Spenge Filmreifer Coup: Können die Tunneltäter noch gefasst werden?

Spenge. Es war ein filmreifer Coup, der bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat: Im Frühjahr haben Unbekannte in Spenge einen rund acht Meter langen Tunnel gegraben, um in die Volksbank einzubrechen. Jetzt berichtete Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier auf NW-Nachfrage Neues über den Stand der Ermittlungen. Nur durch einen Zufall war der spektakuläre Einbruchsversuch damals aufgeflogen: Mitte Mai waren neben dem Volksbank-Gebäude plötzlich Pflastersteine der Autozufahrt abgesackt. Als Bauarbeiter genauer nachschauten und einen Kleinbagger einsetzten, stießen sie in rund zwei Metern Tiefe auf den Tunnel. Schon bis zur Hauswand vorgestoßen Den unterirdischen Gang hatten die Täter von einem angrenzenden Trafohäuschen bis zum Volksbankgebäude gegraben. Bis zur Hauswand waren sie schon vorgestoßen. Es wurde vermutet, dass die Bankräuber das verlängerte Pfingstwochenende nutzen wollten, um die Hauswand ungestört zu durchbrechen und in die Bank an der Poststraße zu gelangen.Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier hat jetzt auf NW-Anfrage Neues zum Stand der Ermittlungen mitgeteilt. Das allerdings klingt wenig vielversprechend. "Wir haben perspektivisch im Moment keine Hinweise mehr auf die Täter. Alle Ermittlungen, die durchgeführt wurden, sind ergebnislos geblieben."Spuren bis nach Niedersachsen Spuren hatte die Polizei bis nach Niedersachsen verfolgt: So war der Kernbohrer, den die Ermittler im Tunnel gefunden hatten, in einem Geschäft in Celle gekauft worden. Beamte des Landeskriminalamtes NRW konnten ein Phantombild vom Käufer erstellen. &bdquo;Aber auch die Veröffentlichung des Phantombildes hat nicht die gewünschten Erfolge gebracht“, berichtete Lah-Schnier. Zwei bis drei Hinweise seien daraufhin zwar eingegangen, aber die hätten sie nicht weitergebracht. Auch anhand der Fingerabdrücke, die die Polizei am Tatort gefunden hatte, seien sie "nicht weitergekommen". Lah-Schnier betont: Im Moment hätten sie "keine Ansätze mehr" von erfolgversprechenden Spuren.Der Fall sei an die zuständige Staatsanwaltschaft in Bielefeld abgegeben worden. Dort werde jetzt geschaut, ob es noch eine Möglichkeit gebe, weitere Ermittlungsansätze zu finden. Oder ob es vielleicht noch weitere Zeugen geben könnte, sagte Lah-Schnier.Tunnel mit Holzbohlen eingeschalt Um den Tunnel zu stabilisieren, hatten die Täter den acht Meter langen, rund 1,50 Meter hohen und einen Meter breiten Tunnel mit breiten Holzbohlen eingeschalt. Von einem benachbarten Strom-Trafo-Häuschen des Unternehmens Westfalen Weser aus hatten sie den unterirdischen Zugang gegraben. Zuvor hatten sie das Schloss an der Eingangstür des Trafo-Häuschens aufgebohrt und es ausgetauscht.Das Erdreich aus dem Tunnel hatten sie in Sandsäcke gefüllt und fein säuberlich gestapelt. Die Säcke sollen sie zum großen Teil in dem Trafohäuschen gelagert und sie auch an den Tunnelwänden zur Stabilisierung eingesetzt haben.

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