Löhner Experten geben Tipps für die Selbstständigkeit

Löhne. Sich selbstständig zu machen, ist ein großer Schritt, bei dem auf einmal viele Fragen auftauchen können. Fragen, die sich vielleicht auch nicht mal eben googeln lassen. Und Fragen, für die es auch mal eine Einschätzung außerhalb des eigenen Umfelds braucht. Bei den ersten Schritten in die Selbstständigkeit leistet seit mehr als 25 Jahren die Existenzgründungsberatung des Löhner Unternehmensnetzwerks gänzlich ehrenamtlich Unterstützung. Die meisten der Berater sind schon lange dabei, jetzt haben sie ein neues Mitglied dazugewinnen können. &bdquo;Viele, die sich gründen wollen, wissen nicht, was sie zuerst machen müssen oder sollten“, sagt Unternehmensberater Klaus Gerkensmeier, der die Gruppe damals mitbegründet hat. Involviert war schon immer auch die Stadt Löhne, damals vom Stadtmarketing ausgehend. Seit vergangenem Jahr ist Tristan Stolte von der städtischen Wirtschaftsförderung dafür zuständig. &bdquo;Wir kümmern uns um Räume, Termine und Flyer“, erklärt Stolte. Ehrenamtliche Experten Die eigentliche Beratung übernehmen die Ehrenamtlichen. Von ihnen bringt jeder seine Expertise mit. Dazu gehören auch Bankkauffrau Claudia Brockkamp, der Ingenieur und Bauplaner Robert Wiehofsky, Steuerberater Martin Heinrichs und Werbekaufmann Thorsten Wessel. Alle sind schon sehr lange dabei, teilweise von Anfang an. &bdquo;Inzwischen können wir alle auch Tipps geben, die nicht unseren Spezialgebieten entsprechen“, meint Wessel. Neu dazugestoßen ist jetzt Wulf Thoma. Der gelernte Akustik-Experte kommt ursprünglich aus OWL, war zwischenzeitlich nach Bamberg gezogen und ist jetzt wieder in die Heimat zurückgekehrt, nach Vlotho. &bdquo;In Bamberg war ich Mitglied der Aktivsenioren, die dort angehende Unternehmer unterstützt haben“, berichtet er. Das Prinzip sei in Bayern etwas anders, nicht kostenlos, aber besser gefördert und auf eine langfristigere Begleitung ausgelegt. Zurück im Kreis Herford wollte Thoma so etwas Ähnliches wieder machen und stieß so auf die Beratung für Existenzgründer in Löhne. Nun verstärkt er sie mit seiner Expertise, vor allem im technischen Bereich. Ideen kommen aus allen Branchen Die Löhner Beratung sei in dieser Form im Kreis Herford einzigartig, erklärt Martin Heinrichs. &bdquo;Das ist ein sehr niederschwelliges Angebot.“ Nicht nur sei die Beratung kostenlos, sie könne sowohl dafür genutzt werden, sich in Fragen der Gründung zu orientieren, als auch offene Fragen zu klären. &bdquo;In der Regel sind wir aber eine erste Anlaufstelle“, sagt Gerkensmeier. Jeden vierten Mittwoch im Monat außer in den Sommerferien können sich angehende Gründerinnen und Gründer zwischen 17.30 und 19 Uhr beraten lassen – mit vorheriger Anmeldung. Die Beratung dauere etwa eine halbe Stunde. Dafür braucht es keinen ausgearbeiteten Businessplan. &bdquo;Aber es ist gut, sich seine Fragen vorher aufzuschreiben“, sagt Gerkensmeier. Die Ideen für Gründungen kommen aus allen Branchen, die Gründerinnen und Gründer aus Löhne und Umgebung. &bdquo;Wir versuchen, die Leute natürlich für eine Gründung hier in Löhne zu begeistern, geben vielleicht auch mal Tipps für einen guten Standort“, sagt Gerkensmeier. So habe auch die Stadt etwas davon, entstehen so doch künftige Gewerbesteuer-Einnahmen. Einige Erfolgsgeschichten habe es nach der Beratung schon gegeben. Die wichtigste Frage &bdquo;Männer machen sich oft in technischen, Frauen oft in sozialen Bereichen selbstständig“, berichtet der Unternehmensberater aus den Erfahrungen der monatlichen Beratung. Ansonsten gebe es aber nicht die eine Frage, die Gründerinnen und Gründer umtreibt. &bdquo;Jeder Fall ist anders“, erklärt Martin Heinrichs. Einen regelrechten Boom für die Beratung habe es Anfang der 2000er-Jahre gegeben, als eine schlechte wirtschaftliche Lage, eine höhere Arbeitslosigkeit und die Förderung der &bdquo;Ich-AG“ zusammentrafen. Danach habe das etwas abgenommen. &bdquo;Aber die Anfragen kommen nach wie vor“, sagt Heinrichs. Die Löhner Berater könnten nur den Anstoß liefern, die ersten Schritte etwas klarer machen. Den eigentlichen Weg müssten die angehenden Unternehmerinnen und Unternehmer selbst gehen. Eine Frage sollten sich alle, die eine Selbstständigkeit planen, allerdings in jedem Fall beantworten können, meint Gerkensmeier: &bdquo;Wer sind meine Kunden und wie kriege ich die?“ Das sei wichtiger als alle Fragen nach Steuern, Anmeldungen und Abgaben.

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