Gemeinde will nach Bürgerprotest auf neues Wohngebiet verzichten

Rödinghausen. Dieses Bauvorhaben hat für Aufregung gesorgt: Südlich der Bünder Straße in Schwenningdorf, im sogenannten Baugebiet &bdquo;Hof Rexmann“, sollen neue Senioren- und Servicewohnungen, Wohn- und Geschäftshäuser und im Süden des Areals das Neubaugebiet &bdquo;Dörfliches Wohnen“ entstehen. Die geplanten Neubauten im Süden stießen einigen Anwohnern sauer auf. &bdquo;Man kann nicht eine Fläche nach der anderen zubauen“, sagte ein Anwohner damals gegenüber der NW. Nun hat die Gemeindeverwaltung eine Änderung am Bebauungsplan vorgeschlagen: Die bisher in der Planung vorgesehene Wohnbebauung – das Neubaugebiet &bdquo;Dörfliches Wohnen“ – soll entfallen. Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, die der Neuen Westfälischen vorliegt. Die ursprüngliche Planung sah vor, dass auf der grünen Wiese, sie liegt in zweiter Reihe hinter dem Hof Rexmann und hat eine Fläche von rund 6.100 Quadratmetern, ein weiteres Neubaugebiet erschlossen werden sollte. Das hatte im Oktober vergangenen Jahres der alte Gemeinderat in der letzten Sitzung unter dem früheren Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer beschlossen. Gemeinde arbeitete im Hintergrund an einer Lösung Schnell gab es Gegenwind von Anwohnern, die in der NW ihren Protest gegen die Neubauhäuser im südlichen Teil ankündigten. Wohlgemerkt: Gegen das Seniorenwohnen, die Geschäftshäuser und die mögliche Erweiterung des angrenzenden Feuerwehrhauses Schwenningdorf hatten sie nichts einzuwenden. Das Projekt hatte unterdessen im Februar wieder den Gemeinderat – nun in neuer Besetzung nach der Kommunalwahl – beschäftigt. Auch dort gab es mittlerweile Gegenwind von den Fraktionen der CDU und den Grünen. Die Gemeinde Rödinghausen hatte derweil im Hintergrund an einer Lösung für das Problem gearbeitet: So stand ein Flächentausch im Raum. Die angedachten Neubauhäuser sollten demzufolge auf einer anderen Fläche in Schwenningdorf gebaut werden. Diese Idee ließ sich nach NW-Informationen aber nicht realisieren. Auch Bürgermeister Siegfried Lux sagte dazu: &bdquo;Ich nehme die Sorgen und Bedenken der Anwohner natürlich ernst. Meine Aufgabe ist es, die verschiedenen Interessen zu sehen und gute Lösungen anzubieten." Öffentliche Grünfläche statt Neubaugebiet Nun schlägt die Verwaltung vor, die vorgesehene Wohnbebauung im Zentrum und im Süden des Areals Rexmann zu streichen. Es seien Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit eingegangen, aufgrund derer eine neue Betrachtung des Plangebietes geboten sei. Anstatt der Wohnbebauung sieht die Verwaltung dort nun eine öffentliche Grünfläche vor, die verschiedene Funktionen wie eine Spielfläche, eine naturnah gestaltete Fläche und eine Fläche für die Regenwasserbewirtschaftung erfüllen soll. Im weiteren Verfahren soll dazu noch eine detaillierte Entwurfsplanung unter Beteiligung der Bürger und Naturschutzverbände entwickelt werden. Und: Die bisher vorgesehene Erschließungsstraße könnte aufgrund der geringeren Verkehrsbelastung durch private Zufahrten ersetzt werden. Dadurch könnte auch weiterer Baumbestand erhalten werden. Realisiert werden sollen die neuen Seniorenwohnungen und die Wohn- und Geschäftshäuser im nördlichen Teil des Areals, also an der Bünder Straße. Hierfür gibt es nach NW-Informationen auch schon zwei lokale Investoren. Erst einmal handelt es sich um einen Vorschlag der Verwaltung. Die Kommunalpolitiker müssen noch über die vorgeschlagenen Änderungen entscheiden. Das Thema steht im Ausschuss für Gemeindeentwicklung am kommenden Donnerstag, 17. Juni, und im Gemeinderat am Dienstag, 29. Juni, auf der Tagesordnung. Die geänderte Planung würde dann eine erneute Beteiligung fordern und müsste wieder für die Dauer eines Monats ausgelegt werden.

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