Eine Erfolgsgeschichte, die in der Garage begann

Löhne. In Garagen haben schon viele Karrieren begonnen. Apple-Gründer und IPhone-Erfinder Steve Jobs gründet sein Imperium in einer Garage.Während sich bei Steve Jobs alles um Computer drehte, standen bei Heinz-Wilhelm Fründ die Hausgeräte von Anfang an im Mittelpunkt. 1980 startete Fründ in einer Garage mit dem Verkauf von Waschmaschinen. Heute ist das Unternehmen mit drei Filialen und 20 Mitarbeitern, darunter drei Auszubildende, weit über die Grenzen von Löhne hinaus erfolgreich."Mein Vater hat schon Waschmaschinen repariert, so lange ich denken kann", sagt Thomas Fründ. Er ist im Jahr 1990 in das Familienunternehmen eingestiegen und hat die Geschäftsführung im Jahr 1997 übernommen, als sein Vater in den Ruhestand ging. "Mein Vater hat das Interesse an der Firma bis heute nicht verloren. Er verfolgt die Entwicklung und ist für mich immer wieder ein guter Ratgeber", sagt Fründ. Expansion im Jahr 2001 Heinz-Wilhelm Fründ arbeitete in den 1970er Jahren im Kundendienst des Waschmaschinenherstellers Rondo. Später gehörte Rondo zu BBC und dann zu AEG. Viele Jahre fuhr Hans-Wilhelm Fründ zu den Kunden und reparierte die Waschmaschinen in deren Waschküchen. Der Entschluss zur Selbstständigkeit reifte und 1980 begann er mit vier AEG-Waschmaschinen im Angebot den Verkauf in seiner Garage. Das Unternehmen entwickelte sich gut. 1991 wurde das erste Ladenlokal an der Lübbecker Straße 193 eröffnet. "An die Eröffnung kann ich mich noch gut erinnern. Der Laden war ein Blumenmeer", sagt Thomas Fründ. Viele Kunden und Geschäftsfreunde hätten mit einem bunten Strauß gratuliert. Als der gelernte Elektromechaniker Thomas Fründ sich entschieden hatte, im Familienunternehmen zu bleiben, wurde die nächste Wachstumsstufe angepeilt. Im Jahr 1997 wurde das Nachbargrundstück gekauft und im Jahr 2001 entstand der heutige Firmensitz mit Laden, Werkstatt und Büros. Längst war das Sortiment stark gewachsen. Waschmaschinen, Trockner, Kühl- und Gefriergeräte gehörten längst zum Sortiment. Sie werden nicht nur verkauft. Wichtig war und ist der Kundendienst mit der Reparatur der Geräte vor Ort, so weit das möglich ist.Einstieg ins Filialgeschäft Eine wichtige Entscheidung stand für Fründ an, als das Haushaltswarenfachgeschäft Heese in Bad Oeynhausen im Jahr 2007 Insolvenz anmelden musste. Das Unternehmen war wohl auch wegen seines breiten Sortiments in die Schieflage geraten. Fründ entschied sich für die Übernahme und eröffnete dort im November 2007 eine Filiale und straffte das Angebot. "Was in Löhne geht, das geht auch in Eidinghausen", habe er sich damals gedacht. Und er sollte Recht behalten. "Das war genau die richtige Entscheidung", sagt er nach mehr als 14 Jahren. Mit dem Einstieg ins Filialgeschäft habe sich das Unternehmen neu organisieren müssen. "Man muss Verantwortung delegieren können." So hält er es auch mit der zweiten Filiale, die im März 2018 dazu kann. Vor rund vier Jahren übernahm er die Firma Klostermann und Diekmann in Lübbecke-Nettelstedt. Die richtige Nase hatte Fründ, als er vor mehr als zehn Jahren auf den Boom der Kaffeevollautomaten setzte. "Die Nachfrage ist bis heute ungebrochen." Für die Schweizer Edelmarke Jura unterhält Fründ eine Vertragswerkstatt. Natürlich werden auch andere Marken repariert. "Für die Kunden ist das ein großer Vorteil, weil die Geräte nicht eingeschickt werden müssen. Das verkürzt die Dauer der Reparatur deutlich." Kombination aus breitem Sortiment und Service Das Internet ist nach Einschätzung von Fründ Fluch und Segen zugleich. "Die Kunden sind auf der einen Seite deutlich besser informiert. Sie brauchen aber oft Unterstützung, die Informationen zu sortieren." Zum Beispiel wenn es darum gehe, einen Kunden zu überzeugen, nicht das günstigste Gerät zu kaufen, weil es zum Beispiel eine deutlich geringere Lebensdauer habe. "Damit tut man sich mit Blick auf die Kosten keinen Gefallen und es ist auch nicht nachhaltig." Diese Überzeugungsarbeit falle gerade mit Blick auf die Nachhaltigkeit immer leichter. Thomas Fründ sieht sein Unternehmen gut aufgestellt. Die Kombination aus dem breiten Sortiment und dem Service habe sich bewährt. Eine wirkliche Konkurrenz stelle der Internet-Handel nicht dar. "Wir können einen ganz anderen Service bieten. Das wird von unseren Kunden auch gewürdigt. Es ist ein großer Unterschied, ob man bei uns sofort den passenden Mitarbeiter erreicht oder im Internet erst nach vielen Versuchen Erfolg hat." Gerade in Zeiten von Corona seien viele Kunden froh, dass sich ein heimisches Unternehmen um die Waschmaschine oder die Spülmaschine kümmert. "Wir gehen schließlich in die Häuser und die Küchen. Da haben wir schon einen gewissen Vertrauensvorschuss."

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