Vandalismus im Stadion: FC Löhne-Gohfeld ringt mit der Stadt um Lösungen

Löhne. Der Winterrasen sprießt, die Mitgliederzahlen steigen und auch die Kicker der ersten Mannschaft haben nach dem Aufstieg in die Kreisliga A mittlerweile ein kleines Punktepolster aufgebaut. Es läuft rund beim FC Löhne-Gohfeld – könnte man meinen. Tatsächlich aber treiben den Verein mittlerweile andere Sorgen um. Die betreffen nicht nur die Zustände am Mittelbachstadion, sondern auch die Raumsituation. Beides wollen die Verantwortlichen gerne ändern. Bei der Stadt aber beißen sie damit zumindest teilweise auf Granit. &bdquo;Der Rasen ist in einem guten Zustand“, sagt Klaus Poppensieker, Sportvorstand vom FC Löhne-Gohfeld. Das sei auch dem neuen Winterrasen auf dem benachbarten Platz zu verdanken, durch den das Stadion geschont werde. Das aber ist nur eine Seite der Medaille. Denn an anderer Stelle sieht es rund um das Fußballfeld alles andere als rosig aus. Von den Laubmassen auf der Tribüne einmal abgesehen fällt dabei sofort ein kleiner Schutthaufen an der Nordseite des Areals auf. Direkt vor einem Stromkasten türmen sich dort Holzreste, altes Baumaterial und anderer Abfall. Überreste von Buden, die eigentlich am zweiten Adventswochenende beim &bdquo;Gohfelder Hüttenzauber“ an der Simeonkirche für weihnachtliche Stimmung sorgen sollten und bis dahin im Stadion zwischengeparkt wurden. &bdquo;Die wurden uns hier einfach kaputtgemacht“, sagt Poppensieker. Immer wieder neue Schäden Es ist nicht das erste Mal, dass unbekannte Täter sich Zutritt zum Gelände verschafften und dort ihrer Zerstörungswut freien Lauf ließen. Notdürftig geflickte Löcher in der Umzäunung zeugen noch immer davon, ebenso diverse Schäden und sichtbare Reparaturen an Zugangstoren. An einer Hütte, die vom CVJM Gohfeld genutzt wird, hängt die Tür allenfalls noch halb in den Angeln, dahinter liegt zerstörtes Inventar. Lesen Sie auch: Es grünt bereits am Mittelbach: Beim Projekt Winterrasen in Löhne geht es voran Poppensieker betrachtet diese Entwicklung mit Sorge. Denn der Vandalismus bedeutet für den Verein und seine Ehrenamtlichen oft zusätzliche Arbeit. In anderen Fällen warte man oft lange auf Reparaturen, für die die Stadt zuständig ist. Noch wurde der Sportplatz zwar nicht in Mitleidenschaft gezogen. In Anbetracht der Häufung an Vorfällen aber kann das nicht ausgeschlossen werden. &bdquo;Und genau an der Stelle wollen wir ansetzen“, sagt Poppensieker. Bei der Stadt hat der FC Löhne-Gohfeld den Antrag gestellt, die Pflege und Unterhaltung im Mittelbachstadion künftig selbst zu übernehmen. Dadurch, so argumentiert Wirtschafts-Vorstand Patrick Schirrmacher in dem Schreiben, &bdquo;können wir kurzfristig reagieren und durch unsere vielen ehrenamtlich Helfer schnelle und kostengünstige Lösungen schaffen.“ Hinzu komme das fachliche Know-how, ergänzt Klaus Poppensieker. &bdquo;Für die Pflege des Winterrasens sind wir ja schon verantwortlich und kennen uns aus. Warum sollten wir das nicht auch nebenan im Stadion tun?