Bewässerung immer häufiger nötig: So gehen die Stadtwerke Löhne gegen Trockenheit vor

Löhne. Das Team von Thomas Arning ist in diesen Tagen immer wieder mit dem Wassertankwagen unterwegs. Beete und Bäume müssen gewässert werden. Nicht nur daran wird der Klimawandel deutlich. Schon im Sommer fallen wegen der Trockenheit so viele Blätter von den Bäume wie früher nur im Herbst. Arning leitet den Geschäftsbereich Stadtdienste für die Stadtwerke Löhne. Die Stadtdienste betreuen die städtischen Grünflächen wie Spielplätze, Sportflächen, das Grün vor öffentlichen Gebäuden oder begleitend an Straßen. Sie pflanzen, pflegen und wässern. Im Gespräch mit der NW berichtet Arning, wie sich Lage verändert hat. &bdquo;Bei den Bewässerungsintervallen stellen wir eine deutliche Zunahme innerhalb der letzten fünf Jahre fest. Während früher nur etwa drei bis fünf Mal im Jahr gewässert werden musste, werden in den Sommermonaten nunmehr nahezu wöchentlich Bewässerungsintervalle gefahren“, so Arning. Im Sommer sind Strahlungsintensität der Sonne und Lufttemperatur naturgemäß höher. Kommen Wind und wenig bis keine Niederschläge dazu, kann der Boden austrocknen. Dies wirkt sich auf Bäume, Sträucher, Stauden und Rasen aus. Außerdem verdunsten Pflanzen bei Hitze mehr Wasser, ihr Bedarf steigt. Kein Trinkwasser für die Bewässerung &bdquo;Jungbäume werden zudem mit Bewässerungssäcken versorgt, die eine gleichmäßigere Befeuchtung der Wurzeln ermöglichten.“ Das ist aktuell an neu gepflanzten Bäumen im Sport- und Freizeitpark Obernbeck zu sehen. Die Bewässerungssäcke unterstützen die Jungbäume, während diese anwachsen und ihr Wurzelwerk entwickeln, mit dem sie an Wasser in tieferen Bodenschichten gelangen. Zur städtischen Bewässerung setzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausschließlich gefiltertes Brauchwasser aus der Löhner Kläranlage ein. Die Fahrzeuge sind daran zu erkennen, dass &bdquo;Kein Trinkwasser“ auf den Tanks steht. Stadtbäume sind vielseitig: Sie liefern Sauerstoff, lassen Wasser verdunsten, verbrauchen dabei Wärme und kühlen so das Stadtklima ab; sie dienen als Sonnenschutz und Schattenspender. Bäume leiden unter zu trockenem Boden. Thomas Arning beschreibt den Zustand der Löhner Bäume im städtischen Raum: &bdquo;Die Mitarbeitenden der Baumkontrolle stellen gerade bei älteren Bäumen negative Auswirkungen fest. Dies sind Kronenreduktionen, vermehrter Totholzanteil und ein verstärkter Befall mit Schädlingen, wie zum Beispiel den Eichen-Splintholzkäfer, gegen den sich geschwächte Bäume nicht mehr wehren können.“ Wochenlang keinen Rasen mähen Hitzetage häufen sich und Trockenperioden werden länger. Thomas Arning macht das an einem weiteren Beispiel deutlich: &bdquo;Die Trockenheit in den letzten zwei Sommerperioden führte dazu, dass die Rasenmäharbeiten teilweise für mehrere Wochen komplett eingestellt wurden.“ Deutlich häufiger als früher sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke mit dem Beseitigen von Laub beschäftigt. &bdquo;Wegen der Trockenheit verlieren schon jetzt viele Bäume einen Teil ihrer Blätter“, sagt Arning. Die häufiger werdenden Sommerstürme reißen Äste aus den Bäumen. Starkregen sorgt dafür, dass halbe Äcker auf die Straßen gespült werden. &bdquo;Da müssen wir dann schnell reagieren und dafür sorgen, dass die Straßen wieder frei werden“, sagt Arning. Grünflächen müssen viel aushalten Für die Löhner Stadtdienste sind auf Flächen, Straßen und Plätzen an die 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz: Sie kontrollieren Bäume, Sportplätze oder Spielgeräte, kümmern sich um Brunnenanlagen und Denkmäler, schneiden Hecken, Bäume und Straßengräben zurück, mähen Rasen. Und sofern die Flächen ihnen kommunal zugeordnet sind, stellen sie Bänke auf oder leeren Mülleimer. Über das Geoinformationssystem LISSI (Löhner-Informations-System-Straßen+I) auf der Webseite der Stadtwerke Löhne kann sich jede Bürgerin und jeder Bürger informieren: Wo befinden sich kommunale Grünflächen? Oder wie groß ist die Fläche? Viele Aspekte sind zu berücksichtigen, um Grünflächen in der Stadt klimagerecht zu entwickeln und zu erhalten. Sie müssen gleichermaßen Hitze, Trockenheit, an Straßenrändern Streusalz, Hundeurin und Starkregen aushalten. Bäume brauchen ausreichend Wurzelraum und Abstand für den Kronenwuchs. Grünflächen können Regenwasser zurückhalten, es versickern lassen und dadurch Kanalsysteme entlasten. Pflanzen sorgen bei Hitze für Abkühlung, verbessern die Luft und steigern die Attraktivität von Lebensräumen. Der Mängelmelder Über den Mängelmelder auf der Webseite der Stadt Löhne können Löhnerinnen und Löhner alles melden, was ihnen auffällt. Schäden an Spielgeräten, trockene Bäume, herausragende Äste beim Öffentlichem Grün oder &bdquo;wilder“ Müll in der Landschaft. Auf diese Weise können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke schneller reagieren, wenn Schäden außerhalb der aktuellen Kontrollroute durch die Straßen und Parks der Stadt liegen.

Meistgelesen