So wohnt Löhne: Viel Eigentum und große Wohnungen

Löhne. Der typische Löhner Wohnraum ist ein frei stehendes Einfamilienhaus. Das bestätigen jetzt auch Daten aus dem Zensus 2022, die aktuell Schritt für Schritt für verschiedene Themenbereiche veröffentlicht werden. Die Statistik zum Stichtag 15. Mai 2022 zeigt auch: Mietwohnungen sind in Löhne zwar günstiger als der Landesschnitt, aber teurer als in den meisten Nachbarkommunen. Die 19.378 Wohnungen in Löhne verteilen sich auf 11.365 Gebäude. Und rund 65 Prozent aller Wohngebäude sind Einfamilienhäuser, damit liegt die Werrestadt knapp über dem Landesdurchschnitt, aber natürlich weit über dem Schnitt größerer Städte. In Bielefeld liegt diese Quote immerhin noch bei 54 Prozent, am wenigsten Einfamilienhäuser gibt es landesweit in Düsseldorf (41,4 Prozent). Mehrfamilienhäuser, vor allem große, gibt es in Löhne vergleichsweise wenige. Große Wohnungen, oftmals Gasheizung Überwiegend sind die Häuser in Privatbesitz, nämlich 9.793, das sind rund 86 Prozent. Dahinter stehen weitere Inhaber wie Genossenschaften oder kommunale Wohnungsunternehmen wie die Wohnstadt weit zurück. Die meisten Löhner Gebäude sind vor dem Jahr 1980 gebaut worden. Geheizt wird laut Zensus überwiegend mit Gas (79 Prozent), gefolgt von Heizöl (18 Prozent). Es bleibt abzuwarten, wie stark sich diese Zahlen bis zum nächsten Zensus verändern werden. Die Löhner Wohnungen sind im landesweiten Vergleich auch recht groß, 106 Quadratmeter im Schnitt. Damit befindet sich die Werrestadt aber in guter Gesellschaft in OWL. Hier hat Bielefeld den geringsten Wert von rund 86 Quadratmeter pro Wohneinheit. Generell gilt: Je städtischer, umso geringer die durchschnittliche Größe der Wohnung. So wird im Zensus für das benachbarte Hüllhorst eine durchschnittliche Wohnfläche von 123 Quadratmeter angegeben, für Herford sind es 94. So viel Miete zahlen die Löhner Zwar werden in Löhne mehr als die Hälfte der vorhandenen Wohnungen von ihren Eigentümern bewohnt, es gibt aber immerhin zum Stichtag 8.501 vermietete Wohnungen. Wer in Löhne mietet, zahlt durchschnittlich eine Nettokaltmiete von 5,41 Euro pro Quadratmeter. Das liegt unter dem Landesdurchschnitt von 6,82 Euro pro Quadratmeter. In den Nachbarkommunen zahlen Mieterinnen und Mieter aber zum Teil noch einmal weniger. In Hiddenhausen sind es 5,31 Euro, in Kirchlengern 5,19 und in Vlotho sogar nur 4,93 Euro. Zu beachten ist dabei aber, dass in den Zensus die Bestandsmieten eingeflossen sind. Da gehören auch Mieter dazu, die schon lange in ihren Wohnungen leben und entsprechend niedrige Mieten zahlen. Wer in eine Wohnung mit einem Baujahr nach 2011 einzieht, muss natürlich mit deutlich höheren Mieten rechnen. Laut Mietspiegel der Stadt Löhne liegt der Durchschnitt hier bei 7,35 Euro pro Quadratmeter. Wie hoch ist der Leerstand? Leer stehen zum Stichtag in Löhne 756 Wohnungen, das sind 3,8 Prozent. Das liegt etwas über dem Durchschnitt in NRW von 3,3 Prozent, aber unterhalb der meisten anderen Kommunen im Kreis Herford. Abgesehen von Enger (3,9 Prozent) weisen diese einen Leerstand von mehr als 4 Prozent auf. Spenge und Vlotho liegen sogar bei 5,2 Prozent. Mehr zum Thema: Statistik: Fast zwei Millionen leerstehende Wohnungen Nicht alle der leer stehenden Wohnungen sind jedoch auf dem Markt. Betrachtet man lediglich die unmittelbar beziehbaren Wohnungen, sieht die Lage anders aus. Beim sogenannten marktaktiven Leerstand liegt Löhne bei 1 Prozent – und damit noch unter dem Landesschnitt von 1,4 Prozent. Das gilt in diesem Zusammenhang übrigens auch für Vlotho und Spenge, die bei der reinen Leerstandszählung noch Spitzenreiter waren, beim marktaktiven Leerstand mit jeweils 1,1 Prozent jedoch deutlich niedriger abschneiden. Spitzenreiter im Kreis ist hier Herford mit 1,3 Prozent. Insgesamt lassen sich die Leerstandsquoten im Kreis Herford als relativ gering zusammenfassen. Was heißt das für die Wohnungsmarktsituation? Der Zensus macht keine Aussagen darüber, wie sich verschiedene Zahlen bei den Leerständen auf den Wohnungsmarkt auswirken. Eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts, die ebenfalls mit Daten aus dem Jahr 2022 arbeitet, bescheinigt der gesamten Region OWL starke Defizite im gesamten Wohnungsmarkt. Die Studie, die von einem Bündnis aus verschiedenen Verbänden wie der Caritas und dem Deutschen Mieterbund in Auftrag gegeben wurde, fokussiert sich zum Großteil auf bezahlbaren und sozial geförderten Wohnraum. Dass es vor allem in diesem Segment an Wohnungen mangelt, ist ein weiteres, kaum überraschendes Ergebnis der Pestel-Studie. Was ist der Zensus? Im Jahr 2022 fand in Deutschland wieder ein Zensus statt. Mit dieser statistischen Erhebung wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. In erster Linie wurden hierfür Daten aus Verwaltungsregistern genutzt, sodass die Mehrheit der Bevölkerung keine Auskunft leisten musste. Lesen Sie auch: Zensus 2022: Wer wird gefragt und was? In Deutschland ist der Zensus 2022 eine registergestützte Bevölkerungszählung, die durch eine Stichprobe ergänzt und mit einer Gebäude- und Wohnungszählung kombiniert wird. 2022 nahm Deutschland an einer EU-weiten Zensusrunde teil, die seit 2011 alle zehn Jahre stattfinden soll. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Zensus von 2021 in das Jahr 2022 verschoben.

Meistgelesen