FC Löhne-Gohfeld möchte Stadion selbst pflegen - Warum diese Bitte auf Bedenken stößt

Löhne. Mit dem Zustand der Rasenfläche im Mittelbachstadion sind die Verantwortlichen vom FC Löhne-Gohfeld im Prinzip zufrieden. Beim Blick auf die künftige Entwicklung zeichnen sich jetzt langwierige Debatten ab. Während nämlich der Verein seine Fläche gerne selber pflegen möchte, meldet die Stadtverwaltung für dieses Vorhaben Bedenken an. Ein Beschluss wurde in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses auch vorerst vermieden – trotz Fürsprechern aus Reihen der Politik. Bei der Stadt hatte der FC Löhne-Gohfeld vor wenigen Wochen den Antrag gestellt, die Pflege und Unterhaltung im Mittelbachstadion künftig selbst zu übernehmen. Dadurch, so argumentierte Wirtschafts-Vorstand Patrick Schirrmacher, &bdquo;können wir kurzfristig reagieren und durch unsere vielen ehrenamtlich Helfer schnelle und kostengünstige Lösungen schaffen“ – insbesondere mit Blick auf den zunehmenden Vandalismus, der das Stadion immer wieder ereilt. Hinzu komme das fachliche Know-how, das sich der Verein durch die Pflege des benachbarten Winterrasens bereits angeeignet habe. Der Verein erntet viel Lob Gerade dieses Engagement wird in den Reihen der Löhner Kommunalpolitik derweil durchaus anerkannt. Im Sportausschuss am vergangenen Donnerstag lobte etwa Andre Schröder von der CDU die Leistung des Vereins bei Umbau und Betreuung des ehemaligen Ascheplatzes. Die Grünflächenpflege im Stadion traue er dem Verein daher ohne Weiteres zu. Weil aber die Kosten noch nicht geklärt seien, plädierte er für eine Verschiebung des Antrages und mehr Informationen durch die Verwaltung. Lesen Sie auch: Vandalismus im Stadion: FC Löhne-Gohfeld ringt mit der Stadt um Lösungen Die zeigt sich derweil gerade wegen der finanziellen Folgen durchaus skeptisch. Laut Sportdezernent Mathias Döding seien schon jetzt zwei Mitarbeiter bei den Stadtwerken für die Pflege der Löhner Sportplätze angestellt. Sollte es grünes Licht für den Antrag geben, müsste künftig zusätzliches Geld für den Verein locker gemacht werden. &bdquo;Für die Pflege des Winterrasens zahlen wir 30.000 Euro“, nannte er eine Größenordnung. Zusätzliche Bauchschmerzen bereitet Döding derweil der Umstand, dass der Verein lediglich die für den Fußball notwendigen Flächen pflegen möchte. &bdquo;Zur Pflege und Instandhaltung der übrigen Flächen müsste der Sportplatz auch weiterhin von den Mitarbeitern der Stadtwerke angefahren werden“, so Döding. Was ist mit den anderen Nutzern? Silke Welling von Bündnis 90/Die Grünen hingegen wollte das als Argument nicht gelten lassen. &bdquo;Es geht doch um die Frage, wann der Platz gemäht und gepflegt wird“, sagte sie. &bdquo;Das kann der Verein sicher besser planen und auf seine Trainingszeiten und Spiele abstimmen.“ Sie regte an, den Verein zur nächsten Ausschusssitzung einzuladen, um solche Fragen direkt mit den Verantwortlichen zu besprechen. Dem stimmte auch Andre Schröder zu. &bdquo;Die Bereiche außerhalb des Fußballsports werden ja nun nicht gerade gut durch die Stadtwerke gepflegt“, sagte er mit Verweis auf die Laufbahn, die von Pfützen und Moos durchzogen ist. In der Folge entwickelte sich eine Debatte, ob allein dem FC Löhne-Gohfeld, oder auch anderen Vereinen ein Rederecht im Ausschuss eingeräumt werden sollte. Während unter anderem LBA-Chef Hermann Ottensmeier und die SPD-Vertreter Dieter Falkenstern und Imke Schröder darauf drängten, auch andere Nutzer des Stadions anzuhören, lehnte Silke Welling dieses Ansinnen ab: &bdquo;Es geht hier um einen Antrag des FC Löhne-Gohfeld, warum sollten da andere etwas zu sagen?“ Lesen Sie auch: Es grünt bereits am Mittelbach: Beim Projekt Winterrasen in Löhne geht es voran Das Sportamt hingegen dürfte an einer solchen Vorgehensweise durchaus Interesse haben. Denn nach Angaben der Verwaltung nutzen neben Schulen und Kindergarten auch die ortsansässigen Vereine TuS Gohfeld und CVJM Gohfeld die Sportstätte, in den Wintermonaten zudem der SV Bischofshagen-Wittel. &bdquo;Bei Übernahme von Teilflächen durch einen einzelnen Verein besteht die Besorgnis, dass die Interessen der anderen Nutzerinnen und Nutzer ins Hintertreffen geraten“, heißt es aus dem Rathaus. Der FC ist offen für Gespräche Der Verein selbst teilt diese Sorge nicht. &bdquo;Wir wollen niemanden ausschließen“, betont Sport-Vorstand Klaus Poppensieker auf NW-Nachfrage. &bdquo;Uns geht es allein um eine bessere Qualität der Rasenfläche.“ Gesprächen steht er nach eigener Aussage offen gegenüber – und das nicht nur im Sportausschuss. &bdquo;Wir sind jederzeit ansprechbar, kommen aber auch gerne ins Gremium und stellen dort einige Dinge klar.“ Das gilt auch für einen zweiten Antrag, der auf einen Neubau im Stadion abzielt. Dort sollen nach Vorstellung des Vereins Umkleiden, Duschen, Gruppenraum und Lager eingerichtet werden. Sowohl Grüne als auch CDU und SPD-Vertreter Burkhard Schröder sehen nach eigenen Angaben die Notwendigkeit – auch mit Blick auf die derzeitigen Zustände und die wachsende Mitgliederzahl beim FC. Weil aber auch hier die Finanzierung Fragen aufwirft, wurde dies Tagesordnungspunkt ebenfalls vertagt. Zu beiden Anträgen soll der Verein nun in der nächsten Sportausschusssitzung Stellung beziehen.

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