So läuft der Ausbau des Nahwärmenetzes in Löhne

Löhne. Meter für Meter arbeiten sich die Männer vom Bau vor. Bald liegt die Nahwärmeleitung in der Friedrichstraße. Dann geht es weiter von der Lübbecker Straße in Richtung Alte Bünder Straße. &bdquo;Wir liegen gut im Zeitplan“, sagt Fred Wokittel von den Stadtwerken. Er hat das Nahwärmenetz gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Liebig geplant. Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Das bedeutet, dass die Lübbecker Straße bis zum Jahresende nicht durchgängig befahrbar ist. Im September 2024 haben die Arbeiten für die Erweiterung des Nahwärmenetzes in der Friedrichstraße begonnen. &bdquo;Seit 2020 ist diese Idee gereift“, sagt Wokittel. In Löhne gibt es schon seit Jahrzehnten ein kleines Nahwärmenetz, das das Rathaus, das Gymnasium, das Hallenbad und das Kaiser Center und das daneben liegende Einkaufszentrum mit Nahwärme versorgt hat. &bdquo;Als das Kaiser Center geschlossen wurde, hatten wir nur noch vier Kunden“, sagt Wokittel. Mit nur vier Kunden blieb bereits das vorhandene Blockheizkraftwerk (BHKW) unter seinen Möglichkeiten. Die Verantwortlichen waren sich einig, dass die Trasse erweitert werden sollte. Der Plan reifte, eine Leitung bis zur Werretalhalle zu legen. Die Politik zog mit. Im zuständigen Ausschuss wurde eine Investition in Höhe von 3,5 Millionen Euro in den Netzausbau genehmigt. Ohne Ankerkunden geht es nicht Vor Baubeginn wurde ein weiteres BHKW in der Heizzentrale installiert. Dann starteten die eigentlichen Arbeiten. Klar war, dass die Werretalhalle, die der Stadt gehört, als weiterer Ankerkunde dazukommen würde. Auch die Musikschule, ebenfalls eine städtische Einrichtung, zählte von Anfang an zu den Kunden, die das Angebot der Stadtwerke nicht ablehnen konnten. Ohne diese Ankerkunden wäre es nicht zum Ausbau gekommen. Ziel der Planer war, dass es noch deutlich mehr werden sollten. Auf dem Weg bekamen alle Haushalte, die an der Strecke liegen, die Möglichkeit, sich an das erweiterte Netz anschließen zu lassen. Auch interessant: Ehemaliges Kaiser Center in Löhne: Die Planungen dauern an &bdquo;Wir haben alle Hauseigentümer angesprochen, die infrage kommen“, sagt Liebig. Gute Anschlussmöglichkeiten haben alle, deren Gebäude direkt an der Tresse liegen. 17 weitere Gebäude werden angeschlossen. So werden es insgesamt 21 sein. &bdquo;Mit der Resonanz sind wir sehr zufrieden“, sagt Wokittel. Die Mitarbeiter der Stadtwerke haben in vielen persönlichen Gesprächen die potenziellen Kunden beraten. &bdquo;Das ist für uns ungewohnt, war aber eine interessante Erfahrung. Wir haben viele gute Gespräche geführt“, sagt Liebig. Der Anschluss kostet eigentlich rund 25.000 Euro Bei vielen Hausbesitzern, die sich dagegen entschieden hätten, sei die Heizungsanlage noch zu neu. &bdquo;Es gab einige, die haben sofort einen Vertrag unterschrieben. Bei anderen haben wir intensiv beraten“, sagt Wokittel. Die Unsicherheit sei bei vielen Verbrauchern mit Blick auf das Heizungsgesetz der Bundesregierung zu spüren gewesen. Auch nach dem Abschluss der Verlegung der Trasse können sich die Hausbesitzer noch nachträglich für einen Anschluss entscheiden. &bdquo;Dann wird es aber deutlich teurer. Wer mit uns einen Vertrag abgeschlossen hat, bevor wir mit der Baustelle vor seiner Haustür sind, der spart rund 25.000 Euro Anschlusskosten“, sagt Wokittel. Das sei etwa der Preis, den Tiefbauunternehmen aufrufen, wenn es nachträglich zu Tiefbauarbeiten zwischen Gebäude und Trasse kommt. Die Kapazität des Fernwärmenetzes gebe es her, sämtliche Gebäude im Verlauf der Trasse anzuschließen. Lesen Sie auch: 10 Millionen Euro für den Löhner Bahnhof Die Stadtwerke lassen in die Gebäude, die sich jetzt anschließen lassen, unterirdisch ein Rohr verlegen. Es wird dann mit einer Übergabestation verbunden, die an der Wand installiert ist. Über einen Wärmetauscher wird die Verbindung zum Heizkreislauf des Gebäudes hergestellt. &bdquo;Das Wasser in der Nahwärmeleitung zirkuliert nur in ihrem geschlossenen Kreislauf. Wir pumpen kein Wasser durch die Heizkörper“, betont Wokittel. Bei der Nahwärme entfallen die Schornsteinfegerkosten Wenn es um die reinen Kosten für die Kilowattstunde geht, ist die Nahwärme teurer als Gas. Bei den Stadtwerken Löhne kostet bei der Nahwärme die Kilowattstunde 15 Cent, Gas liegt etwa bei 12 Cent. &bdquo;Durch die immer weiter steigende CO2-Bepreisung wird Gas in den nächsten Jahren teurer werden. Dazu kommt, dass bei der Nahwärme keine Wartungs- und Schornsteinfegerkosten anfallen. Und man muss kein Geld für eine neue Heizung zurücklegen“, sagt er. Ein weiterer Ausbau des Netzes ist denkbar. &bdquo;Wir würden dann wahrscheinlich die Werre überqueren“, sagt Wokittel. Auch dicht besiedelte Teile von Obernbeck liegen nah genug an der Heizzentrale, um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen. Der Bahnhof soll nicht angeschlossen werden. &bdquo;Da hätte der Aufwand in keinem Verhältnis gestanden, weil wir in diesem Bereich nur einen weiteren Abnehmer gehabt hätten und an der Bünder Straße in Richtung Löhne-Ort die Bebauung nicht dicht genug ist“, sagt Liebig. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

Meistgelesen