„Wenig Respekt vor Ort des Gedenkens“: Besondere Sitzgruppe in Rödinghausen vermüllt

Rödinghausen. Paul Langenbach will die Vermüllung an der Sitzgruppe An der Wolfskammer nicht mehr einfach so hinnehmen – und hat sich deshalb an die Neue Westfälische gewandt. Seine Tochter Sarah ist an Krebs verstorben. Um ihr ein Zeichen zu setzen und etwas für die Allgemeinheit zu tun, haben Familie, Freunde und Bekannte Geld im Zuge der Beerdigung gesammelt und Sitzgarnituren aus Holz in Nähe der Jugendherberge in Rödinghausen und An der Wolfskammer aufstellen lassen. Hier sollen Spaziergänger in Ruhe verweilen können. &bdquo;An der Jugendherberge ist auch alles gut, aber An der Wolfskammer gibt es immer wieder Probleme“, sagt der 70-Jährige am NW-Lesertelefon. Denn: Jugendliche nutzen die Sitzmöglichkeit An der Wolfskammer natürlich auch – hinterlassen dort aber regelmäßig ihren Unrat. Leere Verpackungen, zerbrochene Glasflaschen, Plastikflaschen und mehr sind an besagter Stelle die Folge. Zum Teil werde dort auch Bier und harter Schnaps konsumiert. &bdquo;Wir sammeln dort regelmäßig Flaschen und Dosen und auch anderen Müll auf“, sagt Langenbach. &bdquo;Ich frage mich, wie die Jugendlichen überhaupt an den Schnaps kommen“, schiebt er hinterher. Auch seien Tisch und Bänke dort zum Teil schon angekokelt worden. Glasscherben bergen ein Risiko für Menschen, die sich dort hinsetzen wollen. Er will vor allem an die Vernunft der Jugendlichen appellieren – viele seien ihm sogar namentlich bekannt, betont er –, den Ort sauber zu hinterlassen. Andernfalls könnten Tisch und Bänke womöglich seitens der Gemeinde abgebaut werden, fürchtet er. Die Sitzmöglichkeit solle letztlich allen zugutekommen, aber eben auch ein Ort zum Innehalten, Erinnern und Durchatmen sein. Lesen Sie auch: Immer wieder Müll auf seinem Acker: Landwirt reicht es Was unternimmt die Gemeinde an der Stelle? In den Sozialen Medien ist die Vermüllung auch Thema geworden, Fotos zeugen davon. &bdquo;Es ist traurig zu sehen, wie wenig Respekt manche Menschen vor einem Ort des Gedenkens haben“, schreibt die Schwester der Verstorbenen unter dem Beitrag. Inzwischen ist vor Ort aufgeräumt worden. Jugendliche aus Schwenningdorf hätten das übernommen, wie eine Facebook-Nutzerin schreibt. Trotzdem bleibt natürlich die Frage, wie lange der Zustand anhält. Und natürlich auch die Frage, was die Gemeinde Rödinghausen an der Stelle unternimmt oder künftig unternehmen wird. Auf Nachfrage heißt es aus dem Rödinghauser Rathaus, dass der Gemeindeverwaltung bewusst sei, dass die Sitzgruppe eine ganz besondere Geschichte hat. Eine Vermüllung an diesem Ort sei deshalb besonders respektlos und verständlicherweise sehr ärgerlich. Das Ordnungsamt der Gemeinde habe sich nach dem Hinweis umgehend die Situation vor Ort angesehen. Die Sitzgruppe liege an einem Feldweg, etwas abseits der bewohnten Bereiche. Das mache sie zu einem ruhigen und schönen Ort – gleichzeitig aber auch zu einem Platz, der nicht regelmäßig im Blickfeld des Ordnungsamtes liegt. &bdquo;Kontrollen finden daher unregelmäßig statt, je nach Hinweisen oder Anlass. Aus personellen und organisatorischen Gründen kann die Gemeinde keine dauerhafte Überwachung leisten“, teilt Gemeindesprecher Niklas Krämer auf Nachfrage mit. Grundsätzlich seien der Gemeindeverwaltung Hinweise aus der Bürgerschaft wichtig. Wenn es zu konkreten Meldungen auf Ruhestörungen oder unangemessenes Verhalten kommt, gehe das Ordnungsamt diesen Meldungen im Rahmen der gesetzlichen Verantwortung nach. &bdquo;Das Ordnungsamt nimmt auch diesen Hinweis sehr ernst und berücksichtigt diesen für die weitere Arbeit“, betont Krämer. Lesen Sie auch: Riesiger Erdbeerhaufen gammelt in Kirchlengern vor sich hin Sicherheitsdienst ist in der Gemeinde aktiv geworden Zur Unterstützung hatte die Gemeindeverwaltung einen externen Sicherheitsdienst beauftragt, der Schwerpunktkontrollen auf öffentlichen Spielplätzen, an Schulen oder Sportplätze von Mai bis Oktober durchgeführt hatte. Das externe Sicherheitspersonal war in regelmäßigen Intervallen im Gemeindegebiet unterwegs – &bdquo;die Kontrollen wirkten sichtbar und abschreckend, es gab eine positive Entwicklung im Sommer, zum Beispiel keine Lärmbeschwerden auf öffentlichen Plätzen und Schadensverhinderungen“. Grundsätzlich werden die Kontrollen verwaltungsseitig als zielführende Maßnahme eingeordnet, deren Fortsetzung eine sinnvolle Ergänzung der ordnungsamtsseitigen Kernaufgaben darstelle. &bdquo;Doch eine gute Lösung liegt nicht allein in mehr Kontrollen, denn eine rundum Beaufsichtigung ist nicht zu gewährleisten, sondern vor allem im verantwortungsvollen Verhalten aller, die den Platz nutzen“, betont die Gemeindeverwaltung. Hier sei immer auch die Allgemeinheit aufgefordert, Auffälligkeiten anzuzeigen. Die Gemeinde werde aufgrund der durchaus positiven Erfolge bei entsprechendem Verhalten diese Fälle weiterhin verstärkt ahnden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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