Trotz der Krise kein Personal abgebaut: Wie es Nolte-Küchen heute geht

Löhne. Manfred Wippermann nimmt sich an diesem Vormittag Zeit für einen Kaffee und etwas frische Luft auf dem Hof des Nolte-Forums. Viele Gespräche führt der Geschäftsführer von Nolte-Küchen in diesen Tagen auf der Hausmesse. Mehrere Tausend Besucher lassen sich die Neuheiten eines der größten deutschen Küchenmöbelproduzenten zeigen. Jetzt steht er draußen, abseits vom Messetrubel und denkt an die turbulenten letzten Jahre zurück. Von den Boomjahren 2020 und 2021 verwöhnt folgte ab Mitte 2022 &bdquo;der absolute Absturz“ sagt Wippermann. Das sei eine harte Landung nach den guten Jahren gewesen. &bdquo;Wir als Branche haben insgesamt 500.000 Küchen verloren“, sagt er. Manche Unternehmen hätten Umsatzrückgänge im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen müssen. Noch 2024 sei der Umsatz auch bei Nolte im Vergleich zum Vorjahr gesunken. &bdquo;In diesem Jahr sprechen wir von einer Seitwärtsbewegung“, sagt Wippermann. Das Unternehmen rechne mit einem leichten Umsatzwachstum von zwei bis drei Prozent. Der Wohnungsbau schwächelt immer noch Der Geschäftsführer schließt sich den Forderungen des Branchenverbands an, dass die Bundesregierung durch Fördermittel und den Abbau von Bürokratie den Wohnungsbau ankurbeln müsse. Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Küchenmöbelindustrie mit Sitz in Herford, hatte bei der Jahrespressekonferenz des Verbands im Ausstellungszentrum Architekturwerkstatt auf die bekannte Faustformel verwiesen. &bdquo;Der Bau eines Einfamilienhauses führt statistisch gesehen zum Verkauf von 2,5 Küchen.“ Auch interessant: Harte Jahre für die Branche: So geht es der Küchenmöbelindustrie in OWL Dass der Wohnungsbau immer noch weit davon entfernt sei, wieder zu alter Stärke zurückzukehren machte Kurth mit ein paar Zahlen deutlich. &bdquo;Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 250.000 Wohnungen fertiggestellt. 2025 werden es nur 225.000 sein“. Es sei wirtschafts- und sozialpolitisch problematisch, wenn der Wohnungsbau nicht deutlich anziehe. &bdquo;Zu wenig bezahlbarer Wohnraum treibt die Menschen an die politischen Ränder“, sagt Kurth. Den Export weiter ausbauen Hoffnungen hat Nolte-Chef Manfred Wippermann mit Blick auf den weiteren Ausbau des Exports. Forcieren wolle man den asiatischen Raum, unter anderem die Märkte in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). &bdquo;Auch in Großbritannien wollen wir unsere Position ausbauen“, sagt er. Sorgenkind der Küchenbranche ist Frankreich. &bdquo;Dort erlebt der Markt Einbrüche von 17 Prozent. Gegen diesen Trend anzukämpfen ist schwer.“ Trotz der Krise habe Nolte-Küchen kein Personal abgebaut. &bdquo;Es ist für uns ganz wichtig, die Mannschaft stabil zu halten. Wir wollen das hohe Commitment zum Unternehmen nutzen, um mit unseren erfahrenen Mitarbeitern die volle Leistung zu bringen, wenn die Konjunktur wieder richtig anzieht“, sagt er. Mit Blick auf die wachsenden Probleme von Unternehmen, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, sei es problematisch, zu schnell Personal abzubauen. Lesen Sie auch: Nolte-Küchen investiert 50 Millionen Euro in die Produktion Die rund 1.100 Mitarbeiter sorgen in ganz unterschiedlichen Bereichen dafür, dass Küchen Made in Löhne ein Stück OWL in viele Tausend Haushalte weltweit bringen. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist auch auf der Hausmesse zu sehen. Dort werden neue Küchenplanungen präsentiert. &bdquo;Neu in diesem Jahr sind die Büfettschränke“, sagt Marketingleiter Nils Hardtke. In verschiedenen Varianten sind sie in der Ausstellung zu sehen. Hardtke würde den Büfettschrank mit einer ausziehbaren Platte bevorzugen. &bdquo;Da lassen sich Küchengeräte, die häufig gebraucht werden, aber nicht besonders schön aussehen, gut verstecken.“ Optimierte Oberfläche, die sich leicht reinigen lässt Mit &bdquo;Perfect Plus“ präsentiert Nolte-Küchen eine optimierte Anti-Fingerprint-Oberfläche. &bdquo;Mit verbesserter Lackrezeptur können Schmutz- und Fettrückstände, selbst im getrockneten Zustand, mühelos entfernt werden, was den Putzaufwand im Alltag erheblich reduziert“, sagt der Marketingleiter. Auf einem Video ist der Unterschied gut zu sehen. Auf einer Front mit einer herkömmlichen Beschichtung läuft die schwarze Tinte deutlich schlechter ab als auf der &bdquo;Perfect Plus“-Front. Das bewährte Mattlack-Konzept wird in diesem Jahr um neue Gestaltungsmöglichkeiten erweitert. So ergänzen neue Farben und Trägerfronten sowie ein passender Griff das Sortiment. Optisch überzeugen auch Arbeitsplatten im oberen Preissegment. Eine trägt den schönen Namen &bdquo;Black Mango“. Die dunkle Platte ist von goldfarbenen Streifen durchzogen. &bdquo;Das sind Goldadern“, sagt Nils Hardtke mit einem Augenzwinkern. Mehr zum Thema: &bdquo;Küchenmeile Germany“ 2025: Alle Infos zur Küchenmesse im Kreis Herford

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