Löhne/Germersheim. Die deutsche Küchen- und Möbelindustrie trauert um einen ihrer prägendsten Köpfe. Georg Nolte, Gesellschafter und langjähriger Geschäftsführer von Nolte-Küchen und Nolte-Möbel, ist am Sonntag, 9. März, gestorben. Die Nolte Group teilt am Montagabend mit, der 84-Jährige sei im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen.
Mehr als 60 Jahre lang hatte er zuvor die Entwicklung des Unternehmens zu einem der größten Möbelhersteller Deutschlands vorangetrieben. Georg Nolte war fest in Ostwestfalen verwurzelt. Er wurde 1941 in Rheda-Wiedenbrück geboren und kam über seinen Großvater und Firmengründer schon früh mit der Branche in Berührung.
Seine Laufbahn im Familienunternehmen begann beim Löhner Hersteller Nolte-Küchen, bevor er 1966 ins pfälzische Germersheim wechselte und dort die Geschäftsführung von Nolte-Möbel übernahm. 1983 übertrug ihm sein Vater Konrad schließlich die Gesamtverantwortung für die Unternehmensgruppe, die er in der Folge zu einer der führenden Küchen- und Möbelmarken des Landes entwickelte.
Georg Nolte war Träger des Bundesverdienstkreuzes
2016 zog sich Nolte aus dem operativen Geschäft zurück, blieb aber als Hauptgesellschafter unternehmerisch tätig. Seit 2022 gehörte er auch wieder dem Aufsichtsrat der Holdinggesellschaft Nolte GmbH & Co. KGaA an. Am 27. Januar hatte der Unternehmer seinen 84. Geburtstag gefeiert.
„Georg Nolte war mit ganzem Herzen Familienunternehmer, der weit über die Grenzen unserer Industrie Respekt und Ansehen genießt“, sagt Manfred Wippermann, Geschäftsführer der Nolte Holding, der über Jahrzehnte mit Georg Nolte eng zusammenarbeitete. „Er hat nicht nur eine erfolgreiche Unternehmensgruppe aufgebaut, sondern war stets auch ein Ideen- und Impulsgeber für die gesamte deutsche Möbelindustrie. Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Unternehmen gilt unsere Anteilnahme seiner Familie.“
Georg Nolte war Träger des Bundesverdienstkreuzes und leidenschaftlicher Sportler. Mit 17 Jahren wurde er Europameister im Wasserski. Die Begeisterung für den Wassersport, aber auch für Pferde- und Motorsport blieb ein Leben lang. Sein Pferd „Noltes Küchengirl“ gewann 2006 mit dem Reiter Marcus Ehning den großen Preis von Aachen.