Neue Regeln: Der Zugang zum Löhner Bahnhof wird autofrei

Löhne. Wer zukünftig mit der Bahn in Löhne ankommt, soll beim Heraustreten aus den Bahnhofstüren einen anderen Anblick als noch heute vorfinden. Der Bahnhof soll einen Vorplatz mit Aufenthaltsmöglichkeiten bekommen. Wer jemanden mit dem Auto zum Bahnhof bringt, bekommt die Gelegenheit zum kurzfristigen Anhalten stattdessen dann auf der Westseite. Der Blick soll über die Grünachse außerdem frei werden zum Werreauenpark. Im Planungs- und Umweltausschuss hat die Politik nun der Vorplanung zugestimmt. Lesen Sie auch: Großbaustelle geplant: Neuer Bahnhofsplatz in Löhne wird autofrei Der neue Vorplatz soll, wenn er fertig ist, Raum bieten, sich draußen mit Veranstaltungen oder Gastronomie auszubreiten, auf den Zug zu warten oder auch das eigene Fahrrad abzustellen. Mehr Aufenthaltsmöglichkeiten, mehr Grün und sogar ein Fahrradturm für noch mehr Stellplätze sind angedacht. Parken, Küsschen und weg nur noch auf der Westseite Dafür wird der neue Vorplatz grundsätzlich autofrei. Dadurch gibt es nach dem Umbau keine Möglichkeit mehr, dort kurzfristig anzuhalten, um jemanden abzusetzen. Diese &bdquo;Kiss & Ride“-Parkplätze sollen stattdessen an der Westseite geschaffen werden. Waren hier ursprünglich mal drei solche Kurzzeitparkplätze geplant, sind es nach der aktuellen Ausschusssitzung deutlich mehr geworden. Der Bahnhofsverein Löhne umsteigen hatte ursprünglich beklagt, dass drei deutlich zu wenig seien, da zu Stoßzeiten deutlich mehr Autos auf dem jetzigen Vorplatz halten würden. Fünf sei für den Verein die untere Grenze, betont der SPD-Fraktionschef Wolfgang Böhm, der auch bei Löhne umsteigen aktiv ist. Imke Schröder, ebenfalls SPD, berichtet von ihren Erfahrungen als regelmäßige Bahnfahrerin. &bdquo;Wenn ein Zug ankommt, sind da wirklich teilweise zehn Autos, die da warten, das ist dann schnell sehr unübersichtlich.“ Nachdem sich noch weitere Fraktionen genauso für mehr &bdquo;Kiss & Ride“ aussprechen, werden als Vorgabe mindestens sieben solcher Parkplätze auf der Westseite des Bahnhofs festgehalten. Dadurch könnte es aber ein wenig teurer für die Stadt werden, wie Dezernent Ulrich Niemeyer erklärt. So viel soll der Vorplatz kosten Das Teure sei dabei gar nicht die Umgestaltung des Parkplatzes, sondern etwas anderes: Der P&R-Parkplatz ist nämlich seinerzeit mit Fördergeldern gebaut worden und an eben diesen Zweck auch gebunden. &bdquo;Durch mehr Kurzzeitparkplätze entfallen P&R-Plätze, für die wir dann anteilig die Förderung zurückgeben müssten“, erklärt Niemeyer. Vielleicht lasse sich hier aber mit der Bezirksregierung etwas verhandeln. Lesen Sie auch: Für ein großes Bauprojekt in Löhne werden bald zwei Häuser abgerissen Apropos Kosten: Der Umbau des eigentlichen Vorplatzes werde schätzungsweise 450.000 Euro kosten, hier seien mit 70 Prozent Städtebauförderung zu rechnen, berichtet der Dezernent in der Ausschusssitzung. Östlich davon schlagen die Fahrradabstellanlagen mit etwa 350.000 Euro zu Buche, 85 Prozent Nahverkehrsförderung seien möglich. Es verbliebe dann voraussichtlich ein Eigenanteil für die Stadt von rund 200.000 Euro. Der Blick ins Grüne kommt schon eher Dass der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet wird, ist Teil des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) für die Innenstadt Löhne und geht mit anderen Maßnahmen in der direkten Umgebung Hand in Hand. Dazu gehört natürlich der geplante Umbau des Bahnhofs, der als Dritter Ort mit der Stadtbücherei als Ankerpunkt einen Ort zum Verweilen und Gestalten bieten soll. Als Verlängerung nach außen und Eintrittstor in die Stadt schließt sich dann der Vorplatz an. Dieser wiederum bekommt schon lange vor seiner Umgestaltung eine Sichtachse ins Grüne. Über die sogenannte Grünachse wird eine Verbindung zum bereits fertiggestellten Werreauenpark geschaffen. Die Stadt will hier bald mit dem Abriss der beiden Häuser an der Bünder Straße beginnen, die derzeit noch auf dem Gelände stehen. &bdquo;Da sind verschiedene Prüfungen schon gelaufen“, berichtet Stadtsprecherin Ursula Nolting auf Anfrage. So wurde etwa auf Schadstoffe geprüft und nach möglichen Nistplätzen von Fledermäusen geschaut. &bdquo;Das war alles in Ordnung.“ Voraussichtlich im November soll nun mit dem Abriss begonnen werden. In den ersten Monaten des nächsten Jahres soll dann der Weg entstehen, der den Bahnhof mit dem Park verbindet.

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