Neue Ideen für das Stadtmarketing: So will Löhne mehr Werbung für sich machen

Löhne. Kaffeetassen, Kugelschreiber und Kinderlätzchen, bedruckt mit Löhne-Logo, an wichtigen Stellen im Stadtbild Stelen mit der Aufschrift Stadt der Küchen: Mit dieser Form von Werbung kommt man heute nicht mehr weit. Die Stadt will das Stadtmarketing auf eine neue Basis stellen und rennt damit bei Unternehmen offenen Türen ein. Immer wieder ist zu hören, dass sich Löhne unter Wert verkauft. Das wurde auch im Juni während der Präsentation der IHK-Wirtschaftsumfrage bei Nolte-Küchen deutlich. Christian Grasmugg vom Nolte-Management ist noch relativ neu in der Region. Er ist mit seiner Familie nach Minden gezogen. Es hätte aber auch Löhne sein können. Allerdings kann er mit der Stadt nicht viel anfangen. Er kenne den Bahnhof und das Unternehmen, in dem er arbeitet. Da müsste aber noch mehr gehen. &bdquo;Das Image der Stadt ist weniger gut als die Standortqualität. Hier kann die Stadt was tun.“ Wahrnehmung ist schlechter als die Aufstellung Rainer Döring, Inhaber von Epert-Döring, teilt diese Meinung und führt den Einzelhandel als Beispiel an. &bdquo;Die Wahrnehmung der Stadt Löhne ist schlechter als die tatsächliche Aufstellung“, sagte Döring auf der Veranstaltung. Das liege an der Struktur der Stadt mit ihren beim Handel starken Ortsteilen. &bdquo;Es ist uns nicht gelungen, diese Handelspotenziale entsprechend herauszustellen.“ Es sei sicher eine bessere Kooperation durch die Werbegemeinschaften notwendig, aber auch eine bessere Unterstützung durch das Stadtmarketing. Bürgermeister Bernd Poggemöller sagt ein paar Wochen nach der Veranstaltung, dass es seither schon mehrere Gespräche mit Vertretern unterschiedlicher Unternehmen gegeben habe. "Klar ist, dass wir eine Neuaufstellung brauchen", sagt er. Anfang der 2000er Jahre wurden in einem längeren Diskussionsprozess unterschiedliche Felder des Stadtmarketing definiert. Gruppen bildeten sich, die sich mit den Themenfeldern beschäftigten. Wenig Strahlkraft nach außen Heute noch aktiv sind unter anderem die Gruppen "Wirtschaft und Arbeit" und "Vitale City". Bis heute organisiert die Vitale City regelmäßig Veranstaltungen, um die Innenstadt zu einem lebendigen Ort zu machen. Im September lädt sie wieder zum großen Bürgerbrunch auf dem Findeisenplatz ein. Viele Jahre organisierte sie auch den Winterzauber und macht immer wieder mit ideenreichen Aktionen auf sich aufmerksam. Mit diesen Aktivitäten bietet die Stadt ihren Bürgern etwas Gutes, entwickelt aber nach außen offensichtlich nur wenig Strahlkraft. Das müsse sich ändern, findet Poggemöller. "Wir stehen in Konkurrenz zu anderen Kommunen und müssen Standortmarketing betreiben", sagt er. Der Fachkräftemangel werde zu einem immer größeren Problem. "Bei uns in der Stadtverwaltung gehen in den nächsten zehn Jahren mehr als 30 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand. Das sieht bei den meisten Unternehmen nicht anders aus", sagt er. Entsprechend müsse man die Vorteile des Lebens und Arbeitens in Löhne herausstellen. "Das ist schon vielen Menschen klar, wir haben immer noch ein Bevölkerungswachstum in Löhne. Aber es könnten noch mehr kommen", sagt der Bürgermeister. Das Wachstum liege an immer noch bezahlbaren Baugrundstücken und einer "verkehrsgünstigen Lage, die besser nicht sein kann", ist er überzeugt. Auch die gute Versorgung mit Schulen, Kitas und Lebensmittelgeschäften in den Ortsteilen spreche für die Stadt. "Das macht uns attraktiv für junge Familien." Mehr als ein Werbegag "Gründe nach Löhne zu ziehen gibt es genug", findet Poggemöller. Jetzt müsse man bessere Wege finden, deutlich zu machen, wie lebenswert die Stadt ist. Das haben auch viele der Unternehmer erkannt. "Die Bereitschaft, mit uns gemeinsam etwas auf den Weg zu bringen, ist erheblich gewachsen. Die Kontakte sind mehr und enger geworden" Dieser Prozess solle jetzt angeschoben werden. "Dabei geht es nicht darum, einen Slogan zu finden, der höchstens ein griffiger Werbegag ist. Da müssen wir schon tiefer einsteigen."

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