Einbahnstraße oder nicht? Bald beginnt das Oktoberfest in Löhne

Löhne. Noch dominiert auf dem Löhner Festplatz der Aufbau der Küchenmesse, das anschließende Oktoberfest aber wirft schon jetzt seine Schatten voraus. Neben Kirmes, Festzeltparty und Gewerbeschau wird es dabei auch wieder einen verkaufsoffenen Sonntag samt Rahmenprogramm in der Lübbecker Straße geben. Die Vorbereitungen der Werbegemeinschaft laufen bereits - allerdings regt sich unter den Einzelhändlern auch Unmut. Und das ausgerechnet wegen des Sicherheitskonzeptes für das Volksfest. Ein solches wird von der Stadt Löhne Jahr für Jahr in Auftrag gegeben und von einem externen Unternehmen erstellt. Auch Polizei, Ordnungsamt, Feuerwehr, DRK und Sicherheitsdienste sind daran beteiligt. Noch in dieser Woche möchte Bürgermeister Bernd Poggemöller öffentlich Details bekannt geben. Fest steht allerdings schon jetzt, dass die Stadt - wie schon im vergangenen Jahr - auf eine Einbahnstraßenregelung an der Lübbecker Straße auf Höhe des Festplatzes sowie ein umfassendes Parkverbot in diesem Bereich setzen wird. Ein &bdquo;unüberlegtes“ Unterfangen? Der örtliche Einzelhandel kann diesem Vorgehen allenfalls bedingt etwas Positives abgewinnen. Zwar betonen Britta Lehmann und Margit Bierbüsse-Reuter von der Löhner Werbegemeinschaft den Stellenwert der Sicherheit. Ihr Vorsitzender Florian Herda hält das Vorhaben nach eigenen Worten dennoch für &bdquo;unüberlegt“. Insbesondere die eingeschränkte Zufahrt zum verkehrsberuhigten Teil der Lübbecker Straße, wo sich Geschäfte der Werbegemeinschaft größtenteils befinden, stößt bei ihm auf Kritik. Lesen sie auch: Organisatoren der Oktoberfest-Partys in Löhne investieren viel Geld in Technik und Zelt Guido Röhr, Inhaber des Modegeschäfts &bdquo;Röhr + Sohn“ spricht sogar von einem &bdquo;Arschtritt“ für den Einzelhandel. &bdquo;Marketingtechnisch ist das eine Katastrophe“, beklagt er und verweist auf die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr. &bdquo;Das war vom Umsatz her ein Desaster, vor allem im Vergleich zu den vorherigen Jahren während des Oktoberfestes.“ Stadt betont den Sicherheitsaspekt Poggemöller verweist indes auf &bdquo;gute Erfahrungen“ aus dem vergangenen Jahr, als erstmals eine Einbahnstraßenregelung für die Lübbecker Straße eingeführt worden war. Sowohl mit Blick auf den Verkehrsfluss als auch auf die Sicherheit der Festbesucher wolle man an dieser Maßnahme festhalten, erklärt das Stadtoberhaupt. &bdquo;Da spricht schon vieles für, zumal uns die Polizei gerade den Sicherheitsaspekt noch einmal ganz deutlich ins Stammbuch geschrieben hat.“ Während Röhr als Konsequenz darauf seinen sofortigen Rückzug aus der Werbegemeinschaft erklärte, konzentrieren sich seine Kolleginnen und Kollegen auf eine Lösung und ihren Beitrag zum Oktoberfest. Der besteht schon seit vielen Jahren aus einem breit gefächerten Angebot am Oktoberfest-Sonntag. Für den 6. Oktober kündigt die Werbegemeinschaft ein &bdquo;abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt“ im verkehrsberuhigten Teil der Innenstadt an. &bdquo;Wir haben ein schönes Fest mit Unterhaltung, Kulinarik und Gesundheit organisiert“, sagt Margit Bierbüsse-Reuter. Eine Antwort auf die Herausforderung Konkret werden in der Einkaufsstraße zu diesem Zweck zahlreiche Verkaufs- und Informationsstände aufgebaut. Die Autohäuser Boullier, Ford Meyer und Peitzmeyer präsentieren ihre neuen Modelle in einer Autoschau und auch der Motorsportclub (MSC) Löhne ist mit von der Partie. Dazu gibt es musikalische Unterhaltung und gastronomische Angebote. An mehreren Bio-Ständen finden die Besucher zudem Informationen zu gesunder Ernährung und Kochen. Die Einzelhändler selbst öffnen von 13 bis 18 Uhr ihre Türen und bieten beim verkaufsoffenen Sonntag spezielle Oktoberfestangebote an. Für Margit Bierbüsse-Reuter ist die Veranstaltung eine willkommene Antwort auf die Herausforderungen zum Oktoberfest. &bdquo;Wir machen das auch, um den Einzelhandel zu pushen“, sagt sie. Im Kampf gegen Umsatzeinbußen und Leerstände sei der Zusammenhalt der Geschäfte ein wichtiger Faktor. &bdquo;Schließlich ist der Einzelhandel ein wichtiges Standbein, um weiterhin regional einkaufen zu können.“ Deshalb müsse man die Menschen in die Innenstadt locken. Werbegemeinschaft als tragende Säule Um das trotz Einbahnstraßenregelung zu gewährleisten, hat die Werbegemeinschaft nach eigenen Angaben eine andere Umleitungsstrecke erkämpft als im vergangenen Jahr. Statt über die Steinstraße und die Bahnhofstraße verläuft sie jetzt im Osten über die Albert-Schweitzer-Straße und die Oeynhausener Straße, im Westen über die Bahnhofstraße, die Schützenstraße und den Erich-Maria-Remarque-Platz. &bdquo;Für alle Autofahrer gibt es damit einen klar strukturierten Plan, der sie über die Umleitungen direkt in die Innenstadt führt“, sagt Florian Herda. Auch spezielle Ausschilderungen werden aufgestellt, um auf die Einzelhändler hinzuweisen. Vor der Stadtbücherei, im Parkhaus nebenan, unterhalb der Werretalhalle und im Bereich Im Dall stehen außerdem genügend Parkplätze zur Verfügung. Trotz allen Unmuts überwiegt dann auch bei der Werbegemeinschaft die Freude auf das Oktoberfest. Und auch Bernd Poggemöller weiß das Engagement der Einzelhändler zu schätzen: &bdquo;Die Innenstadt ist eine feste Säule im Festkonzept, die wir nicht missen wollen“, sagt er.

Meistgelesen