Gaststätte am Hücker Moor wird verkauft: Moor-Ranch in "schlimmem Zustand"

Spenge. Den Schlüssel der Moor-Ranch hat Thorsten Fleer wiederbekommen. Mit dem Zustand der Gaststätte am Hücker Moor, die seit 16. September geschlossen ist, ist der Verpächter indes überhaupt nicht zufrieden: "Unaufgeräumt reicht nicht. Die Räume sind vermüllt und in einem schlimmen Zustand", sagt er. Und bevor die beiden Mulden, die schon am gestrigen Donnerstag vor der Gaststätte standen, gefüllt sind, zeigt er, was er damit meint. Am Dienstag, 28. Dezember, hat ihm sein bisheriger Pächter Frank Andernacht die Moor-Ranch übergeben. Viele Worte, das sagen beide, seien bei der Schlüsselübergabe nicht gefallen. Denn: Schon seit einigen Monaten liegen Pächter und Verpächter über Kreuz. Die richterlich angeregte Mediation im Oktober führte zu nichts. Mitte März wird der Fall vor Gericht verhandelt. Denn es geht natürlich nicht nur um den Zustand der Immobilie, sondern um eine Menge Geld.Schadensschätzung: 150.000 Euro "Sechsstellig", sagt Fleer, sei die Summe, die Andernacht den Eigentümern für die Pacht schulde. "Auf anwaltlichen Rat habe ich die Miete zurückgehalten", sagt Andernacht. Es ging um Bauschäden an der Immobilie, die der Pächter geltend machen will, die der Verpächter aber so nicht akzeptiert. Auch jetzt geht es wieder um Geld. Auf 150.000 Euro schätzt Fleer den "Schaden". Und er zeigt vor Ort in der Gaststätte, worüber er sich aufregt: Auf dem Boden kleben noch die Streifen, die die coronabedingten Abstände zeigen. Fleer: "Die sind kaum zu entfernen." Andernacht: "Dafür gibt es spezielle Mittel." In der Küche sind große Lücken. "Da fehlen Geräte", sagt Fleer. "Stimmt", erklärt Andernacht. "Da standen teilweise Geräte, die permanent kaputt waren. Die habe ich durch Markengeräte ersetzt und die dann natürlich auch mitgenommen."Der ausgetauschte Kombi-Dämpfer oder auch der Kühltisch stehen jetzt im Schuppen neben der Gaststätte. Direkt neben Behältern mit altem Öl und Fett. "Das muss ich jetzt entsorgen", sagt Fleer. Andernacht: "Da stand auch schon was, als ich die Moor-Ranch übernahm. Die werden halt nur alle sechs Monate abgeholt." Entsorgen muss Fleer auch kiloweise eingeschweißtes Fleisch und undefinierbare Soßen und Flüssigkeiten, die in den Kühlräumen lagern. Hinter einer Wand liegen Tische und Stühle Der Inhaber beklagt den Zustand des Gaststättenumfeldes. Im westlichen Bereich liegen einige Tische und Stühle, eine Schaufensterpuppe und anderer Unrat hinter einer Wand; teilweise überwuchert. Im südlichen Bereich stehen zahlreiche Stühle und ebenso viele Euro-Paletten herum. "Das war alles in ordentlichem Zustand. Die Stühle und Tische waren Mobiliar aus dem großen Pavillon mit 60 Quadratmetern Grundfläche" erklärt Fleer. Der sei im vergangenen Winter unter der Schneelast zusammen gebrochen. "Das alles hat auch schon vorher draußen gestanden und war in keinem guten Zustand", erklärt Andernacht.Im oberen Geschoss ist nicht aufgeräumt. In den Zimmern liegt eine Menge Zeug herum: Unterlagen, elektrische Geräte, Kleidung, ein Bettgestell. In den Waschmaschinen und dem Trockner ruht noch Wäsche; augenscheinlich schon länger. Stimmt, da habe er nicht aufgeräumt, sagt Andernacht.Was genau alles fehle, das werde er in den nächsten Tagen feststellen, erklärt Thorsten Fleer. Er habe eine Inventarliste. Die werde er überprüfen. Danach wolle er das Kapitel "Moor-Ranch" schließen. Noch Anfang Dezember hatten die Inhaber, Torsten Fleer und Oliver Palmowski, bekundet, die Immobilie möglichst schnell verpachten zu wollen. Jetzt sagt Fleer: "Nach dieser Erfahrung will ich nicht mehr verpachten. Jetzt wird verkauft. Wir schalten einen Makler ein." Zur Summe wollte er nichts Konkretes sagen: "Aber sie wird siebenstellig sein."

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