“ &bdquo;Das wäre nicht einmal ein Nullsummenspiel“ Eine Frage, die man im Löhner Rathaus vor allem mit den anfallenden Kosten beantwortet. Dass der Verein tatsächlich für die Pflege des Winterrasens zuständig ist und dort gute Arbeit leistet, bestätigt Sportdezernent Mathias Döding zwar. Allerdings zahle die Stadt dem Verein dafür auch rund 30.000 Euro. &bdquo;Das müssten wir dann noch einmal zusätzlich kalkulieren, wenn der FC auch das Stadion übernimmt“, sagt er. Dass die Stadt selbst die Arbeit und damit Kosten einsparen würde, sieht Döding derweil nicht. Schließlich habe man bei den Stadtwerken eigens Kapazitäten für die Unterhaltung der Sportplätze geschaffen. &bdquo;Da sind zwei Mitarbeiter für diese Tätigkeiten beschäftigt“, sagt Döding. Die müssten natürlich auch weiterhin bezahlt werden. &bdquo;Das wäre nicht einmal ein Nullsummenspiel, sondern es kämen noch Kosten oben drauf.“ Und das in Zeiten von Haushaltssicherung. Hinzu komme, dass der Verein lediglich die Flächen für den Fußball übernehmen möchte. Für die Unterhaltung von Asche-Laufbahn oder Grünschnitt wären weiterhin die Stadtwerke zuständig. Unterm Strich stehe ein doppelter Personalaufwand, den die Verwaltung für &bdquo;ineffizient“ hält – und daher ablehnt. Wer pflegt eigentlich was? Beim FC Löhne-Gohfeld stößt diese Haltung auf Unverständnis. Denn insbesondere die benannte Effizienz halten manche schon jetzt für kaum gegeben. Und das nicht nur wegen der teils langen Wartezeiten auf Reparaturen - auch der Zustand der Anlagen lässt zu wünschen übrig. So zieren etwa große Pfützen und Wasserlachen die Asche-Laufbahn im Eingangsbereich, an anderen Stellen ist sie von Moos überwuchert, teilweise von massiven Unebenheiten geprägt. &bdquo;Die wurde schon lange nicht mehr gepflegt“, sagt Klaus Poppensieker. Das räumt auch Mathias Döding ein. Er spricht von ursprünglichen Überlegungen, die Anlagen komplett zu erneuern. Weil diese Pläne aber finanziell nicht mehr umzusetzen sind, soll bald ausgebessert werden. &bdquo;Die Bahn ist wirklich in keinem guten Zustand, da müssen wir ran.“ Auch das Thema Vandalismus hat die Verwaltung nach eigenen Angaben durchaus auf dem Schirm. Allerdings könnte sich das durch ein weiteres Vorhaben des Vereins auch auf andere Weise erledigen. Ein Neubau als Lösung In einem zweiten Antrag erklärt der FC Löhne-Gohfeld nämlich seine Absicht, im nördlichen Teil des Stadions einen Neubau zu errichten. Geplant sind dort vier Umkleidekabinen, Duschen, ein Aufenthaltsraum und ein kleiner Lagerbereich. Das käme laut Klaus Poppensieker nicht nur den drei Senioren- und elf Jugendmannschaften zugute. &bdquo;Das würde auch die tote und dunkle Ecke hier beleben“, ist er überzeugt. Der Vandalismus könne so effektiv eingedämmt werden. &bdquo;Und unserem steigenden Platzbedarf würden wir auch gerecht“, sagt Poppensieker mit Blick auf mittlerweile rund 500 Mitglieder. Auch die Stadt kann sich einen solchen Bau durchaus vorstellen - und wäre nach eigenen Angaben auch bereit, den Verein bei der bauordnungsrechtlichen Prüfung oder der Akquise Fördergeldern zu unterstützen. &bdquo;Haushaltsmittel stehen für ein solches Projekt aktuell aber nicht zur Verfügung“, heißt es aus dem Rathaus. Poppensieker zeigt sich dennoch zuversichtlich. &bdquo;Wir sind schon bestrebt, nach Lösungen zu suchen, die die Stadt nicht zusätzlich belasten.“ Zu beiden Anträgen hat jedoch die Politik das letzte Wort. Sie stehen beim Sportausschuss am Donnerstag, 21. November, auf der Tagesordnung.

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