Sogar die Oma packt mal mit an: Löhner Schwestern führen Manga-Online-Shop

Löhne. Eine besondere Liebe zu Manga, Anime und vor allem auch Japan haben Sara und Nina Homburg schon seit ihrer Kindheit. Inzwischen haben die beiden Löhner Schwestern einen eigenen Online-Shop namens &bdquo;Mangaburg“, in dem Gleichgesinnte gebrauchte und neue Manga, Merchandise und mehr finden. Was ganz klein anfing, ist mittlerweile ziemlich erfolgreich. Aktuell steht den beiden die arbeitsreichste Zeit des Jahres bevor. &bdquo;Es ist schon gut, dass Nina jetzt wieder da ist“, sagt ihre große Schwester Sara. Nina Homburg war jetzt ein Jahr im Rahmen ihres Studiums in Japan. Die 27-Jährige studiert Deutsch als Fremdsprache im Master und lernt schon seit mehr als zehn Jahren Japanisch. Dafür ist sie einst in der Oberstufe sogar aufs Bielefelder Cecilien-Gymnasium gewechselt, da dort die Sprache gewählt werden konnte. Mit Pokémon fing alles an Angefangen habe aber die Japan-Leidenschaft beider Schwestern schon viel eher. Und zwar vor rund 20 Jahren mit Pokémon. &bdquo;Danach ist aber das Interesse immer größer geworden“, sagt die 29-jährige Sara. Nach der Schule wurden im Fernsehen Anime geguckt und auch Manga standen schnell auf der Shoppingliste. &bdquo;2015 waren wir dann das erste Mal zwei Wochen in Japan“, erinnert sich die jüngere Schwester. &bdquo;Und wir waren völlig geflasht, wie vielfältig das Angebot da war“, sagt sie über die Manga- und Anime-Kultur im Ursprungsland. Aber auch die Menschen und das Land allgemein haben die Schwestern lieben gelernt, sodass sie eigentlich fast jedes Jahr wieder hinfahren. Auch interessant: Löhner Schulbusfahrer lässt sich von Schülerin für Manga begeistern und ermutigt zum Lesen Zurück in Deutschland sei ihnen dann irgendwann aufgefallen, dass es gerade bei den gebrauchten Manga sehr schwierig sei, das Gesuchte zu finden. &bdquo;Die sind günstiger und außerdem ist es ja auch nachhaltiger, nicht alles neu zu kaufen“, sagt Nina. Als sie dann mal wieder von einem Ausflug zu einem Manga-Laden mit leeren Händen zurückfuhren, kam ihnen die Idee: Warum nicht einfach selbst einen Online-Shop für gebrauchte Mangas ins Leben rufen? Autodidaktisch und kreativ zum eigenen Unternehmen &bdquo;Ich mag Drumrumreden nicht“, sagt Sara Homburg. Die studierte Architektin arbeitet in ihrem regulären Job im Motocross-Bedarf und setzt gerne kreative Ideen in die Tat um. Also habe sie sich schlaugemacht, wie so etwas funktioniert, sich in Webseiten- und Shop-Design und in Buchhaltung selbst eingelesen. 2021 ging dann die &bdquo;Mangaburg“ an den Start. Standort: das Löhner Elternhaus. Zunächst war der Shop noch recht klein und beschränkt auf gebrauchte Mangas, teilweise gab es aber zwischendurch auch Merchandise – ebenfalls Secondhand. In der Anfangszeit haben die Schwestern gerade größere Sammlungen noch selbst abgeholt. &bdquo;Einmal haben wir 2.500 Manga aus einer Sammlung in Nürnberg abgeholt“, erinnert sich Nina. Mit der Zeit wuchs die Nachfrage und mit ihr auch der Online-Shop und seine Professionalität. &bdquo;2024 haben wir dann Neuware ins Programm aufgenommen“, sagt Sara. Dazu gesellte sich dann auch mehr Merchandise – das von den Verlagen gerne gleich mitangeboten wird. Immer wieder probieren die Schwestern auch mal Produkte aus – zunächst in kleiner Stückzahl. Da passte es ganz gut, dass ihre Schwester etwa zeitgleich ein Studienjahr in Japan begann und die neuesten Trends direkt in Tokyo miterlebte. Denn wenn in Japan etwas durch die Decke gehe, könne damit gerechnet werden, dass das etwas zeitversetzt auch in Deutschland Fans begeistert. Auch nach Südkorea und China ist Nina zwischendurch mal geflogen und hat dort die Lage erkundet. Die koreanischen und chinesischen Manga-Äquivalente, die dann Manwha oder Manhua heißen, würden auch in Deutschland immer beliebter. Viele Hundert liebevoll verpackte Manga Passend zur anstrengendsten Zeit für den Online-Shop ist Nina Homburg nun wieder da. Die liegt in einer besonderen Aktion begründet, die bei Mangaburg Tradition hat: &bdquo;Wir fangen jetzt im August und September an, die Manga-Adventskalender zu packen“, sagt Sara. 120 davon habe der Shop im vergangenen Jahr liebevoll verpackt und verschickt. Lesen Sie auch: &bdquo;Jurassic World“ und Influencer sorgen für Brettspielboom in Löhne Das Prinzip ist genauso, wie der Name vermuten lässt: Die Empfänger können vor Weihnachten jeden Tag einen Überraschungs-Manga auspacken, natürlich Secondhand. &bdquo;Wir haben da ganz unterschiedliche Genres zur Auswahl.“ Action, Romantik, Horror und mehr gibt es bei den japanischen Comics genauso wie bei Film und Literatur. Wer da ganz offen ist, kann aber auch ein gemischtes Paket auswählen. Ab September kann vorbestellt werden. Bei so vielen zu verpackenden Manga hilft dann nicht selten auch die gesamte Familie mit, berichten die beiden Schwestern. &bdquo;Auch unsere Oma hat schon mit eingepackt.“ Kerngeschäft sind und bleiben derzeit bei Mangaburg die gebrauchten Manga, die zum Teil gleich als ganze Reihe oder in mehreren Teilen gekauft werden können. &bdquo;Wir fotografieren und zeigen die Bücher auch in dem Zustand, in dem sie sind.“ Das sei in der Branche schon etwas Besonderes, meint Sara Homburg. Und so hat sich dieser besondere Online-Shop nicht ohne Grund seine eigene Nische erobert.

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