Update nach Geldautomaten-Sprengung: Täter flüchten über die Autobahn

Kreis Herford/Melle. Unzählige Glasscherben liegen auf der Straße, Fenster sind aus den Rahmen gebrochen, die rote Drehtür ist zerstört. Wieder einmal haben Kriminelle einen Geldautomaten in die Luft gesprengt. Es ist nicht die erste Tat dieser Art und wird wohl auch nicht die letzte gewesen sein. Hier haben wir Ihnen alle wichtigen Infos aufbereitet, die bis jetzt bekannt sind. Rot-weißes Flatterband ist am Montagmorgen über die Straße in Bruchmühlen gespannt. Die Polizei hat die Meller Straße im näheren Umkreis des Finanzinstitutes gesperrt. Am Morgen nimmt die Spurensicherung aus Osnabrück den Tatort genauer unter die Lupe, macht Aufnahmen und sichert Beweismittel. "Hier wurde doch erst vor Kurzem ein Automat gesprengt", kommentiert ein Mann, der am Montagmorgen auf dem Weg zum Bäcker ist, und mit dem Kopf schüttelt. Was er meint: In der benachbarten Sparkassen-Filiale an der Bruchstraße im nordrhein-westfälischen Teil von Bruchmühlen wurde im Juli 2021 ein Automat in die Luft gesprengt. Luftlinie zwischen den beiden Sparkassen: weniger als 500 Meter. Mittlerweile reagieren Banken und Sparkassen bereits verstärkt im Vorfeld und bewerten Standorte von Geldautomaten danach, wie gefährdet die Geräte sein können. Die Konsequenz: Immer mehr Geldautomaten werden abgebaut oder zumindest in den Nachtstunden verbarrikadiert. Alle Hintergründe dazu haben wir für Sie hier aufgeschrieben. Polizei nimmt auf der A30 die Verfolgung der Täter auf Wie die Polizeiinspektion Osnabrück mitteilt, wurde in der Nacht zu Montag gegen 1.25 Uhr der Geldautomat in der Sparkassen-Filiale gesprengt. Die Höhe der Beute könne noch nicht beziffert werden, teilt die Polizei mit. Die Täter flüchteten mit einem schwarzen Audi RS mit COE-Kennzeichen in Richtung Autobahn. Zeugen konnten drei unbekannte maskierte und dunkel gekleidete Personen beobachten. Die Täter ergriffen nach Polizeiangaben mit dem Auto über die A30 in Richtung Westen die Flucht. Die Polizei nahm die Verfolgung auf. Noch in der Nacht konnten die Einsatzkräfte der Polizei die Fahrt des Audis unterbrechen. Die Täter verließen ihr Fahrzeug auf der A1 in Höhe der Anschlussstelle Osnabrück-Hafen und flüchteten zu Fuß weiter. Die Polizei hatte deshalb vor Anhaltern im Raum Osnabrück gewarnt. Die Polizeibeamten stellten das Fluchtauto sicher und untersuchten es auf Spuren. "Im Auto fanden die Beamten zahlreiche Beweismittel, die aktuell noch untersucht und ausgewertet werden müssen", teilt die Polizei weiter mit. Die drei Geldautomaten-Sprenger seien weiterhin auf der Flucht, heißt es zum Stand der Ermittlungen. Um die Täter zu finden, war ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Zudem setzte die Polizei Man-Trailer-Hunde ein. Auch Kräfte des grenzüberschreitenden Polizeiteams und der Bundespolizei waren im Einsatz.Zeugen, die Hinweise zu der Tat in Bruchmühlen oder zu dem Fluchtauto und den Tätern geben können, sollen sich mit der Polizei in Osnabrück unter Tel. (0541) 327 6101 oder Tel. (0541) 327 2115 in Verbindung setzen. Wie lange ist die Filiale geschlossen? Das Foyer der Sparkassen-Filiale, in dem sich der Geldautomat befand, wurde zerstört. Das Gebäude betreten durfte Klaus Wienke, Leiter der Marketingabteilung der Kreissparkasse Melle, bis zum Nachmittag noch nicht. Der Grund: Ermittlungen der Polizei liefen noch. Am Montagmorgen hatte er sich selbst ein Bild vor Ort gemacht. "Das Foyer wurde sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir müssen nun die Statik überprüfen lassen", sagt Wienke. Die Filiale bliebe bis auf Weiteres geschlossen. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, könne er noch nicht beziffern."Es ist das erste Mal, dass eine Filiale der Kreissparkasse Melle von einer Automaten-Sprengung betroffen ist", sagt Wienke. Die für Montag und Dienstag vereinbarten Kundentermine in Bruchmühlen seien abgesagt worden. "Die Mitarbeiter in Bruchmühlen werden auf andere Filialen verteilt und arbeiten von dort aus", so Wienke. Ab Mittwoch würden die Beratungsgespräche dann wieder stattfinden können - nur von einem anderen Standort aus. Wie lange die Sparkasse an der Meller Straße geschlossen bleiben muss, könne er noch nicht abschätzen.Automaten-Sprenger haben es zum zweiten Mal auf Bruchmühlen abgesehen In Bruchmühlen, auf nordrhein-westfälischer Seite, sprengten Kriminelle bereits im Juli 2021 einen Geldautomaten in einer Sparkassen-Filiale. Die Sprengung richtete in der Filiale an der Bruchstraße in Rödinghausen einen großen Schaden an. Das Haus war fast ein halbes Jahr geschlossen. Seit Anfang Februar hat die Filiale wieder komplett geöffnet.

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