Deutlich mehr Einsätze für Rettungskräfte und Notarzt im Jahr 2021

Spenge. Ob am Tag oder in der Nacht: Die Männer und Frauen der Rettungswache Spenge müssen bei schweren Verkehrsunfällen oder bei anderen Notfällen in wenigen Minuten vor Ort sein, um Leben zu retten, Menschen zu helfen. Wenn sie gebraucht werden, ist schnelles und zugleich umsichtiges Handeln gefragt. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Einsätze um gut 700 gegenüber 2020.Im vergangenen Jahr mussten die Einsatzkräfte der Spenger Rettungswache 6.306 Mal ausrücken. Der Kreis Herford betreibt neben der Wache in Spenge noch die Wache in Vlotho und einen Notarztstandort am Klinikum Herford. Für die übrigen Rettungswachen- und Notarztstandorte im Kreisgebiet sind die Städte Bünde, Herford und Löhne zuständig. Rund um die Uhr besetzt In Spenge sind rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zwei Rettungswagen im Einsatz. Die Wache an der Industriestraße deckt planerisch das Versorgungsgebiet der Stadt Spenge und der Stadt Enger mit allen Stadtteilen ab. Bei einem Notruf alarmiert die Leitstelle Rettungswagen im Kreis Herford nach der "Nächste Fahrzeug-Strategie". Dies bedeutet: Der Wagen, der den kürzesten Weg zum Notfallort hat, wird alarmiert und losgeschickt. Nach dem aktuellen Bedarfsplan soll ein Rettungswagen in 90 Prozent der Fälle spätestens innerhalb von zwölf Minuten vor Ort eintreffen. Seit dem Jahr 2017 ist in der Spenger Wache auch ein Notarzt mit einem gesonderten Einsatzfahrzeug stationiert. Dieser ist nicht nur für das Gebiet von Spenge und Enger zuständig. Nach Angaben von Kreissprecher Patrick Albrecht deckt der Notarzt auch den Herforder Stadtteil Laar und Ahle in der Stadt Bünde ab. Dazu würden laut öffentlich-rechtlicher Vereinbarung von August 2017 auch die Bielefelder Gebiete Jöllenbeck, Schröttinghausen, Theesen und Deppendorf gehören. Bei Bedarf werde er auch von der Leitstelle des Kreises Gütersloh oder der Regionalleitstelle Osnabrück (Melle) angefordert.Im vergangenen Jahr war die Hilfe des Spenger Rettungsarztes 2.106 Mal gefragt. Zum Vergleich: 2020 waren es 1.861 Einsätze, 2019 genau 2.036.Deutlich häufiger Hilfe angefordertAuch die Zahl der Einsätze des Spenger Rettungsdienstes ist 2021 mit 6.306 gegenüber 2020 (5.583) gestiegen - und zwar um 723. 2019 war die Hilfe des Rettungsdienstes 5.972 Mal notwendig. "Wir verzeichnen seit mehreren Jahren kontinuierlich zunehmende Einsatzzahlen", teilt Kreissprecher Patrick Albrecht mit. Lediglich im "strengen Corona-Lockdown im Jahr 2020" habe es weniger Einsätze gegeben. Offensichtlich gab es in dieser Phase unter anderem weniger Verkehrs- und Arbeitsunfälle.Dem Team gehören 29 Retter anZum Team der Rettungswache gehören nach Angaben des Kreises 29 Mitarbeitende, darunter größtenteils Notfallsanitäterinnen und -sanitäter, aber auch Rettungsassistinnen und -assistenten sowie Rettungssanitäterinnen und -sanitäter.Die Wache sei in der Vergangenheit immer wieder personell verstärkt worden, erläutert der Kreissprecher. Die Personalstärke bemesse sich an den Vorgaben des Rettungsdienst-Bedarfsplans und an der Vorhaltung der Fahrzeuge. Laut neuem Bedarfsplan, der von der Politik zunächst noch beschlossen werde müsse, seien Personalaufstockungen beim Rettungsdienst des Kreises Herford in Planung.In der Vergangenheit gab es immer wieder im Bundesgebiet Meldungen von Anfeindungen, denen Rettungskräfte im Einsatz ausgesetzt waren. "Es gibt vermehrt Anfeindungen von Nicht-Geimpften, insbesondere auf medizinisch indizierte Nachfragen nach dem aktuellen Impfstatus oder der Bitte, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen", teilt Patrick Albrecht auf Nachfrage mit. Zu körperlichen Verletzungen sei es bislang nicht gekommen.Es gebe etablierte Strukturen im Kreis Herford, um Mitarbeitende nach Einsätzen zu unterstützen. So könne ein sogenanntes PSU-Team (PSU= psychosoziale Unterstützung) für sämtliche das Personal belastende Einsätze zu Rate gezogen werden.

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