Löhne rüstet sich für Hitze: Sind Wärmepumpen die Lösung für heiße Sommer?

Löhne. Gerade aktuell ist von Sommerhitze zwar nicht viel zu spüren, klar ist aber, dass es schon jetzt längere und stärkere Hitzeperioden gibt und diese auch Teil unserer Sommer bleiben werden. Auch wenn vor dem Hintergrund der kommunalen Wärmeplanung meist eher über das Heizen gesprochen wird, macht es für Hauseigentümer durchaus Sinn, bei der energetischen Zukunft auch den Sommer mitzudenken. Eine Doppelrolle kann hier die Wärmepumpe einnehmen, bestätigt der Löhner Klimaschutzmanager Philipp Hottenrott. Er erklärt, für wen es sinnvoll ist, eine aktive oder passive Raumkühlung ins Auge zu fassen und was dabei zu beachten ist. Eine individuelle Entscheidung Ob und welche Art von Hitzeschutz beziehungsweise Kühlung ausreichend ist, hänge von den persönlichen Anforderungen und Bedürfnissen ab, sagt Hottenrott. &bdquo;Bin ich jemand, der gut mit warmen Temperaturen umgehen kann? Gibt es im Haus Ausweichmöglichkeiten an einen kühleren Ort, vor allem in der Nacht?“ Gerade für ältere Menschen, aber auch Kinder und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen stellten lang anhaltende Hitzeperioden eine besondere Belastung dar. &bdquo;Gesundheitlich sind es vor allem die Nächte, die Probleme machen.“ Sogenannte Tropennächte, wenn die Temperaturen nicht unter 20 Grad sinken, sorgen dafür, dass sich der Körper nicht wirklich erholen kann. Zum Thema: Wie Hitze alte Menschen gefährdet Eine gute Dämmung könne schon etwas helfen, dass die Hitze nicht so schnell in die Gebäude eindringen kann, meint Hottenrott. &bdquo;Wenn die Hitze dann aber erst einmal drin ist, dann bekommt man sie auch so schnell nicht wieder raus.“ Es gebe hier jedoch auch Dämmmaterialien, die bei Hitze besser als andere sind. Es lohne auch da, sich vorher genau zu informieren. Bei Hitze aktiv mithilfe einer Wärmepumpe kühlen Das Gleiche gelte für die Wärmepumpe. Diese kann nämlich – bei den richtigen Voraussetzungen – nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Kühlen benutzt werden. &bdquo;Das Prinzip wird dabei einfach umgedreht“, erklärt Hottenrott. Die Energie, hier in Form von Wärme, werde in diesem Fall nach außen abtransportiert. Eine aktive Kühlung funktioniert ganz ähnlich einer Klimaanlage. Während die warme Luft aus den Räumen abgesaugt wird, wird gekühlte Luft über sogenannte Gebläsekonvektoren zurückgeführt. Gebläsekonvektoren erzeugen mithilfe von kaltem Wasser kühle Luft, die ein Ventilator in den Raum bläst. &bdquo;Die funktionieren aber nur mit Luftwärmepumpen“, betont Hottenrott. Der Kühleffekt bei der aktiven Methode ist deutlich stärker als bei der passiven. Experten erklären: Wann sich eine Wärmepumpe lohnt Passive Kühlung bei Hitze - energiesparender, aber weniger effektiv Dafür sei die passive Kühlung deutlich energiesparender und damit im Verbrauch auch günstiger. &bdquo;Dabei wird statt warmem kaltes Wasser durch die Fußbodenheizung geleitet.“ Ganz so effektiv wie Gebläsekonvektoren sei das nicht, aber drei bis vier Grad könne die Raumtemperatur dadurch schon gesenkt werden. Allerdings können hier konventionelle Heizkörper nicht genutzt werden, da der geringe Temperaturunterschied und die vergleichsweise kleine Fläche nur eine sehr beschränkte Wärmeübertragung ermöglichen. Der Effekt verpufft quasi. Außerdem kann sich hier eher Kondenswasser bilden. Wer also seine alten Heizkörper mit einer neuen Wärmepumpe kombinieren will, muss entweder auf eine Kühlung verzichten oder eben auf Gebläsekonvektoren setzen. Mehr Tipps für heiße Tage: So kommen Sie gut durch die Hitze Raumkühlung verbraucht mehr Energie Fest steht, dass natürlich eine zusätzliche Raumkühlung mehr Energie verbraucht, damit mehr kostet und die Klimabilanz wiederum verschlechtert. Etwas ausbalancieren kann das eine Photovoltaik-Anlage, die ohnehin gerne mit einer Wärmepumpe kombiniert wird. Und diese produziert ja gerade an den heißen Sommertagen viel Strom, der dann direkt umgesetzt werden könnte. &bdquo;Bilanziell ist die natürlich auch dann attraktiv, wenn mit der Wärmepumpe nur geheizt wird“, sagt der Klimaschutzmanager. Sich vor einem Heizungstausch und einer energetischen Sanierung die Frage zu stellen, ob man eine Kühlung braucht oder will, mache aber in jedem Fall Sinn. Denn die Antwort habe zum Beispiel Auswirkungen darauf, welche Wärmepumpe gewählt werden sollte. &bdquo;Manche sind besser geeignet als andere.“ Eine gute Beratung sei da wichtig. Lesen Sie auch: Jüngste Hitzewelle - Deutlich mehr Tote durch den Klimawandel

Meistgelesen