Sturmschaden an der Fassade - Löhner Musikschule ist abgesperrt

Löhne. Sturmtief Ylenia wütet seit der Nacht zu Donnerstag auch in Löhne. In ihrer Bilanz berichtet die die Feuerwehr von 28 Einsätzen bis 15 Uhr. An zahlreichen Stellen im Stadtgebiet mussten umgestürzte Bäume von den Straßen geräumt werden. An der Musikschule hat sich die Fassade gelöst. Bis in den Vormittag waren alle Einheiten aktiv. "Rund 60 Leute hatten wir im Einsatz", sagt Wehrführer Christian Ehlert. Zum größten Teil war die Feuerwehr damit beschäftigt, umgestürzte Bäume von den Straßen zu räumen. "Auf dem Wittel war ein Baum auf ein Haus gefallen. Da waren Personen vermisst und es wurde befürchtet, dass sie verletzt wurden", sagt er. Das habe sich aber schnell geklärt: Die Bewohner waren unverletzt. Ausrücken musste die Wehr auch zum Logistikzentrum von Hermes Fulfilment auf dem Scheidkamp. "Dort hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst", berichtet Ehlert. Es habe allerdings nicht gebrannt. Der Wind hatte eine Lichtkuppel zerstört, die wiederum einen Sprinklerkopf abgerissen hatten. In Bereitschaft ist die Feuerwehr seit Mittwochabend 18 Uhr. Zum ersten Einsatz rückten die Kräfte um 2.42 Uhr aus. Und die nächste lange Nacht für die Feuerwehrleute steht bereits bevor: Von Freitag auf Samstag ist erneut ein Sturmtief angekündigt. "Wir sind vorbereitet", sagt Ehlert. Musikschule bis zum Wochenende geschlossen Erwischt hat der Sturm unter anderem auch die Musikschule Löhne. Er hat Schäden an der Fassade des markanten Gebäudes auf dem Findeisenplatz verursacht. Teile der Fassade haben sich gelöst und sind in den Eingangsbereich gefallen. Darum ist aktuell der gesamte Bereich vor der Musikschule mit Bauzäunen und Flatterband abgesperrt. Die Feuerwehr war auch hier vor Ort und hat von der Drehleiter aus weitere lose Fassadenstücke hinuntergeklopft, damit sie sich nicht spontan ablösen. Um die Schüler nicht zu gefährden, bleibt die Musikschule erst einmal geschlossen, berichtet Musikschulleiter Gerhard Sowa. "Wir haben jetzt erst einmal mindestens bis zum Wochenende zu." So weit möglich werde den Schülern digitaler Unterricht angeboten. Wie groß der Schaden am Musikschulgebäude ist und wann er behoben werden kann, dazu gebe es bislang keine Erkenntnisse, sagt Stadtsprecherin Ursula Nolting. Man werde das Ausmaß in den kommenden Tagen prüfen und dann über weitere Schritte entscheiden.Außerdem hat sich am Freibad scheinbar ein Metalldach auf den Garagen des Vereins SC Aquarius gelöst. Glücklicherweise gebe es sonst bislang keine größeren Sturmschäden zu vermelden, teilt die Stadt nach einer ersten Bestandsaufnahme am Nachmittag mit.Viele, hauptsächlich kleinere Beschädigungen Auch im privaten Bereich halten sich die Schäden in Grenzen, schätzt unter anderem Thomas Teichert von der Allianz-Versicherung in Löhne. Es gebe zwar bislang etwas mehr Meldungen als bei den Stürmen der vergangenen Jahre, aber mit Kyrill oder auch Friederike sei das nicht vergleichbar. "Hauptsächlich sind es Zäune, die umgeweht wurden. Da gibt es viel Angriffsfläche für den Wind und wir haben im Moment einen feuchten Boden, da kann dann auch mal eine Verankerung flöten gehen", berichtet Teichert.Daneben hat es meist Dachpfannen, zum Teil auch gleich mehrere, und Ziegel erwischt. "Die meisten Schäden liegen im Bereich von 1.000 bis 3.000 Euro." Der Versicherungsagent rät Geschädigten dazu, auf jeden Fall zunächst fotografisch den Zustand festzuhalten. "Dann kann man einen Handwerker drauf gucken lassen, aber das kann im Zweifel im Moment auch etwas dauern." Bei Schäden an Autos sollten Fahrzeughalter darauf achten, ob die Sturmschäden auch in ihrer Teilkasko-Versicherung abgedeckt sind. Überhaupt rät er, die eigenen Versicherungen alle zwei bis drei Jahre erneut zu überprüfen und mit dem Versicherer zu klären, ob die neuen Policen mehr abdecken. In kurzer Zeit könne sich hier viel ändern. "Die Versicherungsbranche ist gerade sehr im Fluss." Gut zu tun haben nach Ylenia auch die Dachdecker. Der Löhner Zimmerermeister Andreas Lenz berichtet von so zahlreichen Anrufen. Meist seien es einige Dachpfannen. "Wir hatten jedoch zwei, drei Sachen, wo auch Flächen betroffen waren", sagt Lenz. Als erstes kümmere sich sein Team entsprechend um die dringenden Angelegenheiten. "Da, wo es reinregnen kann, das machen wir zuerst dicht." Er rechnet damit, dass Ylenia alleine noch die nächsten zwei oder drei Wochen für Arbeit sorgen werde. "Das ist jedoch kein Vergleich mit Kyrill, da waren wir noch ein dreiviertel Jahr mit den Schäden beschäftigt", sagt Lenz.

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