Die Kämpfer für den Einzelhandel

Löhne. Corona hat die Lage vieler Einzelhändler verschärft. Probleme hat der stationäre Handel allerdings nicht erst seit der Pandemie. Internethändler wie Amazon und Co. sind eine immens starke Konkurrenz. Mit der Aktion &bdquo;Heimat-Shoppen“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) wollen Kammer und Händler die Bedeutung des stationären Einzelhandels unterstreichen. Der Startschuss für die Aktion in Löhne war jetzt im Fachgeschäft Möhle Sitz- und Schlafkultur. &bdquo;Online hat massive Auswirkungen auf den lokalen Handel“, sagt Rainer Döring, Inhaber von Expert-Döring und Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses. &bdquo;Man sollte sich immer genau überlegen, wo man einkauft“, sagt er. Handel und Gastronomie hätten eine große Bedeutung für lebenswerte Innenstädte. &bdquo;In der Löhner Innenstadt gäbe es in diesem Jahr überhaupt keinen Weihnachtsmarkt, wenn die Händler nicht den Adventstreff organisiert hätten, der am 4. Dezember stattfinden soll.“ &bdquo;Ohne Handel und Gastronomie wäre das Leben ärmer“ Nicht zu unterschätzen sei die Rolle von Handel und Gastronomie als Ausbildungsbetrieb, sagt Harald Grefe, der als stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK auch für den Handel zuständig ist. Man müsse sich auch vor Augen führen, welche negativen Effekte verödete Innenstädte hätten. &bdquo;Ohne Handel und Gastronomie wäre das Leben von vielen von uns ärmer“, ist er überzeugt. Sehr wichtig sei auch die Rolle, die die Werbegemeinschaften in den Städten spielen können. &bdquo;Da ist hier in Löhne vorbildlich. Leider ist das nicht immer so.“ Da könne durch viel ehrenamtliches Engagement eine Menge erreicht werden. &bdquo;Es reicht nicht, ein paar Plakate aufzuhängen und Flyer zu verteilen“, sagt Guido Röhr, Vorsitzender der Werbegemeinschaft der Innenstadtkaufleute. Diese Werbemittel, die Teil der Aktion sind, könnten nur ein Anfang sein. &bdquo;Wir müssen unsere Kunden an die Hand nehmen und ihnen unsere Stärken zeigen.“ Er regte an, die Zusammenarbeit zwischen den Einzelhändlern weiter auszubauen. &bdquo;Wir müssen gemeinsam gegen Amazon kämpfen“, forderte er. Diese Forderung unterstützt auch Gastgeber Martin Möhle. &bdquo;Der Handel muss sich zusammen tun und seine Leistungsstärken zeigen.“ Bürgermeister Bernd Poggemöller sieht mit Blick auf die unterschiedlichen Bedingungen, unter denen Amazon und Co. im Vergleich zu den stationären Händlern arbeiten, die Bundespolitik in der Verantwortung. Die Branchenriesen haben ihren Firmensitz häufig in Steuerparadiesen und zahlen sehr wenig Steuern. &bdquo;Wir brauchen gleiche Spielregeln für alle“, sagt er. Auch Land und Bund hätten erkannt, dass die Bedeutung des Handels für die Innenstädte groß sei. &bdquo;Da gibt es Förderprogramme, die eine Verödung der Innenstädte verhindern sollen.“ &bdquo;Da wo Du wohnst, da kaufst Du auch“ Auch in Löhne wird aktuell Geld aus dem integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) investiert. Aktuell laufen die Bauarbeiten im Werreauenpark. Ein großes Projekt zeichnet sich bereits ab. &bdquo;Die Lübbecker Straße wollen wir neu gestalten“, sagt der Bürgermeister. Da bestehe eine große Chance, die Innenstadt attraktiver für Kunden und Handel zu machen. Dass der Handel vor Ort schon vor vielen Jahren eine große Bedeutung hatte, macht der Bürgermeister mit einer Erinnerung deutlich. &bdquo;Im Büro eines Kollegen, der schon seit Jahren im Ruhestand ist, hing ein Schild an der Wand. ,Es ist ein guter alter Brauch, da wo Du wohnst, da kaufst Du auch’ stand drauf.“

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