Batikspaß und Glitzertattoos: Farbige Hingucker entstehen bei den Löhner Ferienspielen

Löhne. Marcia dreht das T-Shirt ein und bindet Gummibänder darum. Noch ist das Kleidungsstück strahlend weiß, das soll sich gleich ändern. Ein paar Meter weiter stehen die großen Eimer mit Textilfarbe bereit, die Marcias T-Shirt mit der Batiktechnik in einen individuellen knallbunten Hingucker verwandeln sollen. Während die einen fleißig batiken, basteln die anderen an Steckenpferden, Schlüsselanhängern oder verpassen sich gegenseitig leuchtende Glitzertattoos. In die Räume der Goethe-Realschule sind die Ferienspiele eingezogen - und mit ihnen jede Menge Bastelstationen und Kreativität. Ein T-Shirt hat die neunjährige Marcia schon fertig gebatikt, ihr neues Kleidungsstück wird nach dem Trocknen in Blau, Rot und Gelb erstrahlen. Nun macht sie sich an ihr zweites Unikat. &bdquo;Das hier mache ich für meine Tante“, sagt sie und sorgt mithilfe der Gummibänder dafür, dass die richtigen Stellen weiß bleiben. Während Marcia noch mitten im Schaffensprozess steckt, warten Neele (9), Marie (9) und Anna (10) darauf, dass ihre bunten Teile trocknen. Das Batiken habe ihr am meisten Spaß gemacht, sagt Marie, die sich auch schon bei den Ferienspielen im vergangenen Jahr in der aus Indonesien stammenden Textilfärbetechnik geübt hat. Die &bdquo;coolen Aktionen“ seien es für Anna, die sie zum wiederholten Mal zu den Ferienspielen locken. &bdquo;Und oft sind dieselben Kinder wieder da, dadurch kennt man viele“, sagt die Zehnjährige. Tattoos leuchten im Dunkeln Die drei Mädchen haben sich schon an den verschiedenen Stationen ausprobiert. Ob Steckenpferde und -drachen, farbig funkelnde Schlüsselanhänger, die geöffnete Sporthalle zum Spielen und Toben oder ein Platz, um sich schminken zu lassen - die Möglichkeiten sind vielfältig. Ebenso vielseitig sind die schillernden Farben der Glitzertattoos, die die Kinder unter der Aufsicht von Ehrenamtlerin Johanna Schmidtsdorff auf die Haut bekommen. Die Hautverzierungen können nicht nur funkeln, sondern zum Teil auch im Dunkeln leuchten. Statt leuchtenden Tattoos setzt Liam allerdings lieber auf knallig bunte Armbänder und Schlüsselanhänger. Das Basteln gefalle ihm an den Ferienspielen besonders gut, sagt der Zehnjährige. Weil so viel Basteln hungrig macht, kommt an diesem Tag auch ein Eiswagen vorbei, der die knapp 30 Kinder am Mittwoch mit kühlen Gaumenfreuden versorgt. &bdquo;Jeden Tag gibt es eine besondere Aktion“, erzählt Schmidtsdorff. Kino-Atmosphäre, Magie oder auch eine Hobbyhorse-Olympiade mit den selbst gebastelten Steckenpferden erwarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Beispiel, verrät Johanna Schmidt, die gemeinsam mit Beyza Kara und Sophie Wallmann hauptamtlich bei den Ferienspielen im Einsatz ist. Drei Standorte in sechs Wochen Die selbst gemachten Pferde sind neben dem Batiken offenbar weit oben auf der Beliebtheitsskala. So auch bei Xaver. Der Neunjährige hat schon Socken in Blau, Lila, Gelb und Grün eingefärbt, jetzt steht das Basteln eines Steckenpferdes an, für das er gerade die Ohren zurechtschneidet. Diesen Schritt hat Zoe schon erledigt. Ihrem Pferd fehlt nur noch die Mähne. Die Siebenjährige ist ebenfalls kein Ferienspiele-Neuling. &bdquo;Ich habe hier immer viel Spaß. Es ist schön, meine Freundinnen mehrere Tage hintereinander zu sehen anstatt nur bei Verabredungen.“ Seit vorvergangenem Jahr finden die Ferienspiele die gesamten sechs Sommerferienwochen lang statt. In den ersten beiden Wochen ging es zur Bertolt-Brecht-Gesamtschule, zurzeit ist die Goethe-Realschule der Ort des Geschehens, bevor es in Woche fünf und sechs zur Grundschule Löhne-Bahnhof geht. Laut Stadtverwaltung nehmen insgesamt an den Ferienspielen in Oster-, Sommer- und Herbstferien in diesem Jahr 472 Kinder teil.

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