Polizei erhöht Präsenz: Mehr Sicherheitskräfte auf dem Löhner Oktoberfest

Löhne. Nach den Messerattacken auf dem Stadtfest in Solingen am 23. August stehen Volksfeste mit Blick auf die Sicherheit noch stärker im Fokus. Das gilt auch für das Oktoberfest vom 3. bis 6. Oktober. Die Stadt präsentierte jetzt das aktuelle Sicherheitskonzept. &bdquo;Man kann schon von einem der größten Volksfeste in der Region sprechen“, sagt Polizeisprecher Uwe Maser. Die Polizei rechnet bei gutem Wetter mit mehr als 40.000 Besuchern an den Festtagen. Die Teilnehmer des Gesprächs betonen, dass nicht erst seit den Vorfällen in Solingen die Sicherheit eine große Rolle gespielt hat. &bdquo;Das ist bei uns schon immer ein Thema gewesen. Erst recht, seit wir vor zwei Jahren als Veranstalter übernommen haben“, sagt Bürgermeister Bernd Poggemöller. Vorher sei die Stadt eher Zaungast gewesen. &bdquo;Meine Aufgabe hat sich auf den Fassbieranstich beschränkt“, sagt er. Lesen Sie auch: Tödlicher Anschlag in Solingen: Ermittler veröffentlichen Foto des Verdächtigen Dass die Stadt diese Aufgabe übernommen habe, zeige, welchen Stellenwert die Veranstaltung in der Werrestadt habe. &bdquo;Das Oktoberfest hat eine große Bedeutung für alle Löhner, ganz egal wie alt sie sind oder aus welcher Bevölkerungsgruppe sie kommen“, so Poggemöller. Sicherheitskräfte sind ständig unterwegs Teil der Aufgabe des Veranstalters sei auch die Erstellung eines Sicherheitskonzepts, dass mit Blick auf aktuelle Entwicklungen immer wieder nachgeschärft werde. Neu sei das allerdings nicht. &bdquo;Das Motto ,es wird schon gut gehen’ ist seit der Katastrophe auf der Love Parade in Duisburg im Jahr 2010 vorbei“, sagt der Bürgermeister. Mit deutlich mehr Personal als im letzten Jahr werden Polizei, Ordnungsamt und ein privater Sicherheitsdienst auf dem Oktoberfest aktiv sein. &bdquo;Am Haupteingang steht ein Bauwagen, in dem immer ein Ansprechpartner ist“, falls es ein Problem gibt“, sagt Sylvia Brüggemann, Amtsleiterin bei der städtischen Wirtschaftsförderung. Sie organisiert mit ihrem Team das Fest. Entscheidend sei aber, dass während der gesamten Veranstaltung die Teams von Polizei, Ordnungsamt und Sicherheitsdienst unterwegs sind. &bdquo;Je mehr Besucher auf dem Fest sind, desto mehr Personal setzen wir ein“, sagt Claudia Schröder, stellvertretende Leiterin des Ordnungsamts. Die Streifen werden nicht nur im Zelt und auf dem Festplatz unterwegs sein. &bdquo;Wir werden auch den Werredamm, den Parkplatz am Freibad und das Gymnasium mit einbeziehen“, nennt Sylvia Brüggemann Beispiele. Kurze Wege für die Retter Michael Gronau hat als freier Berater in Zusammenarbeit mit der Stadt das Sicherheitskonzept für das Oktoberfest erstellt. Der Bad Oeynhausener hat viel Erfahrung im Organisieren von Großveranstaltungen. Viele Jahre hat er auch die Innenstadtfete in Bad Oeynhausen veranstaltet. Teil des aktuellen Konzepts ist auch die Nummerierung der Stände auf dem Festplatz. Das sei für die Schausteller eher ungewöhnlich. So entsteht ein Plan mit den nummerierten Ständen. &bdquo;Das ergibt aber absolut Sinn, weil dann sofort klar ist, wohin die Sicherheits- oder Rettungskräfte müssen, wenn es ein Problem gibt“, sagt er. &bdquo;Im Notfall zählt jede Minute.“ Lesen Sie auch: Nach Anschlag in Solingen: Sicherheitskonzepte für OWL-Feste werden geprüft Das gelte auch, wenn es um die Sicherheit im Zelt während der Partys am Freitag und am Samstag gehe. Danach richte sich auch die Obergrenze bei den Feiernden, wenn die &bdquo;Aundrucka“ spielen. &bdquo;Bei 1.850 Gästen machen wir einen Cut. Es geht darum, im Notfall die Gäste im Zelt so schnell wie möglich zu evakuieren“, sagt Gronau. Polizeisprecher Uwe Maser betont die Bedeutung des Sicherheitskonzepts, sagt aber auch: &bdquo;Es gibt zurzeit keine konkreten Gefährdungserkenntnisse. Die Bürger dürfen sich sicher fühlen.“ Das Ringen ums Verkehrskonzept Zur Sicherheit für die Gäste auf dem Platz gehört auch das Verkehrskonzept. &bdquo;In den letzten Jahren kam da kein Feuerwehrauto lang“, sagt Bernd Poggemöller. In enger Absprache mit der Polizei habe man sich entschieden, die Lübbecker Straße in Richtung Mennighüffen zur Einbahnstraße zu machen. &bdquo;Ich kann die Kritik der Einzelhändler nachvollziehen, weil die es ohnehin schon schwer haben“, sagt er. Ein Umweg von wenigen hundert Metern, zum Beispiel über die Steinstraße und die Bahnhofstraße sei aber zumutbar. Er sei froh, dass fast alle Händler dieses Konzept mittragen würden. Experte Gronau hält die Einbahnstraßenregelung für zwingend erforderlich. &bdquo;Die Lübbecker Straße ist der Bereich mit der größten Gefährdung. Mensch und Maschine dürften eigentlich gar nicht zusammentreffen. Am besten wäre eine Vollsperrung“, sagt er. Eine potenzielle Gefahr sieht Maser besonders abends, wenn Feiernde, die schon das eine oder andere Bier getrunken haben, das Gelände verlassen. &bdquo;Alkoholisierte Gruppen bewegen sich nicht kontrolliert“, sagt er. Das Oktoberfest besteht auch in diesem Jahr wieder aus drei Säulen auf dem Festplatz: Kirmes, Gewerbeschau und Programm im Festzelt. Die Partyband &bdquo;Die Aundrucka“ spielt am Freitag, 4. und am Samstag, 5. Oktober. Karten gibt es unter karten@okotberfest-loehne.de. Den verkaufsoffenen Sonntag veranstalten die Händler am Sonntag, 6. Oktober, von 13 bis 18 Uhr.

Meistgelesen