Streit über rücksichtslose Elterntaxis vor Rödinghauser Schulen

Rödinghausen. &bdquo;Ich würde bevorzugen, wenn die Straße komplett gesperrt würde“, sagt Gaby Quest, Schulleiterin der Grundschule am Wiehen. Im Schulausschuss berichtet sie zusammen mit Gesamtschulleiter Andreas Hillebrand von &bdquo;Verkehrschaos“ und einer &bdquo;Flut von Autos“, die über die beiden nahe beieinander gelegenen Schulen morgens und mittags herfallen. Das Problem: Seit Beginn der Pandemie bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule und sorgen damit regelmäßig für ein Verkehrschaos. Ein Chaos, das die Schülerinnen und Schüler gefährdet, die zu Fuß oder mit dem Rad kommen. Dass das ein Problem ist, hat die Rödinghausener Politik erkannt. Doch bei der Lösung sind sie zerstritten. &bdquo;Wer selbst in der Gemeinde Kinder hat, weiß um die chaotische Verkehrslage morgens“, sagt Nathalie Behnisch (SPD). Um diese Situation zu entschärfen, schlägt die SPD die Errichtung von Elternhaltestellen vor. Das sind ausgewiesene Bereiche mit einigem Abstand zu den Schulgebäuden, an denen Eltern ihre Kinder absetzen können. Von dort gehen die Kinder dann zu Fuß weiter. Durch den Abstand zur Schule soll eine Ballung des Verkehrs vermieden werden. Bevor dieser Vorschlag aber besprochen werden konnte, hatten die Grünen noch versucht, einen Alternativvorschlag einzureichen. Darin fordert die Partei, ein Verkehrs-Gesamtkonzept für die Straße &bdquo;An der Stertwelle“ zu entwickeln. Das Problem: Der Schulausschuss ist für ein derartiges Thema der falsche Ort, sagt Daniel Müller, Geschäftsbereichsleiter bei der Gemeinde. Ein solcher Antrag müsste im Verkehrsausschuss gestellt werden. &bdquo;Das ist uns auch aufgefallen“, sagt Frank Jarmuschke von den Grünen. Doch da die Straße &bdquo;An der Stertwelle“ auch im Feuerwehrausschuss Thema sei, habe seine Partei die Forderung nach einem Gesamt-Konzept eingereicht. Kinder sollen Schulweg zu Fuß zurücklegen &bdquo;Einem Kind in der ersten Klasse ist zuzumuten, zu Fuß zur Schule zu gehen. Das habe ich früher auch gemacht“, sagt Sebastian Hoffmann (CDU). Er selbst kenne die Situation von seinen morgendlichen Spaziergängen mit seinem Hund. &bdquo;Da wird man häufig fast von einer Mutter mit SUV überfahren“, sagt Hoffmann. Wegen der vielen Verstöße der Eltern gegen die Straßenverkehrsordnung schlägt er vor, einmal für drei Wochen die Polizei vor der Schule streng die Verkehrsteilnehmer kontrollieren zu lassen. Denn: &bdquo;Schilder, die keine rechtliche Relevanz haben, bringen überhaupt nichts.“ Bürgermeister Siegfried Lux (SPD) nahm diesen Vorschlag auf – allerdings ohne große Hoffnung. &bdquo;Ich spreche das an“, sagt Lux. &bdquo;Es ist aber ein personelles Problem. Das passiert nicht nur an einer Schule hier, sondern an zig Schulen im Kreis.“ Es sei fraglich, ob die Polizei alle Bildungseinrichtungen auf eine solche Art kontrollieren könnte. Die Elternvertreter im Ausschuss reagierten zwiespältig auf die Diskussion. Marko Oehler vom Förderverein der Gesamtschule wehrte sich dagegen, dass alle Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, so pauschal über einen Kamm geschert werden. Zudem merkte er bezüglich Corona an: &bdquo;Die Busse sind voll. Mir sind sie zu voll.“ Lisa Tödtmann merkte an, dass viele Eltern schon beim nahe gelegenen Penny-Markt parken. Diskussion ist festgefahren Es teilten noch mehrere Ausschussmitglieder ihre Erfahrungen mit rücksichtslosen Eltern, doch wirklich vorwärts bewegte sich die Diskussion dadurch nicht. Als Alternative wurde noch das Für und Wider eines weiteren Zebrastreifens diskutiert. Die CDU brachte noch den Einsatz von Schülerlotsen ins Spiel. Die SPD betonte, dass sie weiteren Maßnahmen offen gegenüber steht, aber mit den Elternhaltestellen eine schnell umsetzbare Möglichkeit gewählt hatten. Wirklich zueinander fanden die Parteien aber nicht mehr. Entsprechend stimmten auch nur sechs Ausschussmitglieder mit den Stimmen von SPD und FDP für den Antrag. Es gab fünf Gegenstimmen von CDU und Grünen. So wurde der Antrag mehrheitlich beschlossen. Der Gemeinderat muss das Ergebnis noch bestätigen.

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