Zusammenarbeit nach Streit beendet: Moor-Ranch sucht einen neuen Pächter

Spenge. Die Zeit, in der Frank Andernacht seine Gäste in der Moor-Ranch bewirtet hat, ist beendet. "Ich bin 'raus aus der Nummer", sagt der - jetzt - ehemalige Pächter der Gaststätte am Hücker-Moor. Thorsten Fleer, zusammen mit Oliver Palmowski Verpächter des Restaurants, konkretisiert: "Frank Andernacht hatte bei uns hohe Außenstände. Wir haben ihm fristlos gekündigt." Andernacht definiert die "Außenstände" als das "Zurückhalten der Pachtzahlungen auf anwaltlichen Rat." Denn: Seit zwei Jahren, sagt er, habe er auf Nachbesserung baulicher Missstände gewartet. "Passiert ist nichts." Und: "Ich habe zum 30. November gekündigt. Und diese Kündigung dann nach Eingang der Kündigung von Herrn Fleer wiederholt ausgesprochen." Das Restaurant Moor-Ranch ist seit dem 16. September geschlossen. Die Gaststätte am Hücker Moor sei – so stand es zunächst auf Facebook im Internet – wegen der &bdquo;angespannten Personalsituation" nicht mehr geöffnet. Dann hieß es, dass die Moor-Ranch aufgrund einer Anordnung der Berufsgenossenschaft geschlossen worden sei. Zunächst hielten sich Pächter und Verpächter mit der Angabe konkreter Gründe bedeckt. Mitte Oktober hatten sie sich auf richterlichen Vorschlag zu einem Mediationstermin getroffen. Die beiden Parteien näherten sich nicht an. Der Schließung war ein Streit vorausgegangen, dessen Ursache Pächter und Verpächter komplett unterschiedlich beurteilen. "Keine Beanstandungen" Andernacht gibt dem Verpächter Thorsten Fleer die Schuld an der verfahrenen Situation. Ursächlich für die Schließung sei der Befall &bdquo;eines großen Teiles der Decke mit verschiedenen Schimmelarten". Der Pächter hatte die Berufsgenossenschaft eingeschaltet. "Und", so sagt er aktuell auf NW-Nachfrage: "Auch jetzt war die BG da und hat wieder gemessen." Der Raum sei immer noch belastet. Da ist Fleer nun ganz anderer Auffassung: "Auch wir haben einen gesetzlich vereidigten Gutachter beauftragt. Und nach dessen Ergebnis, das ich am 4. November bekommen habe, gibt es keinerlei Beanstandungen." Die Verpächter vermuteten bereits im Oktober im Gespräch mit der NW einen ganz anderen Grund für die Differenzen. Fleer und Palmowski erklärten: &bdquo;Leider müssen wir davon ausgehen, dass der Hintergrund für diese ganze Aktion doch sehr offensichtlich ist. Herr Andernacht möchte wohl von seinem langfristigen Pachtvertrag entbunden werden. Durch diesen Vorfall soll vermutlich eine Kündigung durch uns provoziert werden." "Auf dem goldenen Tablett" Derweil sind die beiden nicht glücklich mit der Situation: "Das Objekt ist jetzt total verhunzt", sagt Fleer. Er vermutet, dass sein Pächter "überfordert" gewesen sei. Er sagt: "Wir haben ihm die Moor-Ranch in bestem Zustand mit guten Mitarbeitern und damals mit einem Auftragsvolumen über 500.000 Euro Umsatz übergeben. Auf dem goldenen Tablett." Andernacht habe "verbrannte Erde" hinterlassen. Der ehemalige Pächter bestreitet das. Frank Andernacht sagt: "Ich habe in der Moor Ranch bis 2017 als Küchenchef gearbeitet. Wenn ich 2019 geahnt hätte, in welchem Zustand sich die Gaststätte tatsächlich befindet, hätte ich sie nicht genommen." Er bringt ein Beispiel: "Bei einer Brandschau wollte mir die Feuerwehr die Hütte zumachen. Es fehlten Fluchtpläne und auch die Fluchtwege waren nicht nutzbar. In zwei Nachtschichten habe ich die Mängel behoben." Zum Thema "Mitarbeiter" sagt er: "Zwei habe ich übernommen, die anderen selbst gesucht." Zum Thema "Auftragsvolumen": "Natürlich gab es ein paar geplante Feiern. Die Höhe der Summe ist Quatsch. Ich musste zudem erst den Ruf der Moor Ranch wieder herstellen." Jetzt wollen Fleer und Palmowski die Gaststätte "möglichst schnell" wieder verpachten. Fleer: "Auf jeden Fall zur Sommersaison." Vorher jedoch werden sich die Verpächter und der Pächter im März vor Gericht wiedertreffen.

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