Sanierungen: Das passiert in diesem Jahr im Löhner Straßennetz

Löhne. Autofahrer fluchen ob der baulichen Zustände. Radfahrer beklagen eine mangelnde Sicherheit. Fußgänger wissen oft nicht, wo sie eigentlich gehen dürfen. An manchen Stellen im Stadtgebiet hat das Löhner Straßennetz dringend eine Frischzellenkur nötig. Das sehen auch Verwaltung und Politik ähnlich. Am kommenden Donnerstag wollen beide Seiten im Bauausschuss über anstehende Straßenbaumaßnahmen beraten. Gleich mehrere Verkehrswege, so geht aus der Sitzungsvorlage hervor, werden dabei für dieses Jahr ins Visier genommen. Ein Überblick: Scheidkamp Die Straße im Gohfelder Gewerbegebiet steht an erster Stelle des "mittelfristigen Straßenbauprogramms" der Stadt. Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte sich die Politik grundsätzlich auf einen Ausbau inklusive Nebenanlagen verständigt. Zwischen Unterem Hellweg und der Zufahrt zu Hermes bekommt der Scheidkamp demnach nicht nur einen komplett neuen Asphaltbelag, er soll auch so gestaltet werden, dass auf der Straße langsamer gefahren wird. Auf der Gefällestrecke nehmen häufig schwer beladene Lkw ein ziemliches Tempo auf. Zu hohe Geschwindigkeit war auch von den Anliegern kritisiert worden. Ein Fahrbahnteiler soll dafür sorgen, dass das Tempo deutlich reduziert wird. Ein Geh- und ein Radweg sind ebenfalls vorgesehen. Wann genau die Bauarbeiten beginnen steht indes noch nicht fest. Die erforderlichen Rodungsarbeiten wurden zwar bereits durchgeführt. Die konkrete Umsetzung der Maßnahme aber muss noch beschlossen und die Aufträge vergeben werden. Die Ausschreibung erfolgt durch die Vergabestelle des Kreises Herford. Die Verwaltung rechnet mit Kosten in Höhe von rund 1,83 Millionen Euro. Gohfelder Straße Die Straße, die zwischen der Werster Straße und In den Fichten liegt, ist ziemlich marode. Schlaglöcher und Risse prägen die Fahrbahn. Die Ränder, die sogenannten Bankette, sind stellenweise in einem noch schlechteren Zustand. Lange galt die Straße als Provisorium. Das erklärt nicht nur die unbefestigten Bankette und fehlenden Geh- und Radwege, sondern auch die eher stiefmütterliche Behandlung von Straßenschäden. Ein Problem ist auch die für eine eher kleine Straße starke Verkehrsbelastung durch große Lkw. Zahlreiche Unternehmen befinden sich in diesem typischen Mischgebiet, wo sich Gewerbe- und Wohnbebauung teilweise abwechseln. Immer wieder haben sich auch Anwohner in der Vergangenheit über parkende Lkw-Züge direkt vor ihren Grundstücken beschwert. Damit soll noch in diesem Jahr Schluss sein. Die Gohfelder Straße soll einen sogenannten Straßenendausbau erhalten - und damit nicht länger als Provisorium gelten. Entsprechend sehen auch die Planungen aus: Vorgesehen ist ein einseitiger Gehweg auf der Ostseite sowie Parkbuchten für Pkw und Lkw auf der Westseite. Diese sollen räumlich getrennt werden. Dazwischen verläuft die Fahrbahn auf einer Breite von 6,50 Metern. Auch bepflanzte Flächen sind eingeplant - eine Anregung aus der bereits durchgeführten Anliegerversammlung. Die Kosten für den Ausbau werden von der Verwaltung mit rund 2,3 Millionen Euro beziffert. Deckensanierungen An manchen Straßen im Stadtgebiet sind die Schadstellen so massiv, dass eine umfassende Instandsetzung des Asphalts unausweichlich ist. Nach Angaben der Verwaltung trifft das insbesondere auf die Straße Quellental im bereich der Bahnunterführungen zu. Etwas weiter südwestlich steht eine solche Maßnahme auch für die Straße Auf der Bülte an, wo der Bereich zwischen Königstraße und Bergstraße betroffen ist. Weitere Deckensanierungen sind für die Straßen An der Sporthalle (zwischen Lübbecker Straße und Lakenpohl), Zur Schule (zwischen Lübbecker Straße und An der Sporthalle) und Werrestraße (zwischen Friedrichstraße und Adolf-Blomeyer-Brücke) vorgesehen. Insgesamt nimmt die Stadt dafür 295.000 Euro in die Hand. Landesstraßen Auch Straßen.NRW wird in diesem Jahr wieder in Löhne aktiv. Allen voran an der Werster Straße, wo der nächste Bauabschnitt ansteht. Der Abschluss der Deckensanierung hätte eigentlich schon im vergangenen Jahr starten sollen. Dass es nun anders kommt liegt zum einen an gestiegenen Baupreisen, zum anderen an einer Entscheidung der Stadtwerke. Die wollten ursprünglich die Gelegenheit nutzen, einen Regenwasserkanal an eine andere Stelle zu verlegen und den Schmutzwasserkanal zu reparieren. Weil das einzige Angebot dafür aber zu unwirtschaftlich erschien, musste eine neuerliche Ausschreibung ohne Regenwasserkanal erfolgen. In der Folge wird die Straßenoberfläche zwischen Glockenstraße und Osterfeldweg erst im Frühjahr erneuert. Weitere Baumaßnahmen von Straßen NRW im Jahr 2023 sind die Sanierung des Brückenbauwerks an der Löhner Straße über die B 611 sowie die Instandsetzung des Brückenbauwerks über die Werre an der Albert-Schweitzer-Straße. Beides könnte nach Angaben der Behörde mit "relevanten verkehrlichen Auswirkungen" einhergehen.

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