Hallenbad-Neubau: Kanuten hoffen auf bessere Trainingszeiten

Löhne. Von einer "guten Zeit" möchte Jürgen Förster mit Blick auf die Coronapandemie nicht sprechen. Dass Kontaktbeschränkungen und Isolation aber zu einer starken Nachfrage nach Outdoor-Sport geführt hat, macht sich auch in seinem Verein bemerkbar. "Wir haben einige Neuanmeldungen verzeichnet", sagt der Vorsitzende des Löhner Kanuclubs. Die wollen natürlich ebenso bei Laune gehalten werden, wie gestandene Mitglieder - mit ausreichend Trainingszeiten und Wasserkontakt. Das Löhner Hallenbad ist dafür unverzichtbar. Und könnte nach Ansicht der Kanuten nach einem Neubau noch bessere Bedingungen bieten. Lange sind sie noch nicht wieder im Freien aktiv, die rund 110 Mitglieder des Kanuclubs. Mit einem traditionellen Frühjahrsputz am Bootshaus feierte der Verein den Auftakt in die neue Saison, gut zwei Wochen später war man schließlich beim Vereinspaddeln erstmals wieder auf der Werre unterwegs. Stillstand aber gab es in den Monaten zuvor dennoch nicht. Denn auch im Winter lassen die Kanuten ihre Boote zu Wasser. Dann allerdings nicht im Fluss, sondern im Löhner Hallenbad. Die "Eskimorolle" will geübt sein Einmal pro Woche steht dem Verein dafür ein zweistündiges Zeitfenster zur Verfügung, in der Regel mittwochs ab 20 Uhr. "Dafür sind wir sehr dankbar, denn wir brauchen die Zeit für spezielle Trainingseinheiten", sagt Jürgen Förster. Insbesondere Kenterübungen wie die sogenannte "Eskimorolle", bei der die Kanus schnell und ohne aussteigen zu müssen wieder aufgerichtet werden, stehen dann auf dem Programm. Und das vor allem für die erfahreneren Sportler. Anfänger aber bleiben bei den Hallenbadzeiten dennoch nicht außen vor, wie Förster sagt. "Die Einsteiger werden im Becken an die Bootsbeherrschung herangeführt und drehen hier oftmals ihre erste Runden im Kanu." Wie lange das noch möglich sein wird, steht derzeit allerdings in den Sternen. Denn das Hallenbad ist marode und sanierungsbedürftig. Längst liegen Überlegungen für einen Neubau auf dem Tisch. Sollte es dazu kommen, würde sich Jürgen Förster zwar eine Fortsetzung der bisherigen Möglichkeiten wünschen - allerdings unter anderen Voraussetzungen. "Der Zeitpunkt für unser Training ist nicht ganz optimal", sagt er. Insbesondere für jüngere Mitglieder nämlich sei ein Termin unter der Woche zu später Stunde eher ungünstig. "Für Familien ist das oft nicht zu machen." "Wir brauchen nur wenig Platz" Beschweren möchte sich Förster darüber nicht. Im Gegenteil hat er durchaus Verständnis dafür, dass unter den derzeitigen Begebenheiten kaum Alternativen realisierbar sind: Schulschwimmen, Schwimmunterricht, Rettungstauchen, Sportkurse und natürlich reguläre Badezeiten für Bürger - das alles müsse schließlich unter einen Hut gebracht werden. Und das in einem relativ kleinen Bad. "Insofern ist es toll und positiv zu bewerten, dass wir überhaupt Zeiten bekommen." Bei einer Neugestaltung aber könnte er sich durchaus eine Verbesserung vorstellen. So müsste der Kanuclub künftig etwa nicht alleine das Hallenbad nutzen. Auch parallele Angebote wären in Försters Augen machbar, sofern ausreichend Wasserfläche zur Verfügung steht. "Wir nutzen ja nur einen kleinen Bereich und brauchen nicht viel Platz", sagt er. Auch eine großzügige Wassertiefe sei nicht vonnöten, im Gegenteil müsste man bei den Trainingseinheiten noch auf dem Beckengrund stehen können: "Ideal ist ein Wasserstand in Brusthöhe. Dann können bei den Kenterübungen noch andere Mitglieder Hilfestellung geben."Und das Freibad? Das nutzt der Kanuclub nach eigenen Angaben nur gelegentlich für Projekte, etwa mit Schulen oder für Ferienspielangebote. "Im Sommer liegt unser Fokus auf natürlichen Gewässern", so Förster.

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