischen Unterkunft an der Poststraße zu einer blutigen Auseinandersetzung zweier Bewohner gekommen. Die Bielefelder Staatsanwaltschaft hat nun gegen einen der beiden mutmaßlich Beteiligten Anklage wegen schwerer Körperverletzung sowie versuchten Totschlags erhoben. Der 28 Jahre alte Zaqi F. (Name geändert) wird sich im Januar wegen dieser Vorwürfe vor einem Bielefelder Schwurgericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft geht bisher von folgendem Geschehen aus: Bereits im Frühjahr dieses Jahres war es in der Unterkunft zu Unstimmigkeiten zwischen Zaqi F. und dem ebenfalls dort lebenden Q. (37) gekommen. Damals hatte sich Q. über die laute Musik, die aus dem Zimmer von Zaqi F. dröhnte, bei diesem beschwert. Als der Angesprochene dem Mitbewohner jedoch auf unmissverständliche Weise ein Messer und ein Schwert entgegen hielt, hatte sich die Angelegenheit schnell erledigt. Jedenfalls fürs Erste. Denn am 20. Juli empfand Q. die Musik, die durch die geöffnete Zimmertür des 28-Jährigen zu vernehmen war, abermals als störend. Als er gegen 16 Uhr an der Tür von Zaqi F. stand, um diesen um mehr Ruhe zu bitten, kam ihm F. abermals mit einem Messer entgegen. Und wieder machte sich Q. daran, zurück in sein eigenes Zimmer zu gehen. Doch schlug Zaqi F. ihm laut Anklage nun von hinten mit einem Fäustelhammer auf den Kopf. Als der Angegriffene sich umdrehte, versetzte ihm F. einen weiteren Schlag mit dem Werkzeug gegen die Schläfe. Angriff ein versuchtes Tötungsdelikt? Der aus zwei Platzwunden blutende Q. stieß den Angreifer von sich weg, doch griff F. den 37-Jährigen nun mit einem Fleischmesser (Klingenlänge: Neun Zentimeter) an und fügte ihm eine elf Zentimeter lange Schnittverletzung unterhalb der Unterlippe zu. Wohl etwas überraschend soll der Täter laut Anklage daraufhin jedoch sein Messer weggelegt und dem Mitbewohner bei der Wundversorgung geholfen haben. Er bot ihm an, einen Rettungswagen zu rufen. Als sich beide Männer daraufhin in das Zimmer von Zaqi F. begaben, griff dieser jedoch abermals an, nunmehr mit einem Obstmesser, und versetzte Q. einen 16 Zentimeter langen Schnitt vom linken Ohr über den Hals in Richtung Oberkörper. Darüber hinaus erlitt Q. Schnittverletzungen an Händen und Armen, als er versuchte, das Messer des Angreifers abzuwehren. Schließlich gelang es dem Verletzten, seinen Kontrahenten wegzustoßen und aus dem Zimmer zu fliehen. Zaqi F. verließ das Haus und wurde zwei Tage später in einer anderen Unterkunft festgenommen. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Zu den Tatvorwürfen schweigt er bisher. Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklageschrift nicht von lebensbedrohenden Verletzungen des 37-Jährigen aus. Doch muss damit gerechnet werden, dass Q. dauerhaft zwei lange, gut sichtbare Narben von dem Geschehen davontragen wird. Den Angriff mit dem Obstmesser hingegen wertet Anklageverfasser Christoph Mackel als ein versuchtes Tötungsdelikt. Zaqi F. wird sich ab dem 4. Januar 2023 wegen dieser Vorwürfe vor der X. Großen Strafkammer des Bielefelder Landgerichts verantworten müssen. Mehr zum Thema Großer Polizeieinsatz in Spenge: Nach Hammer-Attacke auf der Flucht Nach Hammer-Attacke und Flucht: Polizei nimmt Tatverdächtigen fest

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