Ein Toter und 34 Verletzte: Auf diesen Straßen kracht es in Rödinghausen häufiger

Rödinghausen. Darüber dürfte sich die Gemeinde Rödinghausen freuen: Zuletzt sind auf den Straßen der Wiehengemeinde weniger Unfälle registriert worden. Das geht aus dem aktuellen Unfallatlas hervor. Insgesamt zählt das Statistische Landesamt IT NRW für Rödinghausen im vergangenen Jahr 36 polizeilich erfasste Unfälle. Ein Jahr zuvor waren es noch 41 Unfälle gewesen, 30 davon mit Personenschaden. Bei 28 der 36 Verkehrsunfälle sind im Jahr 2023 insgesamt 35 Menschen verunglückt, 34 sind verletzt worden und ein Mensch ist gestorben. Der tödliche Unfall ereignete sich im März des vergangenen Jahres am Bahnübergang in Bruchmühlen. Ein 89-jähriger Mann aus Melle war mit seinem Pedelec auf dem Radweg an der Bruchstraße in Richtung Kreisverkehr unterwegs und soll laut Polizei auf Höhe der Einmündung Schwarzer Weg plötzlich nach rechts auf die Fahrbahn gezogen sein. Dort kam es dann zur Kollision mit dem Opel eines 24-Jährigen aus Rödinghausen, der in gleicher Richtung unterwegs war. Der Senior stürzte ins Gleisbett und zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu. Aufgrund der Schwere der Verletzungen musste der Mann schließlich mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Dort erlag er wenige Tage später seinen Verletzungen. So steht Rödinghausen im Kreis-Vergleich da Im kreisweiten Vergleich gibt es in der Wiehengemeinde weniger Unfälle als in anderen Kommunen. Mit 3,64 Unfällen pro 1.000 Einwohner liegt Rödinghausen deutlich unter dem Kreisschnitt von 4,36. Weniger Unfälle als in Rödinghausen gab es in Bezug auf die Einwohnerzahl in Spenge (3,41), Hiddenhausen (3,37) und Enger (3,28). Mehr Unfälle gab es in Löhne (3,76), Kirchlengern (3,87), Herford (5,0), Bad Oeynhausen (5,5) und Vlotho (6,0). Der Unfallatlas des Bundes und der Länder listet nicht nur Zahlen auf, auch die Orte der gemeldeten Unfälle und Häufigkeiten nach Straßenabschnitten werden ersichtlich. Was auffällt: Die einzelnen Unfälle erstrecken sich über das gesamte Gemeindegebiet. Markante Punkte gibt es wenige. Auffällig ist die bereits erwähnte Bruchstraße. Hier hat es im Abschnitt zwischen Böllstraße und Telgenweg zwei Unfälle gegeben. Auf der Bünder Straße hat sich jeweils ein Unfall im Kreuzungsbereich der Handwerkerstraße und im Kreuzungsbereich Adlerweg/Meierhofstraße ereignet. Auf der Oberbauerschafter Straße – allerdings in unterschiedlichen Abschnitten – wurden zwei Unfälle registriert. Im Juni 2023 war eine 21-jährige Frau aus Stemwede mit ihrem VW auf der Oberbauerschafter Straße in Richtung Rödinghausen unterwegs, als sie im Bereich einer Rechtskurve auf den rechten Grünstreifen geriet und die Kontrolle über ihren Wagen verlor. Das Auto drehte sich und geriet auf die Gegenfahrbahn. Dort kam ihr ein 34-jähriger Mann aus Bramsche mit seinem BMW entgegen, der noch vergeblich versuchte, dem VW auszuweichen. Der VW rutschte in Folge des Aufpralls in den Straßengraben. Die Frau wurde nur leicht verletzt, der Sachschaden lag bei 33.500 Euro. Nur kurze Zeit später, im Juli 2023, war eine 36-jährige Hüllhorsterin auf der Oberbauerschafter Straße am frühen Morgen mit ihrem Wagen von der Fahrbahn abgekommen. Sie schleuderte mit ihrem Auto über eine Grünfläche, prallte anschließend gegen einen Straßenbaum und blieb dort im Graben liegen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Fahrerin im Fahrzeug eingeklemmt. Die Rödinghauser Feuerwehr musste technische Hilfe leisten. &bdquo;Es wurden alle Teile der Gemeindewehr alarmiert“, sagte Feuerwehrsprecher Jens Rüter vor Ort. Bei dem Einsatz handelte es sich um eine &bdquo;schnelle Rettung“ und keine &bdquo;Sofortrettung“. Heißt: Es bestand durch das Einklemmen im Fahrzeug keine Lebensgefahr, &bdquo;die Frau war im Fußbereich eingeklemmt“, so Rüter. Aufgrund schwerer Verletzungen im Oberkörperbereich wurde die Frau nach Erstversorgung vor Ort in eine Spezialklinik nach Hannover geflogen. Diese Unfallhäufungsstellen weist die Polizei aus Abseits des Unfallatlas weist auch die Kreispolizeibehörde in ihrer jährlichen Verkehrsunfallstatistik markante Unfallschwerpunkte aus. Für Rödinghausen sind vier Unfallhäufungsstellen gelistet: die Kilverstraße im Bereich Bruchmühlener Straße/In der Lage, der Einmündungsbereich Hansastraße/Bünder Straße, die Kreuzung Bünder Straße/Werkstraße/Knüwelweg und die Parkplatz-Zufahrt bzw. -Ausfahrt am Einkaufspark an der Bruchstraße 193. Straßenabschnitte werden zu Unfallhäufungsstellen erklärt, &bdquo;wenn die Zahl gleicher Unfallarten, gleicher Unfalltypen oder gleicher Unfallursachen dort einen bestimmten Wert überschreitet“, hatte Kreissprecher Patrick Albrecht einst gegenüber der NW erläutert. Heißt konkret: Wenn es an einer Stelle immer wieder zu ähnlichen Unfällen kommt, werden Experten der Unfallkommission des Kreises Herford tätig. Das Gremium besteht aus Mitarbeitern des Straßenverkehrsamts, der Polizei, den Straßenbaulastträgern der Städte und Gemeinden und des Kreises sowie dem Landesbetrieb Straßen NRW. Sie versuchen dann, die Verkehrssituation über verschiedene Maßnahmen zu verbessern.

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