Nach großem Defiziten: Beliebte Party in Löhne abgesagt

Löhne. Gerüchte hatte es schon länger gegeben, dass die Chancen auf Oktoberfest-Partys im Festzelt schlecht stehen. In der Ratssitzung bestätigte Bürgermeister Bernd Poggemöller, dass es in diesem Jahr keine Partys geben wird. Das Problem ist die Finanzierung der Veranstaltung. Poggemöller sprach von einem Zuschussbedarf von bis zu 100.000 Euro. Poggemöller hatte auf dem Oktoberfest 2024 selber mitgefeiert. &bdquo;Das war wirklich eine tolle Party. Es war perfekt organisiert, die Band hat für gute Stimmung gesorgt. Es passte alles“, sagt Poggemöller. Wie er empfanden es auch die meisten anderen Gäste auf einer der beiden Partys. Viele waren wie zu den goldenen Aischzeit-Zeiten in Dirndl oder in Lederhose gekommen. Die Partyband &bdquo;Die Aundrucka“ aus Österreich kam gut an. Die Basis für die nächsten Jahre schien da zu sein. 3.000 Gäste feierten an zwei Abenden im Zelt. &bdquo;Darauf lässt sich aufbauen“, sagte Holger Bohlmann kurz nach dem Oktoberfest zur NW. Gemeinsam mit Florian Hinz veranstaltete er das Partyprogramm im Zelt. Es beschränkte sich nicht auf die Aundrucka. Auch andere Liveacts komplettierten das Programm. Dazu gehörte eine Marius Müller-Westernhagen-Coverband. &bdquo;Wir machen im nächsten Jahr weiter“, sagte Bohlmann nach dem Fest zur NW. Die Band habe auch signalisiert, dass sie wieder spielen wolle. Bohlmann versprach, auch die Deko im Zelt zu komplettieren. Hohes Defizit durch die Party Die Ernüchterung folgte, als alle Zahlen vorlagen. &bdquo;Wir mussten ein fünfstelliges Defizit hinnehmen“, sagt Florian Hinz im Gespräch mit der NW. Für Bohlmann und Hinz stand nach der Bilanz fest, dass eine Fortsetzung in dieser Form nicht möglich ist. &bdquo;Die Kosten sind unter den gegenwärtigen Bedingungen zu hoch. Selbst wenn wir an beiden Tagen ausverkauft wären und einen guten Getränkeumsatz machen, könnten wir nur knapp kostendeckend arbeiten“, sagt Hinz. Lesen Sie auch: Mit vielen Fotos: Das Oktoberfest in Löhne ist eröffnet (2024) Er regt an, in diesem Jahr eine Pause zu machen und die Zeit zu nutzen, die Voraussetzungen für erfolgreiche Partys im Jahr 2026 zu schaffen. Aus seiner Sicht ist das größte Problem der geringe zeitliche Abstand zwischen dem Ende der Küchenmesse &bdquo;Area 30“ auf dem Festplatz und dem Beginn des Oktoberfests. &bdquo;Da bleibt ein Zeitraum zwischen zwei und vier Tagen. Das reicht nicht, um das Zelt so umzubauen, wie es angemessen wäre“, sagt Hinz. Mit einer Woche mehr Zeit könnte der Teil des mobilen Baus, der der Werre am nächsten liegt, komplett abgebaut werden. &bdquo;Dann könnten wir eine direkte Verbindung zwischen dem Partyzelt und dem Gewerbeschauzelt herstellen.“ Das Oktoberfest verschieben? Hinz schlägt vor, das Oktoberfest um eine Woche nach hinten zu verschieben. &bdquo;Damit wäre eines der größten Probleme gelöst.“ In dem baulich angepassten Zelt seien Strom- und Heizkosten niedriger. Eine weitere Einnahmequelle könnte an einem zusätzlichen Abend ein Firmenevent sein. &bdquo;Eine entsprechende Anfrage hatten wir schon für dieses Jahr. Das würde unsere Einnahmesituation deutlich verbessern“, sagt Hinz. Lesen Sie auch: Das Oktoberfest in Löhne: Die Verantwortlichen ziehen positive Bilanz Schausteller Alfred Küchenmeister hält eine Verschiebung für nicht möglich. Er organisiert von Anfang an für sich und seine Schaustellerkollegen die Kirmes auf dem Oktoberfest. &bdquo;Eine Verschiebung um eine Woche nach hinten geht nicht“, sagt er. Der Kalender für die Schausteller ist voll im Herbst. &bdquo;In der Woche vor dem Oktoberfest sind wir auf dem Zwiebelmarkt in Bünde. In der Woche danach ist die Herbstkirmes in Herford“, sagt er. Es seien zum größten Teil die gleichen Schausteller, die auf den Jahrmärkten vertreten sind. &bdquo;Es geht um kurze Wege und darum, Fahrtkosten zu sparen.“ Neues Konzept im Jahr 2026 Sollte es beim Datum bleiben, muss nach Möglichkeiten gesucht werden, sich mit der bestehenden Situation zu arrangieren. Bürgermeister Bernd Poggemöller regt an, dieses Jahr mit einem kleineren Programm, zu dem auch Livemusik gehört, zu überbrücken. &bdquo;Wir sollten dann die Zeit nutzen und über ein verändertes Konzept für das Jahr 2026 nachdenken.“ Fest steht aus seiner Sicht, dass die Stadt das Defizit nicht auffangen könne, das den Veranstaltern entstanden ist. Diesen Vorschlag hatten Bohlmann und Hinz der Stadt gemacht. &bdquo;Es würde um einen Zuschuss von 100.000 Euro gehen“, sagt Poggemöller im Rat. Eine andere Option könnte sein, dass die Stadt selber als Veranstalter der Partys ins Oktoberfest einsteigt. Für Poggemöller ist keine dieser Varianten realistisch. &bdquo;Selbst wenn wir an jedem Abend 2.500 Karten verkaufen würden, landen wir immer noch in einem dicken Minus“, sagt er. Die Stadt könne in der jetzigen Haushaltslage keinesfalls für ein Defizit einstehen, das bei den Partys im Festzelt entsteht. Auch als Veranstalter sieht Poggemöller die Stadt nicht. &bdquo;Wir raten von beiden Varianten ab und hoffen, dass wir für das nächste Jahr eine tragbare Lösung finden.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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