Wohin mit dem Regenwasser in Löhne?

Löhne. Peter Queitsch kennt sich aus, wenn es darum geht, wohin das Regenwasser soll, das auf dem eigenen Grundstück anfällt. &bdquo;Nutzen Sie das Rundum-Sorglos-Paket“, das von den Kommunen geboten wird“, sagt der Experte in der Sitzung des Betriebsausschusses. Er ist Geschäftsführer der Kommunalagentur NRW. Die Stadtwerke hatten den Fachmann eingeladen, weil immer wieder über die Frage diskutiert wird, ob es sinnvoll ist, das Niederschlagswasser auf dem eigenen Grundstück zu versickern. Die Linke hat aktuell einen Antrag auf Befreiung vom Anschlusszwang gestellt. &bdquo;Anfragen von Bauträgern und Bürgern zu diesem Thema erreichen uns immer wieder“, sagt Andreas Klausmeier von den Stadtwerken. Das Regenwasser an Ort und Stelle zu versickern klingt plausibel. Allerdings können in der Praxis Probleme auftreten. &bdquo;An vielen Stellen im Stadtgebiet ist das Versickern nicht möglich, weil die Böden nicht ausreichend wasserdurchlässig sind“, sagt Klausmeier. Es bestehe dann die Gefahr, dass das Wasser nicht versickere, sondern auf das Nachbargrundstück fließe. &bdquo;Solche Fälle landen dann oft vor Gericht“, sagte Queitsch in der Sitzung. Ein weiteres Problem könnte entstehen, wenn sich Grundwasser zu dicht unter der Oberfläche befindet. &bdquo;1 bis 1,50 Meter Abstand sollten es schon sein“, sagt Klausmeier. Der Grund sei, dass das Regenwasser, das zum Beispiel durch Rigolen konzentriert ins Erdreich dringt, auf seinem Weg durch die Erde gefiltert werden soll, bevor es ins Grundwasser gelangt. Dafür braucht es einen Mindestabstand. Rigolen sind unterirdische Gräben oder Behälter, die zur Versickerung von Niederschlagswasser dienen. Zisterne zum sammeln des Wassers Für den Experten Peter Queitsch ist die Versickerung nicht nur wegen dieser möglichen Probleme keine gute Alternative. &bdquo;Regenwasser ist durch Aluminium und Blei, das vom Dach und vom Fallrohr aufgenommen wird, belastet. Damit würde ich mein Gemüse nicht gießen wollen. Regenwasser ist kein Teewasser“, sagt er. Unbedenklich sei es, Sträucher und Rasen damit zu wässern. &bdquo;Mein Tipp ist, für diese Bewässerung das Regenwasser in einer Zisterne zu sammeln, die durch einen Überlauf mit dem Regenwasserkanal verbunden ist“, sagt er. Lesen Sie auch: Anwohner warnen jahrelang: Was die Stadt nach Überflutung von Löhner Gebäuden macht Grundstückseigentümer, die sich für eine Versickerung entscheiden, müsse klar sein, dass sie nach einer Aufhebung des Benutzungszwangs die Haftung für ihr Regenwasser übernehmen müssen. &bdquo;Dann sind sie verantwortlich, wenn nach einem Starkregenereignis das Rigolensystem überlastet ist und das Regenwasser das Nachbargrundstück flutet. Das Sickerwasser robbt sich auf das Grundstück und macht den Keller nass“, sagt der Experte. Dazu komme, dass die Grundstückseigentümer verpflichtet sind, das System immer intakt zu halten. &bdquo;Das ist ja nicht damit getan, die Rigolen einmal einzubauen und dann muss man sich nicht mehr darum kümmern“, sagt Queitsch. Erstinstallation und Wartung seien nicht zu unterschätzende Kostenfaktoren. Gutachten wird gebraucht Unterm Strich ist sein Rat an die Grundstückseigentümer eindeutig: &bdquo;Nutzen Sie das Rundum-Sorglos-Paket, dass ihnen durch den Anschluss an Regenwasserkanal geboten wird“, sagt er. Die Gebühren seien angemessen und man würde sich im Ernstfall viele Scherereien ersparen. Das sieht auch Stadtwerke-Betriebsleiter Matthias Kreft so: &bdquo;Wir raten zum Anschluss“. Eine entsprechende Änderung der Satzung eröffne jedoch auch die Chance auf Versickerung. &bdquo;Wenn ein Bürger das wünscht, dann kann er einen entsprechenden Antrag stellen“, sagt er. Dazu gehört auch ein Gutachten, dass belegt, dass eine Versickerung auf dem Grundstück des Antragsstellers möglich ist. Die Kosten müssen von diesem getragen werden. Dazu kommt, dass er auch die Haftung im Problemfall übernehmen muss. Ein entsprechender Beschluss wurde in der Sitzung des Betriebsausschusses gefasst. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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