Nach langer Pause sind alle Kinder wieder gut in ihrer Kita angekommen

Spenge. Seit gut zwei Wochen sind die Kitas wieder für alle Kinder geöffnet. "Von einem Tag auf den anderen waren statt 35 Kinder wieder 110 hier", sagt Sabine Pellmann. Bis dahin gab es einen eingeschränkten Regelbetrieb für die Kinder, deren Eltern in einem systemrelevanten Beruf arbeiten, von Alleinerziehenden oder auch von den Eltern, "deren Arbeitgeber nicht mitspielte". Die Leiterin des DRK-Familienzentrums Sonnenland in Spenge und ihr Team sind sehr froh, die Kinder wieder in der Kita begrüßen zu dürfen. Sie sagt den Eltern ein ganz großes "Dankeschön". Und zwar dafür, dass die sich in einer manchmal schweren Zeit "ganz hervorragend und aufopferungsvoll" um ihre Kinder gekümmert hätten. "Und das trotz der Arbeit, im Home-Office, des Home-Schoolings der Geschwister. Das war klasse." Denn sie stellt jetzt fest: "Die Kinder, die nach der langen Zeit zurückkamen, sind fröhlich und entspannt. Sie sind neugierig und sie sind erleichtert, wieder bei uns zu sein. Und wir sind es auch." Defizite, wie Vereinsamung, Depressionen oder aggressives Verhalten nehme sie bei "ihren" Kindern nicht wahr. "Kein offenes Konzept" Dabei sei das jüngste Jahr kein einfaches gewesen, erinnert sich Sabine Pellmann: "Ab Mitte März 2020 sind wir mit nur einer Notgruppe mit zehn bis zwölf Kindern gestartet. Zwei Wochen später waren es zwei Gruppen. Betreut wurden die Kinder im Alter von vier Monaten bis zu sechs Jahren von drei Kolleginnen je Gruppe." Schon von März an mussten Eltern eine Arbeitergeberbescheinigung beibringen, um ihre Kinder - je nach Systemrelevanz - in den Kindergarten bringen zu dürfen. Von April an wurden die Gruppen nicht mehr gemischt. "Wir haben kein offenes Konzept gefahren", sagt Pellmann. Und das bleibe zunächst auch so. "Die Kinder haben also seit fast einem Jahr nicht mehr mit denen der anderen Gruppen zusammen gespielt. Seit den Sommerferien waren dann alle Gruppen bis Ende Oktober wieder für die Kinder geöffnet. Ab 28. Oktober folgte eine neue Zeit der Reduzierungen: 45-Stunden Kinder wurden auf 35 Stunden zurückgestuft, die mit 35 auf 25 Stunden. Geöffnet war der Kindergarten nur von 7 bis 15.15 Uhr. Die Kinder waren in Gruppen von 20 Kindern eingeteilt; mit festen Erzieherinnen. Zu Karneval gab´s Konfetti Auch in der Zeit der behördlich verordneten Kita-Abstinenz hat das Sonnenland stetigen Kontakt zu den Kindern gehalten. Die Kita-Leiterin erklärt: "Das wechselte jede Woche. Einmal haben wir die Kinder angerufen und mit ihnen gesprochen. In der anderen Wochen bekamen sie einen Brief von uns." Darin fanden sie Spielvorschläge und Liedertexte und natürlich Experimentiervorschläge, denn die Kita Sonnenland ist ein "Haus der kleinen Forscher". Und so probierten sie als aus, Knete selbst herzustellen. "Und zu Karneval", sagt Pellmann, "waren in den Umschlägen Luftschlangen und Konfetti. Die Eltern haben sich bestimmt auch gefreut", fügt sich schmunzelnd bei. Und wenn ein Kind seinen Geburtstag nicht in der Gruppe feiern konnte, dann machte die Gruppe eben ein Spaziergang. Die Erzieherinnen und die Kinder hätten dann an der Tür - mit Abstand - gratuliert. "Im Jahr 2020 hätte auch der Großelternnachmittag sein sollen", sagt Pellmann. Der sei natürlich ausgefallen. "Aber da haben die Kindern Bilder gemalt und wir haben ihre Grüße an die Großeltern aufgeschrieben." Die Briefe seinen bis in den Libanon, nach Syrien und in die Türkei gegangen. "Ich glaube, ich habe über 500 Euro für Porto ausgegeben", erklärt die Kita-Leiterin schmunzelnd. "Aber das Feedback war überragend. Manchmal herzzerreißend." Ein Schneemann für den Kindergarten Und dennoch hätten sich die Kinder nach ihrer Kita gesehnt: "Ein Fünfjähriger teilte mir mit, dass er in der Winterphase zuhause 20 kleine Schneemänner gebaut habe. Den nächsten wolle er aber im Kindergarten bauen." Die Zeit der Öffnung für alle sei auch für die 26 Kolleginnen, den einen Erzieher und den Hausmeister eine schöne. Aber auch eine, in der es gelte, dem Coronavirus mit Respekt zu begegnen. Pellmann: Zunächst wurden wir einmal die Woche getestet. Jetzt zweimal. Gott sei Dank übernimmt das ein Spenger Arzt. Zudem befolgen wir natürlich das Hygienekonzept, achten auf Abstände, schicken Kinder bei Erkältungssymptome nach Hause, Eltern dürfen nicht ins Gebäude herein und außerdem tragen wir seit einem dreiviertel Jahr Masken. Das hat den Kindern übrigens nicht geschadet. Die erkennen uns auch so. Und es gibt keine Nachteile. Kinder spüren unsere Empathie und unser Glücklichsein auch so." Erzieherinnen sind geimpft Seit drei Tagen ist ein großes Stück Sicherheit in die Kita eingezogen: Die Erzieherinnen sind und werden bis zum heutigen Mittwoch, 10. März, geimpft. Und Sabine Pellmann und ihr Team sind darüber sehr froh.

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