So laufen die Bauarbeiten beim Lehrschwimmbecken in Löhne

Löhne. Ein Bauarbeiter schraubt an einem Stahlträger, ein anderer schiebt Schutt auf seine Schüppe. Ein paar Meter weiter steht eine Karre, die mit Beton gefüllt ist, der gleich gegossen wird. Auf der Baustelle des Lehrschwimmbeckens tut sich was. Alexander Jost, Leiter der Städtischen Immobilienwirtschaft, steht am Rand des künftigen Beckens und ist jetzt deutlich entspannter als Ende Dezember. &bdquo;Wir waren kurz davor, einem Unternehmer, der für einen Teil des Stahlbaus verantwortlich ist, zu kündigen. Zum Glück musste es nicht dazu kommen.“ Dass es mit dem Unternehmer noch zu einem guten Ende kommen würde, damit hatte Jost nicht mehr gerechnet. Ursprünglich sollten die Stahlträger für das Gebäude des Lehrschwimmbeckens bereits Anfang November geliefert werden. &bdquo;Uns wurde dann vom Unternehmen mitgeteilt, dass es vor der 8. KW, 17. bis 21. Februar, nichts werden würde. Das war für uns nicht akzeptabel, weil dann der gesamte Zeitplan in Gefahr geraten wäre“, sagt Jost. Die Bauarbeiten müssen Ende 2025 abgeschlossen sein. Der Druck ist da, weil ein großer Teil der Baukosten aus Fördermitteln des Bundes kommt. &bdquo;Die Fördergeber erwarten, dass zügig gebaut wird, wenn die Mittel geflossen sind“, sagt Jost. Bauelemente wurden geliefert Die Androhung der Kündigung zeigte Wirkung. Am Montag, 13. Januar, wurden die Stahlbauelemente geliefert und die Montage konnte beginnen. Jost ist froh, dass es nicht zur Kündigung kam. &bdquo;Das hätte zu einem Rechtsstreit geführt. Dann ist die Frage, wie lange es gedauert hätte, einen neuen Unternehmer zu finden. Das wäre in diesem Fall besonders schwierig gewesen, weil der neue Unternehmer eine bereits laufende Baustelle hätte übernehmen müssen“, sagt Jost. Jetzt laufen die Arbeiten und Jost ist optimistisch, dass im 3. Quartal das neue Lehrschwimmbecken eröffnet werden kann. Rund zwei Wochen dauert die Montage der Stahlkonstruktion. Anschließend kommt der Dachdecker. Für die Halle und den angrenzenden Dusch- und Umkleidebereich werden jeweils acht Tonnen Stahl verbaut. Lesen Sie auch: Bauarbeiten laufen: Löhner Lehrschwimmbad wird deutlich teurer Parallel zu den Arbeiten am Dach wird der Bau des kleinen Technikraums starten. Der Raum wird links neben dem Schwimmbad stehen. Dort wird alles rund um die Wassertechnik seinen Standort haben, wie die Filteranlage und die Wasseraufbereitung. &bdquo;Das waren zu Zeiten des alten Beckens lange Wege. Die Technik war im Gebäude verteilt, das hat zu Energieverlusten geführt“, sagt Jost. Das Becken kommt aus Österreich Im Gebäude hat sich in den letzten Monaten eine Menge getan. Der Beckenumlauf ist komplett erneuert. Auch die Bauarbeiten im Umkleide- und Duschbereich liegen im Plan. Wie das bei Sanierungen von Altbauten häufig der Fall ist, gibt es auch immer wieder kleine Überraschungen, die nicht angenehm sind. &bdquo;Das Dach im Übergangsbereich zwischen Schwimmbad und Umkleidebereich war undicht. Das haben wir erst während der Bauarbeiten bemerkt. Solche Sachen führen dann zu unerwarteten Mehrkosten, die sich aber in Grenzen halten“, sagt Jost. Nach dem Abschluss der Rohbauarbeiten für das Gebäude des Lehrschwimmbeckens wird das Edelstahlbecken geliefert. &bdquo;Das wird von einem Unternehmen in Österreich gebaut“, sagt Jost. Es gebe nur fünf Unternehmen in Europa, die diese Art von Schwimmbecken bauen würden. &bdquo;Die sind ausgelastet, das ist wohl auch der Grund für die hohen Preise“, sagt Jost. Kalkuliert war das Becken mit rund 511.000 Euro. Der Anbieter mit dem besten Preis veranschlagte 909.000 Euro. Daraufhin wurde eine erneute Ausschreibung veröffentlicht. Auch diese führte zu keinem besseren Ergebnis. Weil andere Beckenvarianten am Ende auch nicht günstiger gewesen werden, blieb es beim Edelstahlbecken. Die Stadt kalkuliert mit Gesamtkosten des Bauprojekts in Höhe von rund 4,9 Millionen Euro. Drei Millionen Euro Förderung gibt es vom Bund. Die versteckte Baustelle Jost hofft, dass es jetzt ohne böse Überraschungen weiter geht. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, die Baustelle zu überdachen und das Gerüst mit einem Tuch zu bespannen. &bdquo;Sonst hätte hier in der vergangenen Woche nicht gearbeitet werden können. Das ist aber Fluch und Segen zugleich, weil von den Bauarbeiten so nur wenig zu sehen ist. Wir werden immer wieder gefragt, ob hier überhaupt gebaut wird.“ Im dritten Quartal soll das Lehrschwimmbecken fertig sein. &bdquo;Je eher es fertig ist, desto besser. Wir wissen ja nicht, wie lange das Hallenbad noch durchhält“, sagt Alexander Jost. Es könne noch fünf Jahre in Betrieb bleiben oder auch schon morgen geschlossen werden, weil es für einen wichtigen Teil der Technik, die jederzeit ausfallen kann, kein Ersatzteil mehr gibt. Klar ist, dass das Hallenbad neu gebaut werden muss. Woher das Geld dafür kommen soll, ist eine offene Frage. In sehr vielen Kommunen gibt es marode Bäder, bei denen eine Sanierung oder ein Abriss mit anschließendem Neubau ansteht. Von einem besonderen Fall hat Jost gelesen. &bdquo;In Bonn soll für 15 Millionen Euro ein Interimsbad gebaut werden“, sagt er. Es soll für die Dauer der Sanierung von zwei Bonner Bädern aufgebaut werden, um das Schulschwimmen zu gewährleisten. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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