Museum Löhne wird zum Spieleparadies

Löhne. &bdquo;Bald sind die Sommerferien und in diesem Jahr ist auch die Fußball EM in Deutschland und Olympia in Paris. Da kann man mit einer historischen Ausstellung keinen locken“, sagt Museumsleiterin Sonja Voss. Mit einem spielerischen Programm will sie viele Löhnerinnen und Löhner trotz der Konkurrenz ins Museum holen. Unter dem Motto &bdquo;Spieleparadies“ dreht sich in einer interaktiven Ausstellung alles rund ums Spielen. &bdquo;Das Thema bot sich bei dem Sommer voller Spiele an, der uns erwartet. Zu den Olympischen Spielen und der Fußball-Europameisterschaft passen unsere Angebote im Spieleparadies“, sagt Voss. Im Obergeschoss des Museums haben Voss und ihr Team das Löhner Spieleparadies aufgebaut. Es fehlt zwar ein Bällebad, aber dafür können die Besucher einen unterhaltsamen Streifzug durch die Geschichte des Spiels unternehmen. Zahlreiche Spieltische mit ganz unterschiedlichen Spiele sind aufgebaut. &bdquo;Von Spieleparadies bis zur Spielhölle reichen die Assoziationen bei historischen Spielen, die an den Spieltischen ausprobiert werden können. Das Begleitprogramm bietet vom Spielebau bis zum Figurenentwurf noch mehr Spielereien“, sagt die Museumsleiterin. Früher gab es auch schon Tic Tac Toe Auf einem der Tische steht zum Beispiel ein Spielbrett, in dem Holzkugeln liegen. &bdquo;Dieses Spiel heißt Dodelschach und war bereits im Mittelalter populär. Heute ist es als Tic Tac Toe bekannt“, sagt Voss. Im Glückshaus können die Spieler ihr Glück versuchen. Das Glückshaus ist auf eine runde Lederplatte gedruckt. Es zeigt eine Burg, auf deren verschiedenen Gebäudeteilen Zahlen in Feldern stehen. Auf diese Felder konnte man Geld setzen. Dann wurde gewürfelt. &bdquo;Dieses Spiel ist ein Vorläufer des Roulettes“, sagt Sonja Voss. Die älteste Version des Schach ist das Chaturanga. Es wurde laut der Internet-Enzyklopädie Wikipedia spätestens seit dem 6. Jahrhundert in Indien gespielt. In Europa ist Schach mindestens seit dem 13. Jahrhundert etabliert. Zu bewundern ist im Museum ein Schach-Set mit den Nachbildungen des &bdquo;Isle-of-Lewis“-Schach. &bdquo;Die Originalfiguren wurden aus Walross-Elfenbein geschnitzt, das für die dunklen Figuren geschwärzt wurde“, sagt Voss. Das Set wurde auf der gleichnamigen schottischen Insel gefunden und wahrscheinlich in Norwegen hergestellt. Das Murmelspiel führt zum Ruin Schach sei im Mittelalter Teil des Bildungsideals gewesen. &bdquo;Spiele wie Schach wurden zu einem Teil der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Übrigens nicht nur von angehenden Rittern. Auch Mädchen und Frauen hatten im höfischen Umfeld durchaus Zugang zu diesen Spielen“, sagt sie. Glücksspiel war schon vor Jahrhunderten ein schwieriges Thema. Das zeigt sich am Murmelspiel. &bdquo;Es gibt Gerichtsurteile und Schuldscheine, die zeigen, dass Erwachsene im Mittelalter mit dem Murmelspiel ihr gesamtes Vermögen verspielt haben. Die Kirche verbot dieses Glücksspiel deshalb zeitweilig ebenso wie das Kartenspiel.“ Welche Rolle das Spielen schon im Mittelalter und kurz danach hatte, zeigen die Bilder, die Sona Voss aufgehängt hat. Ein Wimmelbild von Peter Bruegel dem Älteren aus dem Jahr 1560 zeigt einen Marktplatz. Der Maler hat darauf 91 Spiele versteckt. Das Bild der Gaukler von Hieronymus Bosch entstand um 1502 und zeigt eine Szene mit einem Hütchenspieler. Die Veranstaltungen Mehrere Veranstaltungen hat das Museum rund um das Thema geplant. Sonntag, 16. Juni: Spielenachmittag: Themenführung um 15 Uhr und Museumswerkstatt. Spieleolympiade für Familien von 15 bis 18 Uhr. Sonntag, 30. Juni: Museumswerkstatt Holz mit Themenführung um 14 Uhr und Familienaktion &bdquo;Spielebau - Würfel und Kreisel bauen“ von 15 bis 17 Uhr. Sonntag, 14. Juli, 15 bis 17 Uhr: Familien-Museumswerkstatt &bdquo;Spielfiguren selbst gemacht“. Sonntag, 28. Juli: Die Wallücke-Bahn: Führung und Diashow um 14 Uhr und Familien-Museumswerkstatt &bdquo;Geschicklichkeitsspiele selbst bauen“. Sonntag, 11. August, 15 bis 17 Uhr: Familien-Museumswerkstatt &bdquo;Optisches Spielzeug selbst gemacht“. Sonntag, 25. August, 15 bis 17 Uhr: Familien-Museumswerkstatt &bdquo;Glückshaus selbst gebaut.“

Meistgelesen