169 Pikse in der Werretalhalle: So viele Erst- und Zweitimpfungen gab es

Löhne/Kreis Herford. Kaum hat Moritz Rasche seinen Oberarm vom Pullover befreit, da kann er auch fast schon wieder in den Ärmel schlüpfen. Innerhalb von wenigen Augenblicken hat Mario Corazza vom Klinikum Herford die Einstichstelle desinfiziert, die Spritze gesetzt und das Pflaster draufgeklebt. Es ist eben Routine. Und auch Moritz Rasche ist geübt als Impfling, schließlich holt er sich seinen Booster ab. Dafür hat er die Corona-Impfaktion des Kreises und des Klinikums Herford in der Werretalhalle genutzt. Nach dem Piks geht es in den hinteren Bereich des Saals 1 der Werretahalle, den Wartebereich für den Fall der Fälle, falls mögliche Impfreaktionen auftreten. Die Auswahl an freien Stühlen zum Warten ist groß, am Freitagnachmittag ist recht wenig los. Aber auch wenn sich der Ansturm auf die Spritze in Grenzen hält, sagt Marco Kauling, Ärztlicher Leiter und Mitglied im Krisenstab des Klinikums Herford: "Wir sind froh über jeden, der sich impfen lässt." Er führt die Aufklärungsgespräche. Insgesamt gebe es zwar mitunter viel Angst und Unsicherheit, sagt er. "Aber die können wir im Gespräch ausräumen."Überwiegend gibt's den Piks zur Auffrischung Erst-, Zweit- oder Boosterimpfungen kann man sich in der Werretalhalle geben lassen. Der überwiegende Teil hole sich die Spritze zur Auffrischung ab, berichtet Kauling. Entweder in Form vom dritten Piks oder auch als zweite Spritze bei denjenigen, die beim ersten Mal mit Johnson & Johnson geimpft wurden. Diejenigen, die in der Werretalhalle ihre Erstimpfung bekommen haben, können für die zweite dann auf Angebote in der Impfstelle in Enger, im ehemaligen Saturn in Herford oder bei Hausärzten zurückgreifen. Zu denjenigen, die für die Boosterimpfung hergekommen sind, gehört auch Daniel Gomes. "Woanders war vieles ausgebucht oder ohne Termin", sagt er. Anstatt sich anderswo lange für die Spritze gegen das Virus anzustellen, habe er dementsprechend lieber das Impfangebot in der Werretalhalle wahrgenommen. Gefahr, in einer Schlange auf den Piks warten zu müssen, hätte in Löhne selbst bei größerem Andrang dank vorheriger Terminbuchung nicht bestanden. 15 Erst- und 20 Zweitimpfungen Auch Sven Krause hat sich boostern lassen. "Das hat alles super geklappt", zeigt er sich am Freitagnachmittag zufrieden. "Ich habe davon auf Facebook gelesen und gleich einen Termin gemacht und bin nach Feierabend direkt hierhergekommen", sagt er. Dass die Aktion an einem Freitag stattfindet, freut Krause besonders. "Freitags passt mir immer ganz gut, aber in Enger sind da ja die Kinder dran." Insgesamt hat das Team des Klinikums Herford an diesem Wochenende in Löhne 169 Impfungen verteilt - 72 am Freitag, 97 am Samstag. Davon haben sich 15 Menschen an den zwei Tagen ihre Erstimpfung abgeholt, 20 Personen wurden zum zweiten Mal gegen das Virus gepikst. Biontech wurde häufiger verimpft als Moderna, was am "relativ großen Anteil von Personen unter 30 Jahren" liegt, so Kauling. Er sagt auch: "Viele Personen haben explizit den Moderna-Impfstoff gewünscht, weil mittlerweile vielen bekannt ist, dass die Impfschemata mit den unterschiedlichen Impfstoffen sehr sicher und wirksam sind."Hohe Quote an Geimpften An beiden Tagen hätten rund 400 Termine für Personen ab zwölf Jahren mit den beiden mRNA-Impfstoffen zur Verfügung gestanden. "Auch wenn wir mehr Impftermine angeboten hatten als wahrgenommen wurden, sind wir sehr zufrieden", zieht Kauling nach den zwei Impftagen Bilanz. Das Feedback der Impflinge sei auch sehr positiv gewesen.Ob in naher Zukunft eine weitere solche Impfaktion stattfinden wird? "Da gucken wir, wie die Entwicklungen sind. Wir können relativ kurzfristig Angebote machen", so Marco Kauling. Jedenfalls sei momentan ausreichend Impfstoff da und den Leuten sei bewusst, wie wichtig die Auffrischung ist. So zeige auch die nachlassende Nachfrage, "dass die Impfangebote der Hausärzte, des Klinikums und der Impfstelle in Enger sehr gut angenommen worden sind und eine hohe Quote an geimpften beziehungsweise geboosterten Menschen erzielt werden konnte", so Kauling.

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