Märchenroute geht in die nächste Runde

Rödinghausen. Jessica Mey ist in diesen Tagen häufiger im Wiehengebirge. Aber nicht für einen Spaziergang, sondern um zu werkeln. Sie hockt vor einem Baumstamm und bringt einen hölzernen Kieselkobold an. Eine Familie kommt vorbei. "Diese Route ist sehr schön", sagt die Mutter. Die Familie ist aus dem Kreis Gütersloh angereist, um den Märchen-Wanderweg des Heimatvereins in Rödinghausen zu gehen. Solche positiven Rückmeldungen gab's in der Vergangenheit häufiger. Weil der Weg so gut ankam, gibt es nun ein neues Märchen und neue Stationen zu entdecken. Nachdem sich viele Spaziergänger zusammen mit Frieda auf die Suche nach dem Frühling begeben hätten, können sie nun Wanda dabei helfen, ihren Freund Wutz zu retten. Denn dieser wurde in einen Stein verwandelt, und Wanda muss herausfinden, was passiert ist. Dazu begibt sich Wanda sich in den Wunderwald. "Wanda braucht ein Wunder" heißt das neue Märchen, das wieder von Ronja Büscher geschrieben worden ist. Die Routen sind dieselben wie bei der vorherigen Geschichte: Die blaue Strecke ist etwa vier Kilometer lang, kombiniert mit der roten Strecke, die bis zum Grünen See führt, sind es sogar 6,5 Kilometer Wanderweg. Dieses Mal weisen neue Holzschilder mit der Aufschrift "Wunderrunde" den Weg durch das Wiehengebirge. Wieder gibt es 15 unterschiedliche Stationen auf dem Weg, an denen das Märchen weitergelesen werden und Wanda geholfen werden kann, um das Rätsel zu lösen. "Dorf der Kieselkobolde" in der Nähe des Jugendgästehauses Jessica Mey und weitere Helfen hatten alle Hände voll zu tun. Sie gestalteten die einzelnen Stationen um. Heute legt sie eine neue Station an, das "Dorf der Kieselkobolde". Die Klasse 2b der Grundschule Bruchmühlen hatte die Kieselkobolde aus Holz gestaltet, Jessica Mey und Lehrerin Sandra Niermann befestigen die einzelnen Werke mit speziellem Kleber im Wald. "Hier wurde etwas in liebevoller Arbeit von Kindern für Kinder geschaffen", so Jessica Mey. Darum bittet sie die Spaziergänger, diese Gegenstände dort zu lassen, wo sie angebracht wurden. "Damit sich auch andere daran erfreuen können", sagt Mey. "Es ist frustrierend, wenn einfach Gegenstände mitgenommen werden." Das sei in der Vergangenheit schon vorgekommen. Sie betont: Der gesamte Märchen-Wanderweg sei mit den Förstern abgeklärt worden. "Wir achten darauf, dass den Bäumen nichts passiert." Deshalb bittet sie: Spaziergänger sollen darauf verzichten, "eigene" Gegenstände anzubringen. Paten übernehmen Kosten für feste Schilder Die neue Entdeckertour gibt es seit wenigen Tagen. Sie soll über den ganzen Sommer stehen bleiben. "Wir wollen immer etwas ergänzen", so Mey. Das Ziel: etwas Langlebiges und Dauerhaftes zu schaffen. Denn bislang wurden die einzelnen Teile der Geschichte einlaminiert und an den Bänken befestigt. "Die laminierten Zettel mussten wir wegen des Wetters ständig austauschen", sagt Mey. Das wird sich nun ändern: Es sollen neue, fest installierten Schilder aufgestellt werden. Dafür hat der Heimatverein sogenannte "Wunderwesenpaten" gesucht, die für 30 Euro Materialkosten die Patenschaft für eine Station übernehmen. "Innerhalb weniger Stunden hatten wir genug Paten", freut sich Mey. Die Paten bekommen als Dankeschön das erste Märchen "Frieda sucht Frühling" als Buch. Unterstützen könne man den Rödinghauser Heimatverein trotzdem weiterhin - zum Beispiel mit einer Spende. Denn für die Instandhaltung der Schilder ist der Heimatverein verantwortlich. Hier startet die Märchen-Route Die Route startet am Parkplatz an der Bartholomäuskirche. Nach einigen Metern erreichen die Spaziergänge die Station am Atrium. Dort sollen die Fußgänger im Kräutergarten nach Buchstaben suchen, um Wanda bei dem Rätsel zu helfen. Auf dem Märchenpfad gibt es ein tolles Fotomotiv, ganz in der Nähe des Nonnensteins: Durch einen großen Bilderrahmen kann man übers Bünder Land den Blick schweifen lassen. Ob sich wieder Besucher von "weiter her" auf den Weg nach Rödinghausen machen? Unwahrscheinlich ist das nicht. "Die Märchenroute wurde in der Facebook-Gruppe "Ausflugsziele in OWL" veröffentlicht", sagt Mey.

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