Videoüberwachung, Mitfahrbänke und mehr: Was der CDU-Kandidat für Rödinghausen will

Rödinghausen. &bdquo;Demokratie lebt davon, dass man eine Wahl hat“, sagt Sebastian Hoffmann (CDU). Deshalb habe er auch letztlich seinen Hut in den Ring geworfen, als es um die Kandidatur für das Bürgermeisteramt ging. &bdquo;Eigentlich habe ich gesagt, dass es zu früh ist. Ich bin erst seit fünf Jahren politisch aktiv in der Gemeinde“, sagt der 52-Jährige, der einst der Liebe wegen in die Wiehengemeinde gezogen ist und davor jahrelang in Hessisch Oldendorf politisch aktiv war. Aber: Einer muss schließlich gegen Siegfried Lux (SPD) antreten. &bdquo;Sonst ist es keine Wahl.“ Noch ist Politik &bdquo;nur sein Hobby“, beruflich ist der studierte Politikwissenschaftler als Bezirksleiter der LBS für mehrere Sparkassen-Filialen und Baufinanzierungskunden im Kreis Herford verantwortlich. In seiner Freizeit ist er mit seinen beiden Hunden gerne in der Natur in Bruchmühlen und Westkilver unterwegs, lässt seinen Blick über Wiesen und Felder schweifen und genießt die Ruhe im Wald. Ansonsten liest er sehr gerne – &bdquo;vor allem Science-Fiction und Fantasy“. &bdquo;Früher hätte man seichte Literatur gesagt, aber ganz so seicht ist das gar nicht. Der Vorteil ist, dass Modelle dargestellt werden, bei denen alle in der Realität auf die Barrikaden gehen würden“, sagt er und lacht. Auch Filme haben es ihm angetan. Er selbst bezeichnet sich als &bdquo;Cineast“. Welches sein letzter Kinofilm war, kann er beim gemeinsamen Spaziergang so spontan aber nicht sagen. &bdquo;Es könnte etwas von Marvel gewesen sein“, mutmaßt er. Lesen Sie auch: So sieht der Bürgermeister die Zukunft in Rödinghausen Bildung Aber weg von den fiktiven Welten – hin zur Realität. Und damit nach Rödinghausen. Im &bdquo;Ortscheck“ – der jüngst durchgeführten Umfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ – schnitt Rödinghausen im Bereich &bdquo;Bildung“ besonders gut ab. &bdquo;In der Vergangenheit hat der Rat in den heute bestehenden Schulkomplex investiert, dies muss konsequent fortgesetzt werden. Die Idee einer Ausbildungsbörse, wo sich zukünftige Auszubildende und Ausbilder/Arbeitgeber treffen, vereinfacht einen oft schwierigen Schritt für die jungen Menschen“, so Hoffmann. Kultur und Freizeit Im Bereich Kultur und Freizeit erlangt Rödinghausen beim Ortscheck eine durchschnittliche Punktzahl von 5,85, während der OWL-Mittelwert bei 6,19 liegt – auf einer Skala von 1 (negativste Bewertung) bis 10 (positivste Bewertung). Hoffmann wolle vor allem die Betroffenen fragen, was sie sich denn in ihrer Gemeinde wünschen. Ihm selbst schwebt ein Kinder- und Jugendbeirat sowie ein Seniorenbeirat vor. Denn: Beide Gruppen seien betroffen. &bdquo;Für die Senioren wird viel in den örtlichen Residenzen getan, doch was ist mit den vielen alleinstehenden Senioren in ihren Wohnungen?“, fragt er sich. Hier könne er sich einen Besuchsdienst vorstellen. &bdquo;Einmal im Jahr gibt es einen Besuch durch ein Ratsmitglied, beispielsweise zu Ostern oder in der Adventszeit.“ Das kulturelle Angebot könne durch fahrende Theatergruppen, junge Bands oder Orchester von Schulen oder Musikschulen ausgebaut werden. &bdquo;Man könnte zum Beispiel einen Wettbewerb in der Gemeinde ausrichten“, lautet sein Vorschlag. &bdquo;Im Norden von Rödinghausen benötigen wir einen Treff für Jugendliche“, betont Hoffmann. Lesen Sie auch: Hohe Lebensqualität: Rödinghausen erzielt herausragendes Ergebnis beim Ortscheck Mobilität Einige Umfrageteilnehmer kritisierten den Zustand der Fahrradwege und Straßen sowie das Radwegenetz. &bdquo;Insgesamt müssen wir mehr auf den Erhalt unserer Infrastruktur achten“, so Hoffmann. Es gebe schon jetzt eine Prioritätenliste, aber manchmal frage er sich &bdquo;Warum machen wir diese und nicht die anderen, viel kaputteren Straße und Wege?