Löhner Unternehmer will mit smarter Baggertechnik Bauindustrie verändern

Löhne. Für Laien ist ein Bagger eine Baumaschine, die mit einer großen Schaufel Löcher buddelt oder Häuser abreißt. Mit den großen Maschinen lässt sich allerdings deutlich mehr anfangen. Je nach Aufgabe kann die klassische Schaufel durch unterschiedliche Aufsätze ersetzt werden. Diese heißen in der Fachsprache Anbaugeräte oder Attachments. Marc Schwier hat sich im Februar mit seinem Unternehmen &bdquo;MS Attachments“ mit Sitz an der Gohfelder Straße selbstständig gemacht. Er verkauft ganz besondere Aufsätze für Baumaschinen, die den ökologischen Fußabdruck auf Baustellen deutlich reduzieren sollen. &bdquo;Ich habe knapp 20 Jahre im Vertrieb von Baumaschinen gearbeitet“, sagt Schwier. Es habe ihn immer schon gereizt, die technischen Möglichkeiten eines Baggers besser auszunutzen. &bdquo;Dazu hatte ich in meinem alten Job zu wenig Spielraum.“ Der Unternehmensgründer konzentriert sich mit einem Angebot auf sogenannte Schaufelseparatoren. Installation am Greifarm Diese Anbaugeräte werden am Greifarm eines Baggers oder eines Radladers statt der Schaufel installiert. Zum Einsatz kommen sie zum Beispiel, wenn eine Baugrube ausgebaggert wurde. &bdquo;Noch viel zu oft wird die Erde mit einem hohen Kostenaufwand abtransportiert“, sagt Schwier. Nach seiner Überzeugung ist in den meisten Fällen eine deutlich günstigere und umweltfreundlichere Lösung möglich. &bdquo;Es ist völlig unnötig, die Erde durch viele Lkw-Ladungen abzutransportieren“, sagt Marcel Schwier. Nur 10 bis 15 Prozent des Aushubs müssen entsorgt werden Mit einem Schaufelseparator kann der Aushub noch auf der Baustelle gesiebt werden. &bdquo;Schmutz, Erde, Mulch, Torf, Abbruch, Abfälle, Bauschutt, industrielle Nebenprodukte bleiben zum Beispiel im Sieb hängen. Nur 10 bis 15 Prozent des Aushubs müssen dann tatsächlich entsorgt werden“, sagt der Unternehmer. Vor Ort bleibe dann Mutterboden. Der könne zum größten Teil nach Abschluss der Bauarbeiten auf dem Grundstück verteilt werden. &bdquo;Es wird ja auch immer Erde bei der Gartengestaltung gebraucht.“ Falls der Aushub nicht auf dem Gelände wieder verbaut werden kann, bestehe die Möglichkeit, den Mutterboden zu verkaufen. &bdquo;Wenn die Erde zu lehmhaltig ist, dann kann man Kalk beimischen, um die Feuchtigkeit zu reduzieren“, sagt Schwier. Lesen Sie auch: Innovationskraft aus OWL: Diese 11 Unternehmen gehören zu Deutschlands Top 100 Das System ist nach Einschätzung des Experten noch nicht besonders weit verbreitet in der Bauindustrie. Schwier ist viel auf Baustellen unterwegs und führt die &bdquo;Schaufelseparatoren“ vor. &bdquo;Für viele ist das nicht denkbar, bis sie es gesehen haben. Es ist immer wieder schön, nach den ersten zwei bis drei Schaufeln die Gesichter der Baggerfahrer zu sehen.“ Am dritten Einsatztag wird Geld verdient Viele potenzielle Kunden seien nach der Präsentation überzeugt. &bdquo;Acht von zehn Vorführungen münden in einen Auftrag“, sagt Marc Schwier. Das entscheidende Argument für die Kunden sei, dass sich die Investition in einem Separator nach rund elf Betriebsstunden amortisiere. &bdquo;Am dritten Einsatztag wird damit Geld verdient.“ Der Löhner verkauft seine &bdquo;Attachments“ in ganz Nordrhein-Westfalen und bis nach Kassel in Hessen. &bdquo;Das ist ein riesiger Markt. Erst drei bis vier Prozent der Bauunternehmen setzen solche Attachments ein“, sagt er. Zum Angebot von &bdquo;MS Attachments“ gehören auch Betonmischschaufeln. Die können ebenso an Bagger und Radlader montiert werden. &bdquo;Direkt in den Schaufeln wird der Beton gemischt und kann dann dort vergossen werden, wo er gebraucht wird“, sagt Schwier. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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