Wo in Löhne noch Poller stehen dürfen

Löhne. Neue Poller sucht man am Lakenpohl in Mennighüffen vergeblich. Auch Ersatzbauten sind dort nicht vorgesehen. Stattdessen aber hat die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche offenbar einen kleinen Kasten am ehemaligen Standort der Sperrpfosten installiert. Mit ihm sollen nun die Verkehrsteilnehmer gezählt werden - und damit auch neue Gefahren, die sich aus dem Abbau der Poller möglicherweise ergeben. An anderen Stellen im Stadtgebiet dürfen derweil etliche Sperrpfosten trotz Poller-Erlass bleiben oder werden ersetzt. Für die Sitzung des Bauausschusses am Mittwoch, 30. Oktober, hat die Verwaltung eine Liste sämtlicher überprüfter Poller in Löhne vorgelegt. Hintergrund ist ein Erlass von Landes-Umweltminister Oliver Krischer von Januar dieses Jahres, der zur Überprüfung und weitgehender Entfernung sämtlicher Poller, Umlaufgitter und anderer Wegsperren auf Radwegen zwingt. Begründet wird das mit Sicherheitsbedenken, nachdem es in der Vergangenheit zu teils tödlichen Unfällen von Radlern gekommen war. Nur noch &bdquo;in Ausnahmefällen“ sind solche Pfosten noch gestattet. Auf Löhner Gebiet haben die Verantwortlichen im Rathaus 91 solche Poller ausfindig gemacht und untersucht. Jeder neunte davon zählt aber offenbar zu den Ausnahmen. Denn an insgesamt zehn Standorten werden auch in Zukunft noch Poller vorzufinden sein - aus unterschiedlichen Gründen. Hier dürfen Poller stehen bleiben Auffallend oft können die Sperrpfosten dabei in Gohfeld stehen bleiben. An der Bahnunterführung zwischen Löhner Straße und Nordbahnstraße etwa sieht die Verwaltung eine &bdquo;besondere Gefahrenlage wegen unzureichender Sichtverhältnisse“ als Argument für die Beibehaltung. Am Trampelpfad zum Mühlenbach hingegen wird auf eine Demontage verzichtet, weil es sich beim Weg ohnehin um keine öffentliche Verkehrsfläche handelt. Anders als beispielsweise der Bahnweg, wo der Poller aber auf einer gekennzeichneten Sperrfläche platziert ist und damit den Anforderungen entspricht. Am Mittelbach verweist die Verwaltung auf einen &bdquo;stark frequentierten Schulweg ohne Hochbordanlage“ - allerdings sollen Radfahrer dort künftig insofern vor einer Kollision mit dem Poller bewahrt werden, als dass die Fahrbahn an dieser Stelle verbreitert wird. Eine &bdquo;erhöhte Unfallgefahr“ bei einer Ausfahrt auf die Koblenzer Straße verhindert derweil den Poller-Abbau am Krutmühlenweg, am Kastanienweg hingegen eine besondere Gefahrenlage am Spielplatz. Lesen Sie auch: Neue Gefahrensituationen nach Poller-Abbau in Löhne? Eine solche wird auch in Obernbeck auf dem Weg zwischen Bünder Straße und Karl-Kröger-Brücke gesehen - dort allerdings wegen einer &bdquo;schlecht einsehbaren Einmündung“. Gleiches gilt in Löhne-Ort an der schmalen Verbindung zwischen den Straßen &bdquo;Im Grund“ und &bdquo;In der Röbke“. Hier sollen Radfahrer künftig nicht mehr fahren dürfen, sodass der Poller stehen bleiben kann. In Mennighüffen bleiben derweil die Pfosten an der Oststraße und am Börstelkamp unangetastet. In beiden Fällen, so die Verwaltung, fehlten die Alternativen: Betonklötze oder Blumenkübel kommen wegen des gestatteten landwirtschaftlichen Verkehrs nicht infrage. Und eine entsprechende Beschilderung habe Autofahrer schon in der Vergangenheit nicht abhalten können. An allen übrigen Standorten wurden Poller bereits entfernt oder sollen in absehbarer Zeit verschwinden. Darauf haben sich Verkehrsbehörde, Straßenverwaltung und Polizei geeinigt. Insgesamt 56 Sperrpfosten werden dabei ersatzlos gestrichen - meist, weil durch den Abbau keine Auswirkungen zu erwarten und die Einrichtung entsprechend verzichtbar seien. An fast 20 Standorten aber scheint diese Einschätzung nicht zu gelten. Dort sollen laut Verwaltung &bdquo;straßenbauliche Maßnahmen“ den Abbau von Pollern auffangen. Hier gibt es Ersatz In Gohfeld muss nach Einschätzung der Experten der Durchgangsverkehr an der Südbahnstraße östlich der Rüscherstraße verhindert werden. Gleiches gilt für den Haupensiek, Im Mühlengrund, die Tilsiter Straße und die Karl-Wagenfeld-Straße. In Löhne-Ort soll die Durchfahrt zwischen Gladiolenweg und Jasminstraße durch eine wassergebundene Decke verhindert werden, die nicht autotauglich ist. An der Freesienstraße soll zudem der Spielplatz besonders geschützt werden. Mit dem Friedhofsweg sowie den Straßen &bdquo;Zur Schule“ und &bdquo;An der Sporthalle“ wurden in Mennighüffen gleich drei Standorte als &bdquo;stark frequentierter Schulweg“ ausgemacht. Dort sollen entsprechende bauliche Maßnahmen umgesetzt werden. Am Binnenweg, Am Pivit und am Ulenburger Weg sind hingegen die Straßenverhältnisse ausschlaggebend: Laut Verwaltung könnten Pkws dort nicht gefahrlos fahren und müssten demnach von einer Durchfahrt abgehalten werden. Am Blutwiesenweg gilt das zudem für die Brücke, die über eine zu geringe Traglast für Autos verfügt. In Obernbeck macht die Verwaltung dann wieder eine Verhinderung des Durchgangsverkehrs geltend, konkret an den Poller-Standorten Mittelweg, Brüder-Grimm-Straße und Diekweg. Gleiches gilt für die Straße &bdquo;In der Heide“ in Ulenburg. Hier wird noch geprüft An fünf Stellen ist die Verwaltung noch nicht zu einem abschließenden Urteil gekommen. In Gohfeld bereitet eine Engstelle an der Straße &bdquo;Auf den Stemmen“ Probleme, an der Robert-Bosch-Straße und der Kronprinzenstraße will man die Verkehrsentwicklung nach dem Abbau der Poller abwarten. Für die Heinrich-Schneider-Brücke in Ulenburg soll eine Lösung in Abstimmung mit dem Werre-Wasserverband gefunden werden und am Gymnasium muss der Radweg in Richtung Fichtensee möglicherweise als Zufahrt für Betriebsfahrzeuge der Stadtwerke genutzt werden können.

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