“ Seine Idee wäre eine Radtour des Rates durch Rödinghausen, damit jedes einzelne Ratsmitglied sieht, wo die Probleme sind. &bdquo;Lesen ist eines, es erfahren was ganz anderes.“ Auf der Kostenseite schwebt ihm ein Sponsoring durch örtliche Baubetriebe vor. Ein weiterer Punkt, in dem Rödinghausen im &bdquo;Ortscheck“ wenig glänzen konnte, war der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Durchschnittlich 5,05 Punkte gab es hier für die Gemeinde. ÖPNV kann laut Hoffmann im ländlichen Raum nicht kostendeckend funktionieren. &bdquo;Es fährt ein Bus von 8 bis 18 Uhr, aber was ist zu anderen Zeiten, was ist mit den Jugendlichen, Senioren aber auch denen dazwischen, die ins Kino gehen, zu Veranstaltungen oder Essen gehen wollen?“, fragt sich Hoffmann. Ohne Auto gehe es in der Gemeinde kaum. &bdquo;Wir haben zwar ein Radverkehrskonzept, jedoch greift dies zweifach zu kurz: einmal geht es nur um überörtlichen Verkehr, zum anderen begrenzt es sich auf das Fahrrad“, sagt er. Als praktische Lösung sieht er Mitfahrbänke an zentralen Orten in Rödinghausen. &bdquo;Als ich abends unsere Wahlplakate aufgehängt habe, bekam ich mit, wie viel Verkehr auch nachts in Rödinghausen ist.“ E-Scooter, um beispielsweise zu den beiden Bahnhöfen zu kommen, sieht er ebenfalls als eine moderne Lösung an, aber: &bdquo;Immer mehr Verkehrsbetriebe gehen dazu über, genau diese zu verbieten.“ Klima- und Umweltschutz In puncto Klima- und Umweltschutz kritisiert er, dass der Rat in der nächsten Sitzung das neue Klimaschutzkonzept verabschieden wird &bdquo;mit einer riesigen windradgroßen Lücke allerdings, auch weil die SPD und ihr Bürgermeister-Kandidat sich plötzlich um 180 Grad gedreht haben.“ Aber was will er selbst konkret tun? &bdquo;Wir müssen dafür sorgen, dass die Biogasanlagen durch langfristige Verträge wirtschaftlich erhalten bleiben können, dass jeder – ob Mieter oder Eigentümer - von Solarbalkon-Anlage profitieren kann. Ein kleiner Förderanschub tut da sein Übriges.“ Er möchte außerdem die Bürger mehr informieren, beispielsweise eine Energieberatung für jedes Haus anbieten – mit Rückmeldung an die Verwaltung. &bdquo;Denn wir brauchen ein Register, einen Ist-Wert, um entscheiden zu können, wer wo Hilfe benötigt.“ Lesen Sie auch: Bürgermeisterkandidaten in Rödinghausen liefern sich Schlagabtausch Gesundheitsförderung Die Hausärzte in Rödinghausen sind durchschnittlich recht alt. Manche Bürger und auch Ratsmitglieder befürchten dadurch eine hausärztliche Unterversorgung in einigen Jahren. Wie will er das Problem angehen? &bdquo;Da hingehen, wo die angehenden Ärzte sind. An die Unis, und dort mit Förderung Nachwuchs für Rödinghausen finden.“ Sicherheit der Bürger Der Bereich Sicherheit wurde mit 7,03 Punkten beim &bdquo;Ortscheck“ gut bewertet. Seit Mai ist ein externer Sicherheitsdienst in Rödinghausen unterwegs – als Reaktion auf Vandalismus und wilde Müllablagerungen. Dadurch sollen Kontrollen auf öffentlichen Spielplätzen, an Schulen und Sportplätzen verstärkt werden. Was kann sich Hoffmann noch vorstellen? Als Bürgermeister könne man Aufklärung leisten, Mitgefühl wecken, Zivilcourage fördern, aber auch fordern. Könne man sich nicht mehr auf die Gesellschaft verlassen, müsse Technik herhalten. &bdquo;Videoüberwachung aller öffentlichen Orte, wo unsere Kinder gefährdet sind, ob Spielplatz, Bushaltestelle, Schule, Sportplatz.“ Auch er möge die Vorstellung nicht, auf Schritt und Tritt überwacht zu werden. &bdquo;Doch wenn es nicht anders geht, muss dafür der Rahmen geschaffen werden.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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